Sonntag, 27. Februar 2011

Keine Angst vorm Saturn


mit den Sternzeichen Steinbock und Wassermann

... Saturn, die große Mutter

Saturn wurde in Beziehung zur Erde und zur Materie auch von alters her als die große Mutter oder die Urmutter bezeichnet. Man kann selbst nacherleben, wie Gefühle des Wohlbefindens und der Geborgenheit, die durch die Mutter vermittelt werden, eine positive Steigerung des saturnischen Ich-Erlebens mit sich bringen. Die mütterliche Forderung des Saturns besteht darin, daß alles in Ordnung ist, alle Gefahren und Störfaktoren ausgeschaltet sind. Saturn als beschützende Kraft will unbedingt sicher sein, daß alles rund läuft. Das ist eine Minimalforderung für das kreatürliche Sicherheitsbedürfnis. Die Mutter bewacht das Kind auch immer, damit es keinen Schaden erleidet. Sie ist ständig in Bereitschaft und sorgt für alles Lebensnotwendige. Für das Kind ist sie die lebenserhaltende Instanz, die alles bereit stellt, es nährt, schützt und anleitet. Saturn als mütterliche Funktion wird das Kind zu einem verantwortungsbewußten Menschen erziehen, der fähig ist, für sich selbst zu sorgen und die Materie zu bemeistern. Im Horoskop kann man an der Stellung des Saturns auf den Einfluß der Mutter schließen und auch darauf wie die existentiellen Möglichkeiten in der Familie waren. Wenn eine materielle Not oder unsichere Verhältnisse vorlagen, oder das Kind ohne Mutter aufgewachsen ist, so können diese unsicheren Lebensumstände bei manchen eine Unfähigkeit, das materielle Leben zu meistern, verursachen …

Saturn, der Hüter der Schwelle

Saturn wird in vielen Schriften auch mit dem „Hüter der Schwelle“ gleichgesetzt. Er ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems, den wir mit bloßem Auge wahrnehmen können. So gesehen, ist er der Grenzwächter des Sichtbaren und erhielt daher mit Recht die Bezeichnung ”Hüter der Schwelle”. Bevor wir die weiteren Planeten Uranus, Neptun und Pluto, die als transsaturnische Planeten außer Sichtweite für unser Auge stehen, erleben können, müssen wir die Umlaufbahn von Saturn überschreiten. Er wacht vor den Stufen zum Transzendentalen, die wir nur mit einem gefestigten Realitätsbewußtsein gefahrlos betreten dürfen.

Saturn als „Hüter der Schwelle“ stellt die Gesamtsumme aller psychischen und geistigen Faktoren dar, die für die spirituelle Entwicklung hinderlich sind. Diese müssen erkannt und transformiert werden, bevor wir zu den geistigen Planeten vordringen können. Dies geschieht nicht durch Unterdrückung falscher Regungen oder durch kompensative Methoden, sondern indem wir begreifen, daß das Leben in uns ewige Bewegung und Verwandlung ist und wir durchlässig werden müssen für die

... Der Übeltäter

In den letzten 2000 Jahren, im sogenannten Fischezeitalter, galt Saturn als ”großer Übeltäter”. In dieser langen Zeit wurde uns eine körperfeindliche Einstellung eingeimpft und der Körper als sündhaft abgestempelt. Das hängt uns heute noch an und erklärt auch, warum so viele Menschen mit ihrem Körper Probleme haben. Diese Einstellung zum Saturn hat eine Vernachlässigung des Körpers verursacht und das physische Dasein erschwert. Für viele war das Leben in früheren Zeiten nicht erfreulich, wie oft wurde die Menschheit von der Pest und anderen Krankheiten heimgesucht, denen sie hilflos ausgeliefert war. Kein Wunder, daß Saturn verteufelt wurde und auch in der Astrologie als großer Übeltäter fungierte. Noch heute kann man das in alten astrologischen Büchern nachlesen. Diese Fehleinschätzung spüren manche Menschen immer noch in sich, obwohl der Pflege des Körpers in der heutigen Zeit ein besonderer Stellenwert zukommt.

Die Integration des Saturn

Nach Roberto Assagioli, dem Begründer der Psychosynthese, können wir nur das integrieren, was wir lieben. Es ist deshalb naheliegend, daß wir unsere Vorstellungen über Saturn ändern müssen. Für die Integrationsarbeit ist es zunächst eine Notwendigkeit Saturn von der „Verteufelungstheorie“ zu befreien. Wir sollen und können ihn als kostbares Körper-Ich akzeptieren, ohne den das physische Dasein nicht möglich wäre.

Saturn zeigt im Horoskop nicht nur die Mutter, die uns das Leben schenkte, sondern er vermittelt uns mit Hilfe der modernen Hygiene und Medizin auch eine ganz andere Einstellung zu unserem Körper. Die Verherrlichung des Körpers als notwendiger Pendelschlag ins andere Extrem findet heute überall Anklang; dies zeigt sich auf den Bildern in den Illustrierten oder darin, daß der moderne Mensch seinen Körper als wichtiges Instrument für sein Wohlbefinden hegt und pflegt. Denken wir nur an die zahlreiche Literatur über richtige Ernährung, Hautpflege, Gesundheit und Körpertherapien. Das ganze physische Dasein hat sich gemessen an alten Zeiten verbessert. Wir können froh sein, daß unser körperliches Leben durch die technischen Errungenschaften erleichtert wird und weitgehend abgesichert ist. Die Lebenserhaltung ist für die meisten Menschen kein Problem mehr. Es liegt vielfach an einem selbst, daß wir uns körperlich gesund erhalten. So können wir auch den Saturn immer mehr liebgewinnen und ihn von seinem alten Fluch befreien.

Nach der Einleitung werden Sie verstehen, daß die Beschreibung der Saturnstellung in den verschiedenen Tierkreiszeichen, Analogien zulassen, die sowohl für die Stellung der Sonne, des Saturns wie auch für andere Planeten gelten, vor allem aber auch für die entsprechenden Häuser. Dabei ist zu beachten, daß die Zeichen ein kosmisches Bezugssystem und die Häuser ein irdisches Bezugssystem darstellen. Die Zeichen deuten auf die Anlage, die Erbstruktur oder den genetischen Code, die Häuser auf die Umweltprägung, Konditionierung und Erziehung. Die Zeichen auf die innersten Bedürfnisse, die Häuser auf das äußere Müssen. Wenn wir nachfolgend also die kardinalen, fixen und veränderlichen Zeichen mit der Saturnstellung beschreiben, entsprechen diese auch den Aufgabenstellungen der entsprechenden Häuser.

Transformation des Saturn-Ichs

Die Transformation auf der Saturnebene ist weit schwieriger als die auf der Sonnenebene. Auf allen drei Kreuzen muß der Saturn lernen, erwachsen zu werden, um Selbstverantwortung tragen zu können. Die Existenzkrisen gehen immer durch eine Periode des Alleinseins, etwas, was dem Saturn nicht schwer fällt. Das Saturn-Ich wird in den Wandlungen der drei Kreuze genau wie die anderen Ich-Planeten durch Niederlagen, Trennungen und Liebesentzug auf sich selbst zurückgeworfen. Auch für das Saturn-Ich sind Alleinsein, Nicht-geliebt-werden starke Erlebnisse. Meistens kommt das Saturn-Ich alleine durch solche Krisen hindurch – es will keine Hilfe von anderen annehmen. Eine Sonne kann viel leichter mit einer Krise umgehen, weil sie autonom ist und das Unterscheidungsvermögen hat. Ein Saturn, der an sich an den realen Dingen orientiert ist, kann Krisen in den Körper hinein verdrängen und somatisieren. Das kann körperlich ganz stark erlebt werden, aber man kann mit den modernen medizinischen Mitteln relativ leicht damit fertig werden. Die Saturnkrisen werden den Menschen stark machen, er erprobt sich an den Schwierigkeiten des Lebens und fragt nicht lange nach Hilfe von außen. Heute bietet ein astrologisch-psychologischer Berater, der die Entwicklungsgesetze kennt und auch die esoterischen Dimensionen berücksichtigt, die beste Hilfe.

