Sonntag, 13. März 2011

Die Quadranten im Horoskop


Das Fadenkreuz teilt das Horoskop in 4 Teile ein, die eine weitere Verfeinerung der psychologischen Definition bringen.

In der Zeichnung … finden wir die Bezeichnungen Trieb, Instinkt, Denken, Sein (entgegen dem Uhrzeigersinn gezählt).

Die Quadranten sind Themenbereiche, die uns eine deutliche Orientierung geben. Es gibt Horoskope, in denen alle Planeten in einem der Quadranten versammelt sind. Wir erkennen sofort, daß das Hauptinteresse dieses Menschen und auch seine besten Möglichkeiten im Wesentlichen in diesem Bereich des Lebens liegen. Er funktioniert und reagiert dort automatisch am stärksten und intensivsten. Das heißt nicht immer, daß er in den anderen gar nicht funktioniert, aber am meisten dort, wo die Planetenansammlung liegt. Da lernt er auch am leichtesten, kann am besten aus der Situation, aus den Gegebenheiten etwas machen und seine Kräfte erfolgreich einsetzen. Das Funktionieren ist in jedem Quadranten anders.

Diese Vierteilung ist außerordentlich aussagekräftig. Auch der Geübte sollte zuerst ein Horoskop unter diesem Gesichtspunkt angehen und nicht gleich mit Planetenstellungen beginnen. Als erstes sollte man immer die Gewichtsverteilung in den Hälften oben, unten, rechts und links, und dann in den Vierteln betrachten. Dies ergibt eine Hauptthematik, eine Proportion des Ganzen.

Wer nur einzelne Stellungen im Horoskop beachtet, verliert sich im Detail, ohne klar zu sein, ob das ein wichtiges oder ein weniger wichtiges, ein günstiges oder ein ungünstiges Detail ist. Man sollte sich also zuerst über die proportionalen Verhältnisse orientieren, und das erreicht man, indem man erkennt, wie die Planeten in den Quadranten verteilt sind.

Der 1. Quadrant: Trieb
Ich-Beharrung, Erbanlagen, Konstitution
1., 2. und 3. Haus

Die ersten 3 Häuser sind das erste Viertel im Horoskop, oder der 1. Quadrant. Es ist der Teil von uns selbst, den wir nicht genug kennen, weil er sich unter dem Horizont befindet. Und trotzdem hat er mit dem ICH zu tun, mit der ichbezogenen Welt. Dieses ICH lebt hier aber im Bereich der undifferenzierten, triebgesteuerten Selbsterhaltungsfunktion. Deshalb zeichnen sich in diesem Quadranten in erster Linie Erbanalgen, die Konstitution der Triebnatur ab. Wir sehen hier, wie der Mensch sich gegenüber den Unbilden der Natur und der menschlichen Umwelt zur Wehr setzt, um zu überleben. Ausgerichtet auf instinktive Selbstverteidigung baut er Sicherheits- und Schutzmaßnahmen auf, beobachtet und lernt, sich zu erhalten, das Leben zu bemeistern. Das Leben ist hier dinghaft, auf sich bezogen, defensiv, es besteht aus Objekten.

Die Hauptmotivierung dieses Quadranten ist die Selbsterhaltung.

Die Sonne oder Planeten im 1. Quadranten

Diese sind hier vorwiegend auf die lebenserhaltenden Funktionen eingestellt und tatbetont. Die Triebkräfte kommen stark zum Zuge. Dieser Sektor sorgt dafür, daß wir überhaupt existieren und überleben. Wir müssen uns ernähren, müssen uns schützen und für Fortpflanzung sorgen. Das sind Triebfunktionen, die wir mit der Sonne im 1. Quadranten zu lenken versuchen, doch das fällt nicht leicht. Immer wieder stellen wir fest, daß wir schon reagiert haben, bevor wir uns der Situation bewußt geworden sind. Die Triebfunktionen setzen aufgrund einer dringlichen Situation automatisch ein.

Eine solche Sonne hat es deshalb schwerer, sich ihrer selbst bewußt zu sein. Sie erkennt immer erst nach einer gewissen Zeit, nach der Tat, was wirklich geschehen ist. Das Erkennen erfolgt durch das Tun. Man lernt aus Erfahrung.