Der geläuterte Saturn

Beim Heilungsprozeß der Saturnkrise ist noch folgendes zu wissen hilfreich. Nach der esoterischen Psychologie von Alice A. Bailey entspricht diese Krise der ersten Einweihung, in welcher Christus in Bethlehem geboren wurde. Danach dient er der Seele als reiner, ungetrübter Reflektor. Es ist schwierig, alle Auswirkungen dieser Einweihungsstufe in einfachen Worten darzustellen, da sollte man das Buch von Alice Bailey "Weiße Magie" lesen. Hier sei noch erwähnt, daß esoterisch gesehen die Saturnebene die ätherische Ebene ist, die mit unzähligen archetypischen Verhaltensmustern angefüllt ist. Diese stehen allen Menschen zur Verfügung, jeder kann bewußt oder unbewußt davon Gebrauch machen. Viele können hier, wenn sie bewußt saturnhaft funktionieren, eine Art Instinkt entwickeln, mittels dem sie in verschiedenen Lebenslagen die richtigen Mittel verwenden, teils aus diesem Instinkt und teils aus einer unbewußten Sicherheit heraus. Um es anders zu erklären, es ist eine Ebene, in die hinein alle Erfahrungen sinken und dann als Gefühls-Instinkt ins Leben hineinwirken und uns vor Gefahren bewahren. Wenn sie richtig gelagert sind, werden sie zur sicheren und erfolgreichen inneren Führung. Es ist bekannt, daß in uns ein Unterbewußtsein existiert, mit dem wir zusammenarbeiten können. Das lehrt uns unter anderem auch das AlphaTraining, man trifft seine Helfer von alleine, selbstheilende Kräfte werden aus unserem Innern frei.

Saturn als Urvertrauen

So eine selbstheilende Kraft ist der geläuterte Saturn, er schenkt uns ein Urvertrauen in die Gesetze der Natur. Es ist etwas in uns, was uns führt und leitet. Ist der Saturn durch die Transformation gewandelt, funktioniert er automatisch richtig. Der Saturn wird dann wie ein spiegelblanker See, in dem sich die Seele spiegelt, wie es Alice A. Bailey ausdrückt. Man weiß dann, daß die ätherische Ebene ein Energiefeld ist, das durch unsere Chakren in unseren Körper hineinwirkt und beispielsweise durch das Yoga bewußt eingesetzt werden kann. Unser physischer Körper wird durch die richtige Ernährung gereinigt und regeneriert. Unser physischer Instinkt führt uns dahin, wo uns geholfen werden kann. Dann folgen oft Wunder auf Wunder. Mit einem gereinigten und geläuterten Saturn-Ich wird man zu den Menschen hingeführt, die uns lieben oder die unsere Liebe annehmen. Mit einem transformierten Saturn sind wir ein reiner Spiegel für die Seele, dann ist man voller Liebe und harmlos und da findet man überall etwas Gutes. Es wird uns die Verheißung klar: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott". Wer einmal in seinem Leben so einen Zustand erreicht hat, in dem man desillusioniert ist, wo man durch Leid geläutert und durch eine natürliche Lebensweise gereinigt wurde, dann ist diese Art von Empfindung und Heilkraft enorm.

Es ist eine Freude, das Saturn-Ich erwachsen zu sehen, damit kehren Friede und Ruhe in uns ein. Es ist das Urvertrauen, die Harmlosigkeit, die Neutralität, das Christusbewußtsein in uns. Es ist unser Gefühlskörper, der zu dieser Stille fähig ist und zu einem harmlosen, kindlichen, vertrauensvollen und optimistischen Lebensausblick hinfindet. Man kann es auch ganz anders erklären: Auf der Gefühls-Ebene ist das Gesetz der Polarität wirksam, das Auf und Ab, das Hin und Her des ewigen Pendelschlags. Wenn der Saturn diesem Pendelschlag widersteht, dann findet er den dritten Pol, seine eigene Mitte im Wesenszentrum, wo alle Gegensätze aufgehoben sind …

Aus Louise Huber: "Saturn in den Tierkreiszeichen" ('Astrolog' Nr. 159/2007)

Donnerstag, 24. Februar 2011

Gastbeitrag: Geschenk der sieben Planeten - von R. Bril-Jäger

Vier Jahreszeiten mit Sonne (Apollo) und Mond (Diana)

Der Mond

Wie in Träumen ruht mein Schweigen
über deinem Menschensein,
blasser Spiegel ist mein eigen,
denn mein Licht ist fremder Schein

Selbstlos lerne zu gestalten
meine Wirkung und Magie
in des Blutes Triebgewalten
und im Reich der Phantasie.

Meiner Spiegelkraft Verlangen
läutre du im Geistgeschick —:
Was du von der Welt empfangen
gib vollendeter zurück!


Der Merkur

Um zu helfen und zu heilen
bin ich überall erschienen,
keine Stufe schenkt Verweilen,
alles muß dem Wachstum dienen.

Lerne wachsam zu verbinden
wo sich Elemente scheiden,
die aus undurchschauten Gründen
sinnlos aneinander leiden.

Hast du alte Seelenwunden
mit der Zukunftskraft gemeistert,
bist du selber dir gefunden
und zu neuer Tat begeistert.


Die Venus

Wenn die Augen schauen lernen
sieh — ein ernst verschleiert Bild,
tiefe Weltenschönheitsfernen
sind noch sehnsuchtsvoll verhüllt.

Und ich löse dir die Schleier,
neigst du dich dem herben Wein —
in des Opfers stummer Feier
strahlt der Kelch im Flammenschein.

Immer—wie die klare Quelle
bittres Felsgestein durchbricht—
quillt aus schmerzensreiner Helle
göttlich schönes Liebeslicht.


Die Sonne

Aufrecht sei in dir begründet
königliche Herzenskraft,
die im Innern wiederfindet
was im Weltenraume schafft.

Trifft dich deines Genius Tadel,
wandle ihn zu lautrem Gold,
nur in streng bewahrtem Adel
führst du aus, was er gewollt.

Nimm des Sonnenfeuers Fülle
demutvoll bis in dein Blut,
und der Erde Sinn enthülle
sich gereiftem Geistesmut.


Der Mars

Schicksal hält dich noch umfangen,
das nicht überwunden ist,
neue Stufen zu erlangen
nutze die Bewährungsfrist!

Kampf und Fährnis sollst du wagen
für dein hohes Ideal, —
und das Brennen deiner Fragen
führe dich zum Waffensaal —

öffne dir den Eisenriegel:
rüste dich zum Drachenstreit!
Stemme dich in deine Bügel!
Himmelshelfer sind bereit!


Der Jupiter

Güte und beherrschte Milde
in geheimem Weisheitswalten
werden dich zum Ebenbilde
deiner Gottheit durchgestalten.

Lerne königlich besonnen
deinen Tatendrang zu lenken,
und was du im Kampf gewonnen,
ordnend, selbstlos zu verschenken.

So erringe und bewahre
dir die schlichte Herzensstille,
Menschenwürde offenbare
sich darin als Gottes Wille.


Der Saturn

Hier verlassen dich die andern,
an der Schwelle — halte ein.
Diese Pforte zu durchwandern
mußt du vorbereitet sein.

Höchste Weisheit — strengstes Schweigen,
fürchte, Pilger, mein Gebot!
Nimm das Priesterkleid zu eigen,
werde sehend durch den Tod —.

Eingeweiht in Weltenfragen
wirst du Göttern selbst zum Heil, —
letzter Not aus Erdentagen
wird die Antwort hier zuteil.
Veröffentlicht mit Erlaubnis der Autorin,
Roswitha Bril-Jäger,
aus ihrem Gedichtband "Wege zur Mitte",  München 1981 (vergriffen)

Leben mit den Wochentagen

Mosaik des Christus als Sol Invictus (Sonnengottheit)
 
Sonnabend: Es spricht der bleierne Saturn durch die Bäume des dunklen Waldes, Tannen, Buchen und Zypressen:

"O Mensch,
fühle die Verantwortung für die Not deiner Zeit und der ganzen Menschheit.
Ergreife mit Innigkeit und Ernst die Aufgabe, die dir das Leben stellt."

Sonntag: Es spricht die durchlichtete, hochragende Esche, der Baum der goldenen Sonne:

"O Mensch,
sei aufrecht und vornehm. Vergeude dich nicht an Unwürdiges.
Sei dir deines Menschenadels wohl bewußt."

Montag: Es spricht der silberne Mond zur Maienzeit durch den blühenden Kirschbaum, dessen Blüten im Sommer zu Früchten reifen:

"O Mensch,
verwandle gleich der Pflanze das Untere in das Obere,
läutere die Triebe, werde reif und ernte Lebensfrüchte."

Dienstag: Es spricht der knorrige Eichbaum, der Diener des eisernen Mars:

"O Mensch,
wurzle in Tiefen und rage in Höhen.
Sei kraftvoll und stark. Sei Kämpfer, Ritter und Schützer."

Mittwoch: Es spricht der quecksilberne Merkur durch das lebendige Wachstum der Ulme und deren geflügelte Samen:

"O Mensch,
bewege dich, sei regsam, lebendig und schnell."

Donnerstag: Es spricht der Ahorn mit seinen gespreiteten Blättern, der Baum des Jupiter, dem das Zinn heilig ist:

"O Mensch,
überwinde die Hast und die Hetze in dir.
Suche Stunden der Ruhe, in denen Güte und Weisheit geboren werden können."

Freitag: Es spricht die kupferne Venus durch die jungfräuliche, weißschimmernde Birke, die schwach wurzelt und viel Licht trinkt:

"O Mensch,
bilde an Deiner Seele.
In Zartheit bewundere liebend die Schönheit der Welt."
 

Dienstag, 22. Februar 2011

Neuer Beitrag zum Thema Tiere haben eine Seele - Biosynergetik-Heilarbeit mit Pferden






Zypi
geboren
am 14.05.1985

Ein Beispiel, wie man das lange Leben eines treuen Pferdes am Ende konstruktiv begleiten kann, habe ich bei meinem eigenen langjährigen Begleiter erlebt.
Zypi oder eigentlich Zypernicus war 18 Jahre lang an meiner Seite. Immer war er da, wenn ich in den Stall kam, immer wurde ich mit leisem Wiehern begrüßt.
Aber ich beginne am Anfang.
Zypi war ein selbstbewusster Vollblüter, groß für seine Art und als ich ihn damals übernahm, war er 7 einhalb Jahre alt und Hengst. Ich war sehr stolz auf ihn und vertraute auf die positiven Beschreibungen seines Charakters, die mir der Verkäufer (mein Reitlehrer) machte.
Die ersten Monate war ich sehr zufrieden, alles klappte sehr gut. Bis ich einen entscheidenden Fehler machte, der mein Leben auf den Kopf stellen sollte: Ich kaufte ein Buch über Bachblüten im Einsatz für Tiere. Da Zypi zwei kleine Stellen rechts und links auf der Haut hatte, die mir suspekt waren, begann ich eine Therapie gemäß der Anleitung im Buch, mit der Bach-Blüte „Crab Apple“. Der Fehler war, das ich die Therapie nach Anleitung des Buches ungeprüft von meiner Bioantenne einfach machte. Denn die regelmäßigen Gaben von Crab Apple über ca. drei Wochen änderten nichts an der Hautreaktion, aber alles an seiner seelischen Disposition! Bachblüten sind Seelenmittel! Das wurde mir nun schmerzlich bewusst (nach einer zweimaligen totalen Rodeo-Vorstellung, bei der ich die Zügel und Bügel verlor und in hohem Bogen an der Wand landete...)
Zypi hatte nämlich "vergessen", das er Hengst war. Als ich ihn kaufte, war er total ausgeglichen und friedlich. Nun hatte er aber durch die "Reinigung" mit Crab Apple alle Erinnerung zurück und wusste es wieder!
Mit allen typischen Verhaltensweisen, womit ich und sogar mein Reitlehrer total überfordert waren. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn achtjährig kastrieren zu lassen, was mir weh tat und er mir übel nahm! Ein halbes Jahr lang war er sehr unausgeglichen, dann ließen die Probleme nach, aber ICH musste jetzt oft eine Bachblüten-Kombination einnehmen (sehr bewährt: Mimulus, Scleranthus und Star of Bethlehem, von jedem 10 Tr. in einem Glas Wasser, über einen Tag verteilt trinken), um meine Angst, die nach dem Trauma entstanden war, zu überwinden. Es gelang mir immer nur so lange, wie ich regelmäßig täglich reiten konnte, sobald er mal lahm war und einige Zeit stehen musste, war das Problem wieder präsent! Denn er war dann zu Anfang nicht zu bändigen. Rodeo... Damals wusste ich sehr Vieles noch nicht, was mir heute als Behandlung dazu einfallen würde...