In der Zeichnung auf Seite 82 sehen wir, daß dieser Quadrant in drei gleich große Teile, in die Häuser, eingeteilt ist (im äußeren Band). Auch diese drei Räume haben einen speziellen Themenkreis innerhalb der Thematik des 1. Quadranten. Wenn beispielsweise dort Planeten stehen, dann sind sie durch die Qualität dieser Felder bestimmt.

Im 1. Haus erleben wir uns als ICH mit all seinen triebmäßigen Ansprüchen an die Welt. Wir haben eine bestimmte Vorstellung, ein bestimmtes Bild von uns und möchten gerne denken: die Welt gehört mir. Hier sind wir eine Erscheinung, eine physische Gestalt, die den Menschen gegenübertritt und als solche auch von der Umwelt respektiert und wahrgenommen sein will. Wir bemühen uns deshalb, ein bestimmtes Image zu haben, einen möglichst guten Eindruck zu machen und wechseln dementsprechend häufig unsere Masken; wir manipulieren unseren Habitus, unsere Erscheinung.

Im 2. Haus sind wir mit der Lebenserhaltung beschäftigt, sorgen für Nahrung, Sicherheit, Vorrat. Wir eignen uns Substanzen, Talente und Fähigkeiten an, um diese nutzbringend im Leben zu verwenden. Hier sind wir Besitzende, sei es Grundbesitz, Geldbesitz oder geistiger Besitz. Alles, was zur Lebenserhaltung und Lebenssicherheit gehört, zeichnet sich hier ab. Es ist das Feld der Ökonomie im kleinsten wie im weitesten Sinne. Deshalb bauen wir auch hier leicht Schutzmauern, um uns selbst und unseren Besitz abzusichern. Das ICH ist auf Selbstverteidigung ausgerichtet; das Eigenwertgefühl steigt mit dem Besitz, stützt sich auf das, was man hat, zu dem Dinge, Begabungen, Können wir auch Menschen gehören.

Im 3. Haus wird die erste Verbindung mit der Umwelt hergestellt. Es gibt Aufschluß über Beziehungen zu Geschwistern, Verwandten und Nachbarn, über den nächsten Umkreis, seine Denkweise und geistige Einstellung, über das kollektive Denken also, das wir aus diesem engeren Umkreis als Prägung mitbekommen. Hier ist angezeigt, in welcher Weise wir versuchen, uns dieser Umwelt anzupassen und auch gleichzeitig, in welchem Grade wir durch diese Umwelt beeinflußt und geformt werden. Dieses Maß prägt das kollektive, das umgebungsabhängige Denken.

Der 2. Quadrant: Instinkt
Umwelt-Beherrschung, Aktion-Reaktions-Mechanismus, Konditionierung
4., 5. und 6. Haus

Der Quadrant unten rechts zum Deszendenten hin stellt das Unbewußte dar, das vom Kollektiv und vom DU her bestimmt wird. Hier zeichnet sich die sogenannte Konditionierung ab, also das, was sich bereits in der Jugend in uns als Reaktion auf die Einflußnahme der Umwelt bildet.

Es sind Erziehungsresultate und Umwelteinflüsse, unser Heim, in dem wir aufgewachsen sind, in dem bestimmte Normen und Formen vorherrschen, spezifische Sitten und Gebräuche. Es sind unsere Lehrer, die auf uns einwirken, die Pfarrer im Religionsunterricht, der Polizist auf der Straße, die Spielgefährtin, die Freunde, die ersten Liebeserlebnisse. Das sind bereits in frühester Jugend beginnende und bis in die Mitte des Lebens hinein stark wirksame konditionierende Kräfte, die unserer Triebanlage förderlich oder auch hinderlich sein können und unser Kontaktverhalten prägen.

Aus diesen Erlebnissen und Erfahrungen entwickeln sich Sympathien und Antipathien, die sich mit der Zeit zu schablonenhaften Gefühlen, zu einem Aktions-Reaktions-Mechanismus verdichten, der unwillkürlich reagiert oder agiert, reflexmäßig oder instinktiv. Diese Instinktmechanismen bilden sich an der Erfahrung mit Personen, die mit uns in Berührung kommen und mit denen wir es zu tun haben.