Aber wir waren trotzdem ein enges Team. Vor drei Jahren, als ich schon aufgehört hatte, ihn zu reiten, weil mir die Zeit, Lust und Mut fehlten, besuchte ich auf unserem Gelände ein Seminar für Pferd und Reiter. Solche Seminare werden auch als Manager-Schulung mit Pferd angeboten.
Es ist nämlich interessant, wie die Tiere dem Menschen rechtes Verhalten beibringen können und das auch tun! Während des Seminars waren die Teilnehmer abwechselnd mit dem eigenen Pferd in einem kleinen Viereck. Ohne Reiten, einfach zu Fuß, ohne Halfter oder Sattelzeug. Das waren sehr spannende Stunden, in denen ich lernte, dass mein Pferd immer versuchte, auf mich Rücksicht zu nehmen. Er unterdrückte dabei sogar seine eigenen "Lebenslustausbrüche", (was dann manchmal "Entladungen" nach sich zog, er konnte die tollsten Luftsprünge machen) und er war mir sehr eng verbunden.
Er reagierte auf meine Gedanken und Gefühle, nicht auf meine Worte!
Die Gedankenreaktionen hatte ich zwar auch beim Reiten bereits erlebt (das war dann meistens eine Kurzschlussreaktion seinerseits), aber ich hatte den Zusammenhang noch nicht richtig verstanden, damals... Ich habe dann Angst vor ihm bekommen. Das ist natürlich, ein Pferd ist groß und stark, ein Sturz schmerzhaft und gefährlich, beherrschen konnte ich ihn auf keinen Fall. Leider führten damals die natürlichen Folgen meiner Gedanken zu falschen Schlüssen.
Heute weiß ich: das Pferd reagiert auf Gefühle und Gedanken, wenn ich Angst habe, spürt das Pferd „Angst, irgendwas ist gefährlich, ich muss bereit sein, zur Flucht“. Das Pferd kann nicht nachvollziehen, das es selber die Quelle der Angst für den Reiter ist. Schließlich ist es bereit, sich zu unterwerfen, den Reiter zu tragen und seine Hilfen anzunehmen (jedenfalls im Normalfall). Diese Verkettung falscher Kombinationen ist das Problem. Beim Seminar zeigte mir Zypi überdeutlich, das er mich bewachen und beschützen wollte (zum Beispiel vor den Pferden auf dem Nachbarpaddock) und dass er meine Befehle anstandslos respektierte und mir als Halterin sehr verbunden war. Wir verstanden uns mit Blicken. Die anderen Teilnehmerinnen machten Fotos und später kommentierten sie alle, das zwischen uns beiden ein ganz besonderes Verhältnis bestand. Das motivierte mich sogar, nochmals mit dem Reiten anzufangen. Es freute Zypi, aber er konnte doch nicht mehr so gut, war schon 22 und da habe ich dann wieder aufgehört. Ich habe ihn täglich gepflegt, oft auch die Box und ihm Wedegang ermöglicht.
Ende Oktober 2010, drei Jahre später, muss etwas passiert sein, er stand morgens mit einem total dicken Bein in der Box, wollte nicht mehr auf die Weide und hatte große Schmerzen. Ich begann eine Behandlung mit der Bioantenne, aber diesmal wollte das nicht mehr so funktionieren. Ich fragte, ob er „gehen wolle“. Das verneinte er allerdings. Eine Röntgenaufnahme ergab: kein Beinbruch. Also habe ich ihn behandelt und zwei Wochen in der Box stehen lassen. Er stand ungerührt auf einem Fleck, bewegte sich kaum, seine Box war 3x6 m groß, er hätte also etwas Bewegung haben können. Die Perspektive war nicht gut. Mit 25 einhalb Jahren war er als Vollblut sehr alt.
Mir wurde plötzlich klar, das er glaubte, mich nicht verlassen zu dürfen. Und da setzte ich mich zu ihm in die Box und behandelte ihn mit schwerem Herzen. Ich formulierte im Geiste „Heilenergie setzt Seelenenergie frei“, „Du hast keine Verantwortung für mich, sondern nur für Dich selbst“, „ich lasse Dich gehen, aber ich verspreche Dir, Du bestimmst den Tag selbst“. Und dann "öffnete" ich eine Lichtbrücke für ihn nach oben und visualisierte ihn auf seiner Weide mit nur angelehntem Tor, welches er selbst öffnen konnte, sobald der das wollte. Oben am anderen Ende der Lichtstraße zeigten sich zwei Pferde, die seine Kumpel gewesen waren und die beide im letzten Jahr, also vor eineinhalb Jahren, gestorben waren. Diese warteten dort voller Freude. Ich erklärte ihm, das er dorthin gehen könne, wann immer er wolle und ich solange für ihn da bin. Anschließend stellte ich wieder die Frage, ob er bereit sei, zu gehen. Jetzt sagte er ja. Ich ging anschließend durch die Stallgasse hin und her, auf den Arzt wartend, und sah, wie Zypi mit gespitzen Ohren und aufrechtem Kopf in die Ferne schaute, als ob er die beiden anderen am Ende der Lichtstraße bereits sehen würde!
Aber ich habe dann noch nichts unternommen, weil er noch so gut aussah, nicht so, wie die anderen, denen ich auf diesem letzten Weg beigestanden hatte. Daher vereinbarten wir (mein Tierarzt und ich) noch einen Versuch mit einer konventionellen Schmerztherapie, damit er sich wieder in der Box bewegen sollte.
Genau neun Tage später ist er in der Box umgefallen und konnte nicht mehr aufstehen. Jetzt war der Zeitpunkt da, er hat ihn selber bestimmt und dann haben wir ihm hinüber geholfen. Das war dann gut und richtig so.
Ich habe danach noch eine Weile bei ihm gesessen und intensiv die Lichtstraße visualisiert, auf der ich ihn jetzt immer schneller werdend hinauf galloppieren sah, freudig begrüßt von den beiden anderen! Es tat weh, ihn gehen zu lassen, aber ich habe ihm ein glückliches Gesicht gezeigt, damit er es leichter hat...





Lieber Zypi, ich werde dich nie vergessen!

Die "Kosmische Spalte"

Nachdem wir uns mit dem Eintritt in das Tierkreiszeichen Fische am Ende derselben beim Übergang in den Widder der 'kosmischen Spalte' nähern, wollen wir diese näher betrachten.

In der Astrologischen Psychologie (API) wird die Zone von 29 Grad Fische bis 1 Grad Widder als "die kosmische Spalte" bezeichnet - die Stelle, an welcher der Körper in die Seele schlüpft.








LOUISE HUBER ZUR GRENZE FISCHE / WIDDER


" … Lange Beobachtungen haben gezeigt, daß es mit einer bestimmten Stelle im Tierkreis etwas Besonderes auf sich hat. Es ist die Grenze Fische/Widder, ein Punkt, der im Häusersystem dem Aszendenten entspricht. Bei 0 Grad Widder (oder 30° Fische) haben wir den Anfang und das Ende des Zodiaks, beim Aszendenten den Anfang des Lebens. Das Leben beginnt gewissermassen im Dunkeln, in dem wir noch kein Licht sehen. Aus dem Nichts, dem Unsichtbaren taucht ein Mensch auf und beginnt seine Reise ins Leben. Man könnte sich gut vorstellen, an der Grenze Fische/Widder hat der Kreis eine «Nahtstelle», wo sich die beiden Enden des Kreises berühren. Mit ein wenig Phantasie lässt sich eine Lücke vermuten. Gleich einem Tor zur Inkarnation steigt die Seele aus ihrer geistigen Sphäre durch diese Öffnung in das Reich der Menschen hinab. Hier beginnt sie einen neuen Manifestationszyklus und am Ende geht sie wieder durch diese Lücke zurück in das Seelenreich, aus dem sie gekommen ist. Leben und Tod berühren sich hier in einer geheimnisvollen Weise."

Öffnung zur Transzendenz?

Aus einer anderen Sichtweise entsteht an diesem «Nullpunkt des Zodiaks» eine Öffnung zur Transzendenz, eine Lücke, die von 29 Grad Fische bis 1 Grad Widder reicht. Hier existiert eine «Nichts-Sphäre», eine «kosmische Spalte», die uns mit kosmischen Einflüssen und transzendentalen Welten verbindet. Interessant dabei ist, dass beim um den Zodiak gelegten Farbkreis entsprechend dem Lichtspektrum, an dieser Stelle die Farbe Purpur entsteht. Diese hat eine eigenartige Beziehung zur geistigen, ungeoffenbarten Welt. Wie sich diese Farbe im Zusammenhang mit dem Nullpunkt auswirkt, zitiere ich aus dem Buch «Transformationen, Astrologie als geistiger Weg».

Purpur

Purpur ist eine Farbe, die aus einer Mischung 50%: 50% von Rot und Blau entsteht. Purpur ist eine besondere Farbe. Wer trägt Purpur? Höhere Kleriker, Könige und Kaiser, also diejenigen, die über allem oder ausserhalb von allem stehen. Ein König ist unantastbar, dem normalen Alltag entrückt, desgleichen ein Kardinal. Er steht ausserhalb normaler menschlicher Massstäbe und trägt daher Purpur. Purpur und Violett (das dem 12. Haus entspricht), haben tatsächlich in der Farbpsychologie mit dem Nichts zu tun; wenn wir Violett in Zeichnungen oder Bildern finden, so hat es eine Nichtsfunktion. Etwas, was nicht existent oder so transparent ist, dass es vom Irdischen aus nicht greifbar ist.

Purpur ist ja eine irreale Farbe, die das Licht nicht produziert. Eine mehr diesseitige, mehr verständliche Auswirkung von Purpur sind Illusionen. In Zeichnungen von Geisteskranken findet man diese Farbe besonders häufig, weil diese in einer illusionären, einer nicht vorhanden Welt leben.

Purpur stellt also farbpsychologisch einen unrealen Geisteszustand dar und deutet darauf hin, dass der Betreffende mit mindestens einem Teil seines Wesens in einer Welt lebt, die «nicht von dieser Welt» ist, vielleicht auch in einer Phantasiewelt. Wenn wir einen Planeten auf dem «Nullpunkt» des Zodiaks (0° Widder) vorfinden, dann hat dieser Planet auch etwas von dieser Qualität; er ist nicht voll inkarniert, ein Teil verharrt noch im jenseitigen Bereich … " ('Astrolog' Nr. 113/1999)


HANS MARTIN DOMKE IN EINEM 'ASTROLOG'-ARTIKEL

" … einige grundsätzliche Überlegungen zur kosmischen Spalte: Der Schritt in das Widderzeichen stellt den abruptesten Wechsel innerhalb des Kreises der kosmischen Energiequalitäten dar. Aus einem veränderlichen Wasserzeichen erfolgt gleichsam ein Quantensprung in das kardinale Feuerzeichen. Nach einer Phase des stillen Suchens und Sehnens ist nun aktives, sichtbares Handeln angesagt, um in der eigenen Entwicklung einen kräftigen Schritt nach vom zu tun. Vergleichbar steht der Äquinoktial- oder der Frühlingspunkt auf der Ekliptik für den Neubeginn in der Natur. Die Kraft, die sich - gleichsam in sich gekehrt und neptunisch unsichtbar - in die Wurzel zurückgezogen hatte, wendet sich mit marsischem Impuls wieder nach außen und führt die Pflanze buchstäblich zu neuer Blüte! Wenn das keine elementare Wendung ist! Eine Wendung, die mit dem kosmischen Plan übereinstimmt und den Beginn eines neuen Kreislaufs darstellt!

Auch der Mensch steht in ständigem Bezug zu inneren Welten, auch wenn er es nicht immer wahrnimmt. Bestimmte Ereignisse können nun innere Wandlungsprozesse bedeutenden Ausmaßes auslösen, die mit geistigen Einflüssen in Zusammenhang stehen. Der eine fühlt sich solchen "geballten Ladungen" vielleicht hilflos ausgeliefert, der andere versucht, eine innere Beziehung zu transzendentalen oder geistigen Welten herzustellen, bewußt den Kontakt zu erhalten und auf diesem Wege eine "einschneidende" Lebenssituation zu bewältigen. Der Nullpunkt steht für die Möglichkeit, solche Wandlungskrisen, eben die Nullpunkterfahrung durchzumachen.

Solche Wandlungskrisen fördern entscheidend das Bewußtsein eigener Identität. Sie führen zu einer neugefaßten mentalen Einstellung sich selbst und dem Leben gegenüber, so wie es der Saatgedanke des WidderZeichens klarer nicht ausdrücken kann: "Ich trete hervor, und von der Ebene des Denkens aus herrsche ich." Eine derartige "Neugeburt" erinnert uns an den vergleichbaren Punkt auf der Häuserebene. Schließlich sehen wir dort im Aszendenten den Beginn eines Lebenszyklus - bezogen auf den Menschen ein Leben, das aus der Transzendenz kommt und sich inkarniert. Im psychologischen Farbkreis kennzeichnet die Farbe Purpur den Nullpunkt. Sie symbolisiert die Verbindung zu der für uns nicht sichtbaren geistigen Welt. Paradigmatisch für solche Verbindungen stehen Tod und (Neu)Geburt. Daher verwundert es nicht, wenn in dem einen oder anderen Fall von schweren Erkrankungen oder gar Nahtoderfahrungen in Verbindung mit der kosmischen Spalte berichtet wird ... " [Aus: "Die kosmische Spalte - Nullpunkterfahrungen" (mit Horoskop-Besprechungen) – 'Astrolog' Nr. 89/1995]


Die Astropsychologien BIRGIT BRAUN charakterisiert die Kosmische Spalte kurz:
"0° Widder = Kosmische Spalte
"Nullpunkt". Wandlungskrisen. Stirb- und Werdeprozesse. Geistige Einflüsse. Sich hilflos irgendeiner Macht ausgeliefert fühlen. Wandlung der Lebensmotivation durch Berührung mit geistigen Welten."


UND GABRIELE VIERZIG-ROSTEK SCHREIBT IM 'ASTROLOG' 177/2010

" … Ich-Motivationen werden überprüft

Die kosmische Spalte im Tierkreis ist die Zeichengrenze zwischen Fische und Widder. Da beide Zeichenenergien Ich-orientiert sind (Fische introvertiert, Widder extrovertiert), werden die Ich-Motivationen von Planeten überprüft, die diese Zone durchlaufen.

Nirgends ist der Übergang so drastisch, wie zwischen Wasser und Feuer. Hier geht es um Neuorientierung der Ich-Kräfte, den Neuanfang (Widder) mit vollem Elan, wobei jedoch alte, verinnerlichte Ich-Identitäten, alte Muster, Glaubenssätze und Lebenseinstellungen auf ihre Zukunftstauglichkeit untersucht werden müßten. Wenn Uranus die kosmischen Spalte durchschreitet, kann er die Qualität dieses besonderen Orts kosmischer Einbindung nutzen, um Neuland zu betreten, Neuorientierung, Neuordnung und geistigen Durchbruch zu bewirken. Die ideale Zeit für geistige Pionierarbeit! Wir sollten unbedingt beachten, daß alle noch so «schwierigen» Konstellationen nichts «bewirken», sondern für eine Qualität der Zeit, als Symbol für mögliche Entwicklungschancen stehen. Katastrophenszenarien werden immer dann inszeniert, wenn es an Visionen oder an Realitätssinn mangelt.