Das Leben wird in diesem Quadranten als eine Welt der Subjekte erlebt.
Die Grundhaltung ist offensiv und betont emotional.

Die Sonne und Planeten im 2. Quadranten

Auch hier herrscht das unbewußte Tun und Reagieren vor. Man lernt durch die Erfahrung, durch die hautnahe Berührung mit dem DU; denn dieser Quadrant hat mit dem DU zu tun (rechtsliegend).

Die Kontaktneigung, auch vom Verstand her, ist stark ausgeprägt. Das Interesse an der Umwelt ist hellwach, aber doch vorwiegend sensorisch gesteuert. Hier wirkt sich ein hochkkomplexer Instinktapparat mit einem gigantischen Reflexmechanismus aus, der lehrt, auf die subtilsten Feinheiten zu reagieren. Man lernt mit den Werkzeugen des Lebens umzugehen, seien diese körperlicher oder psychischer Art. Dabei kann man sich aber auch im TUN an sich verlieren und alles nur noch am Maßstab der Leistung messen.

Der Mensch mit der Sonne in diesem Quadranten erlebt sich selbst im Kontakt mit dem DU. Deshalb ist es wichtig, sein Selbstbewußtsein wahrzunehmen. Entsprechende Überbetonung bis zum Grad der Aggression können hier angezeigt sein.

Auch dieser Quadrant kann in drei Felder oder Häuser unterteilt werden.

Das 4. Haus entspricht der Herkunft, dem Ursprung, aus dem wir stammen, praktisch dem Elternhaus. Es ist das ursprüngliche Nest, unsere Vorstellung davon und auch, wie unser eigenes Heim einmal aussehen soll. Es ist der Ort, wo wir aufgewachsen sind, wodurch unsere Individualität und unser Charakter zu einem bestimmten Grade vorgeformt wurden. Deshalb spricht man hier von der Tradition, den konservativen Einstellungen und von gemütshaften Familienbanden, von Kollektivabhängigkeit.

Hier ziehen wir uns auch zurück in die eigene Häuslichkeit und ins Privatleben. Es zeigt an, wie wir uns dort verhalten, welche Beziehungen wir zur eigenen Familie, zum Kollektiv haben.

Im 5. Haus ist man experimentierfreudig, unternehmungslustig. Man erprobt hier sich selbst im engen Kontakt und wir die Erotik mit all ihren Hoffnungen und Enttäuschungen erleben. Wir wollen eigene Erfahrungen sammeln, alles selbst erleben, ausprobieren, aufs Spiel setzen. Deshalb wird es auch das Haus der schöpferischen Kräfte, der Künste, Spiele, der Liebe, der Kinder usw. genannt. Das 5. Haus dient sehr wesentlich der Selbstverwirklichung. Aus den Planetenstellungen kann man ersehen, auf welche Weise wir das vollbringen, ob wir eine natürliche Selbstdarstellung oder nur ein Imponiergehabe entwickeln.

Im 6. Haus findet der Existenzkampf statt, das sich Unterwerfen unter die Notwendigkeiten des Lebens. Hier müssen wir uns bewähren, die Fehler aus der Unvernunft des 5. Hauses wieder gut machen oder die Folgen tragen. Es zeigt die Art der Durchsetzung an, aber auch die Niederlagen und die oft daraus resultierenden psychosomatischen Prozesse, die Krankheiten, Arbeit, Dienst und Abhängigkeit, Tüchtigkeit und Untüchtigkeit und wie sich diese im körperlichen Zustand niederschlagen. Hier muß man auch seinen Platz im Leben, seine Marktlücke in der Arbeit finden, um in einer Weise existieren zu können, die den individuellen Fähigkeiten einigermaßen entspricht.