… Beginnen wir endlich selbst mit Besserung. Suchen wir nach neuen Lösungen, schärfen wir unsere Wahrnehmung (Jupiter steht in Konjunktion mit Uranus). Alles kann gut werden, wenn wir die Augen öffnen. Meditieren wir für die Heilung des Planeten. Arbeiten wir an unserer eigenen geistigen Heilung. Nutzen wir die Erkenntnis, daß unsere intakte Matrix energetisch im Universum gespeichert ist und zapfen wir sie an, um heil zu werden! Diese Arbeit eines jeden einzelnen wird sich für alle auszahlen … " ("Uranus auf der kosmischen Spalte – Wie können wir den Planeten global im Zeitgeschehen verstehen")

Sonntag, 20. Februar 2011

Astrologie und Märchen


Seehundfell, Seelenhaut – ein Fische-Märchen

Zu einer Zeit, die einst war, nun für immer vorbei ist und bald schon wiederkehrt, gibt es Tag für Tag einen blendend weißen Himmel und weiße Schneelandschaften, in denen sich die Lebewesen wie winzige, flirrende Pünktchen ausnehmen und bald schon verlieren - Menschen, Hunde und Bären.

Hier bläst der Wind so hart, daß die Leute ihre Parkas und Stiefel absichtlich zur Seite drehen. Das gesprochene Wort gefriert in der Luft, und den Menschen müssen die Sätze von den Lippen gebrochen und am Feuer aufgetaut werden, damit man weiß, was sie gesagt haben. Alle Geschöpfe leben im schneeweißen Gespinst der Haare von Annuluk, der Großmutter der Erde. Damals, vor langer Zeit, lebte hier ein Mann, der sehr einsam war.

Das Gesicht des Mannes war von tiefen Furchen durchzogen, die seine Tränen im Lauf der Jahre in seine Haut gegraben hatten, denn er fühlte sich verlassen und weinte viel. Tag für Tag ging er auf die Robbenjagd, legte seine Fallen aus und schlief nachts gut und tief, aber er sehnte sich fortwährend nach einem Menschen, mit dem er sein Leben teilen konnte. Manchmal, wenn ein Seehund sich seinem Kajak näherte und zwischen Eisschollen hervorlugte, dachte der Mann an die alten Geschichten, in denen es heißt, daß Seehunde vor langer Zeit einmal Menschen waren, was man heute noch an ihren Augen erkennt, an dem weisen und liebevollen Blick in ihren glänzenden Augen. Wenn der Mann den Blick solcher Augen auf sich gerichtet sah, weinte er, und die Furchen in seinem Gesicht wurden jedesmal noch ein wenig tiefer.

Eines Abends war er noch nach Einbruch der Dunkelheit auf der Jagd, weil er den ganzen Tag nichts gefangen hatte. Er paddelte zwischen Eisschollen dahin, während der Mond aufging und ihm einen großen, glitzernden Felsen im Meer zeigte, auf dem sich etwas bewegte. Sein Jägerauge ließ ihn schon von weitem erkennen, daß die Bewegungen nicht von den üblichen Meerestieren herrühren konnten.

Lautlos paddelte er näher heran und erkannte, daß ein Grüppchen splitternackter Frauen auf dem Felsen beim Mondschein tanzte. Er verhielt sich still und schaute zu, wie ihre Körper sich wiegten, wie die milchig und silbern schimmernden Gliedmaßen der Mondfrauen sich im Kreise drehten.

Stockstill und tief betroffen saß er in seinem Boot, während das Wasser ihn näher und näher zu dem Felsen trug. Er konnte die Wunderwesen lachen hören, aber vielleicht war es auch nur das Plätschern der Wellen, das sein Ohr verwirrte. Der Mann wußte nicht, wie ihm geschah, aber die Bürde seiner Einsamkeit fiel von ihm ab wie eine schwere, nasse Haut, er fühlte sich emporgehoben, sprang, ohne nachzudenken, auf den Felsen und stahl eines der Seehundfelle, die dort im Mondlicht lagen. Hinter einem Vorsprung versteckte er sich und verbarg das Fell unter seinem gutngug, seinem Parka.

Bald darauf rief eine der Frauen etwas, und diese Frau hatte die schönste Stimme, die der Mann je vernommen hatte. Sie klang wie der Gesang von Walen im Morgengrauen, nein, besser noch, wie neugeborene Wölfe beim Spielen, nein, die Stimme war mit nichts zu vergleichen, das der Mann je gehört hatte.

Es dauerte nicht lange, und eine Frau nach der anderen schlüpfte in ihr Seehundfell und glitt hinab ins Meer. Sie lachten und quietschten vor Vergnügen bis auf eine. Diese Frau suchte nach ihrem Robbenfell und konnte es nirgends finden. Da trat der Mann aus seinem Versteck hervor, und obwohl er sehr schüchtern war, sagte er mit einem Mut, der ihm selbst fremd war: »Bitte . . . werde meine Frau und komm mit mir... Ich bin so einsam.«

»O nein, das kann ich nicht«, antwortete sie. »Ich gehöre zum Anderen, zu Dem Dort Unten.«

»Werde meine Frau«, drängte der Mann. »In sieben Sommern erhältst du dein Seehundfell zurück, das verspreche ich dir. Und dann kannst du dich entscheiden, bei mir zu bleiben oder zu gehen, ganz wie es dir beliebt. «

Lange forschte die junge Robbenfrau im Gesicht des Mannes nach einem Zeichen. Schließlich sagte sie zögernd: »Also gut, ich gehe mit dir. Und nach sieben Sommern wird es sich zeigen. «

So lebten sie miteinander, und nach einer Weile gebar die Meeresgeborene dem Mann einen Sohn, den sie Ooruk tauften. Das Kind war rund und gesund, und in den langen Winternächten, während der Vater am Feuer saß und Figuren schnitzte, erzählte die Mutter ihrem Ooruk Geschichten, aber anstatt vom Bären, vom Raben und vom Wolf zu erzählen, wie andere es taten, erzählte sie die Sagen vom Walfisch, vom Seehund und den Lachsschwärmen, denn dies waren die Geschöpfe, die sie kannte.

Die Jahre vergingen, und die Menschenhaut der jungen Frau wurde erst schuppig, dann spröde, bis sie schließlich in trockenen Fetzen von ihrem Körper fiel. Ihr plumpes, weißes Fleisch wurde hohl und grau, selbst die Haare auf ihrem Kopf fielen aus. Das Licht in ihren seelenvollen Augen erlosch, und bald mußte sie die Hand ausstrecken, um sich ihren Weg zu ertasten, denn sie war halb blind geworden. Eines Nachts wurde Ooruk unsanft aus dem Schlaf gerissen, denn der Vater schimpfte laut, und die Mutter weinte.

»Gib mir mein Fell zurück«, flehte die Mutter weinend. »Sieben lange Jahre sind vergangen, und der achte Winter kommt. Du hast es mir versprochen. «

»Nein«, brüllte der Mann wütend. »Wenn ich dir das Fell gebe, verläßt du mich doch! «

»Ich weiß nicht, was ich tun werde. Ich weiß nur, daß ich wiederhaben muß, was mein eigen ist.«

»Dein Kind und deinen Mann willst du im Stich lassen«, schrie der Vater, »du gewissenloses Weib!« Damit riß der Mann die Türklappe auf und stapfte hinaus in die Finsternis.

Das Kind liebte seine Mutter sehr und weinte sich in dieser Nacht in den Schlaf, aber schon bald wurde es zum zweiten Mal geweckt. Ein seltsam tosender Wind ging um, und in dem Wind war eine Stimme, die »Ooruk, Ooooruk« rief, wieder und wieder, bis Ooruk aus dem Bett kletterte, seinen Parka und seine kleinen Stiefel anzog und in die Nacht hinauslief.

»Ooruk, Ooooooruk,« rief es im Wind, und der Wind schien vom Meer zu kommen, vom Ufer, wo sich ein großer alter Seehund mit langen silbernen Schnurrhaaren hin- und herwälzte und Ooruks Namen rief.

Der mächtige alte Seehund hob seine Flosse und deutete auf ein Bündel, das zusammengerollt unter einem Felsen lag. Ooruk hob das Bündel auf, und sogleich kam ihm der unverkennbare Duft seiner Mutter entgegen. Er entrollte das Seehundfell, und in dem Moment spürte Ooruk, wie sich die Seele seiner Mutter mit all ihrer endlosen Liebe über ihm entfaltete.

Das Kind schmiegte seine Wange in den silbrigen Pelz und spürte die Umarmung seiner Mutter, als wäre sie selbst zugegen. Der alte Seehund nickte geheimnisvoll und versank langsam im Meer.

Das Fell fest an die Brust gedrückt rannte Ooruk nach Hause, direkt in die Arme seiner Mutter, die schon voller Unruhe auf ihn und ihr Robbenfell gewartet hatte.

Voller Dankbarkeit schlüpfte sie in ihren Pelz. »Oh, nein, Mama, nein«, schrie das Kind. Aber sie hob es auf und trug es dem tosenden Meer entgegen. »O Mama, verlaß mich nicht! « schrie Ooruk, als sie am Ufer angekommen waren und die Mutter sich anschickte, ins Wasser zu steigen.

Sie wandte sich zu dem Kind um, mit einem Blick unermeßlicher Liebe in den Augen. »Nein, Mama, nein«, rief das Kind. Aber sie nahm sein Gesicht zwischen beide Hände und hauchte ihren Atem in die Lungen des Kindes, einmal, zweimal und ein drittes Mal. Dann tauchte sie mit ihrem Sohn in den Fluten unter, sank tiefer und tiefer hinab, bis zum tiefsten Meeresgrund, und beide konnten ohne Mühe unter Wasser atmen.

Bald kamen sie in eine glitzernde Wasserstadt, wo sich allerlei Meerestiere und Wunderwesen tummelten, die ein gewöhnlicher Sterblicher nie zu Lebzeiten erblickt, und alle waren froh, denn der große alte Seehund schwamm dem Schwarm singend voran und nannte Ooruk voll Stolz seinen Enkelsohn.

»Wie erging es dir dort oben, meine Tochter?« fragte der Alte, nachdem er die beiden gebührend getätschelt und an sein mächtiges Herz gedrückt hatte.

Die Robbenfrau blickte zur Seite und sagte: »Ich habe einen Menschen verwundet, einen Mann, der alles getan hat, um mich zu behalten. Aber ich kann nicht zu ihm zurück, denn dann muß ich sterben. «

»Und der Junge?« fragte der alte Seehund. »Was soll aus meinem Enkel werden?«

»Er muß in die Oberwelt zurückkehren, Vater. Seine Zeit ist noch nicht gekommen, er kann noch nicht für immer hier bei uns bleiben.« Die Mutter weinte. Alle weinten bei diesen Worten, weil sie wahr waren.

Sieben Tage und sieben Nächte vergingen, in denen der Glanz in die Augen der Mutter zurückkehrte, ihr Fleisch wieder fest, ihre Haut wieder seidig wurde und alles an ihr gesundete. Aber dann kam die Stunde des Abschieds. Gemeinsam mit dem Großvater trug sie Ooruk hinauf in die Welt der Erdbewohner und setzte ihr Kind am steinigen Ufer im Mondlicht ab.

»Ooruk«, sprach die Mutter zu guter Letzt. »Ich bin immer bei dir. Du mußt nur berühren, was ich berührt habe: meine Feuerhölzer, mein Messer, meine Steinmetzarbeiten von Ottern und Meeresgetier, dann wirst du einen Atem spüren, der mein Atem ist. Und er wird dich singen lassen und dir Geschichten geben.«

Der alte silberne Seehund und seine Tochter küßten das Kind noch tausendmal, dann rissen sie sich los und schwammen ins Meer hinaus, wo sie nach einem letzten langen Blick untertauchten. Ooruk blieb am Ufer zurück, da seine Zeit noch nicht gekommen war.

Die Jahre vergingen, und Ooruk wuchs zum Mann heran. Er wurde ein großer Sänger, Trommler und Geschichtenerzähler seines Volkes, und die Leute sagten, daß er seine Kräfte einem Wunder in seiner Kindheit zu verdanken habe, bei dem er vom Geist der Seehunde vor dem Ertrinken bewahrt wurde. Noch heute sieht man ihn im Morgennebel auf einem Felsen knien und Zwiesprache mit einer Seerobbe halten, die niemand fangen kann, so oft es auch versucht wurde, denn sie ist unantastbar und wird Tanqigcaq genannt, die Glänzende, die mit den weisen, wilden, seelenvollen Augen.

Als Märchen für das Tierkreiszeichen Fische wiedergegeben von

Weitere Märchenbücher:

Sibylle Koops
Das große Märchenbuch der Astrologie für Groß und Klein. Dieses Buch erzählt Märchen über die Kräfte des Lebens, wie sie uns im Lauf der Gestirne, in der Natur auf unserer Erde und im Wesen von "Maus" und "Mensch" begegnen. Wir erleben, wie die Heldinnen und Helden mit ihren Stärken und Schwächen umgehen lernen, um schließlich im Einklang mit sich und der Welt ihr Leben zu genießen.

Anne Christin Leser
Es war einmal ... und kann morgen wieder sein
Ein Märchen- und Geschichtenbuch, das uns auch so nebenbei hilft, die Weisheiten der Astrologie besser zu verstehen - hier vor allem die 12 Tierkreiszeichen.
2 Märchen als Leseprobe auf maerchenleser.de:

Freitag, 18. Februar 2011

Sonneningress Fische

Horoskop: Eintritt der Sonne in Fische

Im Zeichen Fische geboren:
"Edgar Cayce «Der Schlafende Prophet» (1877-1945)

Edgar Cayce war ein US-amerikanisches Medium. Während seiner Trancen gab er Antworten zu Fragen über Themen wie Gesundheit, Astrologie, Reinkarnation und Atlantis. Seine Publikationen in englischer Sprache umfassen 300 Bände.


Mit vier Planeten und dem Mondknoten in Fische auf der «Du-Seite» des Radixhoroskops wollte Edgar Cayce schon in jungen Jahren «helfen». Neben dieser Planetenballung, fällt in seinem Horoskop besonders der scheinbar transformierte Pluto am MC auf, der esoterische Herrscher des Fischezeichens, der zum einzigen Planeten auf der «Ich-Seite», Uranus im 12. Haus, einen mit Energie geladenen Aspekt bildet. Ein «reiner» Strichaspekt der keine Entladung, wie zum Beispiel durch einen blauen Aspekt in einem anderen Lebensbereich, hat. Dies könnte auf einen «heißen Draht» (roter Aspekt) zum Übersinnlichen hinweisen, ein blitzartiges Erkennen (Uranus) der geistigen Zusammenhänge des 12. Hauses, eine Gabe, die Cayce weit über die USA hinaus bekannt machte.

Readings: Seine Kundschaft nannte ihm den Namen, Ort und Geburtsdatum eines Kranken. Er legte sich sodann auf ein Sofa, brachte sich selbst in Trance und begann mit Äußerungen, die angeblich Krankheiten und ihre Ursachen oft überraschend exakt darstellte und dann Möglichkeiten zur Heilung angab. Eine Gehilfin notierte alles, was er unter Trance äußerte. Verstarb der Hilfesuchende während der Trancesitzung, so äußerte Cayce angeblich in dem Moment seines Todes: «Ich sehe ihn nicht mehr, er ist weg.» Cayce begab sich innerhalb von 43 Jahren rund 25.000 bis 30.000 Mal in Trance.

Er starb am 3. Januar 1945 in Virginia Beach, USA. Heute gibt es Edgar-Cayce-Center in den USA und 25 weiteren Ländern."
Aus: 'Astrolog' Nr. 173/2010 im Zusammenhang mit einem Artikel von Silke Schäfer "Die innere Botschaft des Zeichens Fische"

Donnerstag, 17. Februar 2011

Venus – Ischtar – Isis – Astarte – Aphrodite

Boticelli: Venus

" … Sappho, die sich in ihrer weichen aiolischen Mundart Psappho nannte, soll hier aus ihrer eigenen Dichtung sprechen … Hören wir in einem Gedicht ihre Eifersucht, als ein Mann ihr ihre Freundin wegnahm:

Himmlischen Wesens scheint mir der Jüngling zu gleichen.
Da er dir gegenüber lagert und deinem süßen Geflüster,
deinem lockeren Lachen lauschend das Ohr leiht.
Ach, der Anblick erfüllt mir das Herz im Busen,
tief mit Schrecken; denn wenn ich zu dir hinüber rasch
nur schaue, versagt mir bereits die Stimme.
Und meine Zunge liegt wie von Fesseln gelähmt,
es rieselt mir plötzlich unter der Haut entlang ein
flüchtiges Feuer. Trübe wird mir das Augenlicht,
in den Ohren saust es wie der Sturmwind. Tränen im
Auge, ließ sie mich hier zurück. Doch sie liebte auch
den Mann und schrieb zum Abschied:
Aber bleibe mein Freund, doch nimm dir eine jüngere
Lagergenossin, Ich trüg es nicht mit dir zu leben,
Du bist jung, ich bin älter als du bist … "

Fritz Gehre


 

Louise Huber: "Die Venus, das Weibliche"

 

" … Übersteigerung der Venusfunktion

Auch die Venus hat ihre negativen Seiten, einige wurden schon erwähnt. Bei Übertreibungen ist am deutlichsten das Umkippen der Gefühle festzustellen, gleich einem kompensativen Mechanismus. Aus Anziehung wird Abstoßung, aus Schönheit Häßlichkeit, aus Kunst Gekünsteltes. Liebevolle Gestaltung führt zur Übertreibung und wird zum Kitsch. Echte venusische Geselligkeit und Gastfreundschaft kann zur leeren, lügen-haften Schöntuerei zum Beispiel auf Partys führen. Aus der natürlichen Sensitivität resultiert eine Überempfindlichkeit gegenüber Kritik oder Ablehnung. Die Faszination durch das der eigenen Natur Entgegengesetzte kann so stark auftreten, daß die merk-würdigsten Beziehungen daraus hervorgehen. Zum Beispiel sucht sich ein weicher, nachgiebiger, zarter Venustyp einen starken Partner aus, der sie quält. Sehr häufig verkehrt sich die Unfähigkeit, Realitäten und Hässlichkeiten zu sehen in Schönfärberei und eine Unfähigkeit, Konflikte auszutragen. Sie kann etwas als gut und schön deklarieren, nicht weil sie es so empfindet, sondern weil es leichter ist, anderen in den Mund zu reden. Dabei handelt es sich nicht um eine Lüge, sondern um einen Akt der Anpassung.

Eine angepaßte Venus will Harmonie um jeden Preis und macht faule Kompromisse. Sie verdrängt die Wahrheit und lebt lieber in einer scheinbar heilen Welt, in der alles in Ordnung ist. So gesehen ist die Venus nicht konfliktfähig, sie ist unfähig aktiv ins eigene Schicksal einzugreifen und zieht es vor, in einer gläsernen Harmonie, in einem goldenen Käfig gefangen zu bleiben.

Eine weitere Schwäche der Venus ist die Eitelkeit, die Gefallsucht. Sie ist abhängig vom Feedback und tut alles, um beliebt zu sein. Daraus kann ein Narzißmus, eine übertriebene Selbstliebe resultieren, häufig wenn die Venus vor oder am AC, dem Ich-Punkt im Horoskop, steht. Im Streßbereich der kardinalen Achsen wirken besondere kompensative Kräfte auf die Planeten ein. Bei der Venus wandelt sich häufig die Anmut in eine gekünstelte Posse, die Schönheit in Aufmachung, die Eleganz in Schlampigkeit, die lebendige Sinnenlust in Formalismus, Ihre Wirkung ist dann nicht mehr natürlich und anziehend, sondern übertrieben, aufdringlich und auch oft abstoßend.

Auch der Mythos zeigt uns die Venus-Aphrodite in doppelter Gestalt. Als eine, die aus dem Schaum des Meeres geboren wird und einer höheren Ordnung entstammt und als Aphrodite pandemos, die der niederen Welt angehört. Das Leben im Gleichgewicht zu halten ist die Kunst der Künste und das lehrt uns die Venus. As Venus in der Waage ist sie die Göttin der reinen, himmlischen Liebe, als Venus im Stier regiert sie die Sinnenlust. Beide Möglichkeiten entsprechen der Liebe …

Weisheit

Die transformierte Venus ist vom höheren Standort aus der Maßstab der Weisheit, die Fähigkeit, sich in der realen Welt zu bewegen und zu Recht zu finden, ohne anzustoßen und ohne mit irgendetwas oder irgendjemanden in Schwierigkeiten zu geraten. Für bestehende Probleme, Mängel und Fehlfunktionen sucht sie brauchbare Lösungen, Konflikte und einseitiges Vorgehen ordnet sie in das Ganze ein, im Verstehen der Zusammenhänge bringt sie vieles in die richtige Proportion, nimmt symbolisch gesprochen, den Stachel heraus. Bei schwerwiegenden Konflikten kann sie vermittelnd wirken und baut Brücken des Verstehens zwischen streitenden Parteien.

Von einer höheren Warte aus betrachtet bedeutet die Venus „reine Vernunft", sie kann niemanden verletzen, niemandem weh tun, sie bringt jedem noch so armen Menschen Liebe und Verständnis entgegen. Alice A. Bailey nennt die Venus als esoterische Herrscherin des Zeichens Zwillinge den Planet der „beweglichen Synthese". In ihrer Beweglichkeit ist sie Lebenskünstlerin, ausgleichend, beglückend und eine Meisterin der angenehmen Art. Venus kann Raum und Zeit harmonisch verbinden, vermag das zu schaffen, was man Atmosphäre nennt. Sie kann erfreuen, erheitern, die Lebensqualität steigern und durch Verständnis streitende Parteien versöhnen. Ihr ist die Lebenskunst eigen, Harmonie zu bringen, guten Willen zu zeigen und durch einen freundlichen Umgang und Verständnis für andere, menschliche Beziehungen zu erleichtern und zu verschönern.

Auszug aus der Zeitschrift  'Astrolog' Nr. 96/1997