Der 3. Quadrant: Denken
Umwelt-Erkenntnis, Lebenseinstellung, bewußte Anpassung
7., 8. und 9. Haus

Hier beginnt der Aufstieg ins Bewußte. Oben über dem Horizont, im Denk-Quadranten, wird das DU bewußt wahrgenommen. Das erfordert bewußte Anpassung. Es zwingt zur Auseinandersetzung mit dem DU, mit der menschlichen Gesellschaft an sich. Man ist aufeinander angewiesen und sucht nach Formen des Zusammenlebens, nach Wertmaßstäben im Kontakt. Hier findet man Partnerschaftsverträge, Schutz- und Treueverhältnisse, Ehe- und Erbschaftsregelungen als Folge reflektierter Erfahrung.

Während man im 2. Quadranten noch stark von der Umwelt geformt wird und darauf instinktiv reagiert, zeigt sich im 3. an, was wir selbst zu tun versuchen und inwieweit wir fähig sind, unserer Umwelt gerecht zu werden.

Kennzeichnend für diesen Quadranten ist das Denken.
Wir versuchen hier, unterschiedliche Anschauungen oder Interessen unter einem einheitlichen System zu vereinen, sei dies durch Verträge, Denksysteme, Philosophie oder Religion. Es ist der Bereich des Erkennens objektiver Gesetze, geformter Denksysteme oder überpersönlicher Ideen.

Die Sonne oder Planeten im 3. Quadranten

Sie sind hier darauf aus, sich in der menschlichen Gesellschaft einen Platz zu erobern. Das Selbstbewußtsein ist ausgeprägter; man kann seine Identität mit sich selbst feststellen und sich so im Kontakt mit dem DU, mit der Welt bewußt erleben.

Die Sonne deutet hier auf den Versuch selbstbewußten Wirkens nach außen. Es sind die Beziehungen und Kontakte zur Umwelt, die man hier kraft seiner Persönlichkeit bewußt schafft und beherrschen will. Dadurch lernt man, die Beziehungen und Kontakte und die gesellschaftlichen Systeme zu handhaben und versteht es gut, sich inmitten dieser Gesellschaft den richtigen Platz zu sichern. Extraversion des Bewußtseins ist dafür die beste Bezeichnung.

Im 7. Haus ist die Beziehung zum DU angezeigt. Das ICH steht hier seinem Gegenpol, dem DU, direkt gegenüber und erkennt, daß die eigenen Kräfte nicht ausreichen, um das Leben zu meistern. Hier wollen wir uns an das einzelne DU binden, es zur Mitarbeit bewegen, uns seiner versichern. Wir streben nach echter Partnerschaft und müssen lernen, uns in diese einzuordnen. Daraus können sich Reibungen ergeben, weil das DU auf etwa bestehende Mängel hinweist, die einem harmonischen Zusammenleben entgegenstehen. Wir beginnen mit der bewußten Anpassung durch die Arbeit an uns selbst, am eigenen ICH.

Das 8. Haus verlangt die Anpassung an die Wirklichkeit der etablierten Gesellschaft, was häufig den Tod einer alten Auffassung, oder einer hinderlichen Einzelbindung bringt. Es wird auch das Haus des Todes, der Stirb-und Werde-Prozesse genannt. Alles Unnötige, allen Ballast müssen wir abstreifen, oft durch eine schmerzliche Trennung, denn hier ist der Ort der Wende, der Erneuerung, des Aufstiegs zur Individualität, die bewußt der Gesellschaft gibt, was diese zu Recht zu fordern hat (Pflichten). Aber dafür erhalten wir hier auch Legate, Erbschaften oder Unterstützungen, auch Ämter und Ehren vom Du oder von der Gemeinschaft.

Im 9. Haus geht es nicht mehr um das Tun, sondern ums Denken. Wir nennen es das Haus des unabhängigen, eigenen Denkens im Unterschied zum 3. Haus, dem Haus des anerzogenen Denkens. Hier wollen wir selbst die Lösungen für die Fragen des Lebens finden und dessen Sinn erfassen. Wir wagen es, die angestammten Grenzen zu überschreiten und versuchen, anderen Menschen Ziel und Richtung zu geben, sie zu begeistern, um an Aufgaben für die Gemeinschaft oder für ideelle Zwecke mitzuarbeiten. Es ist das Haus der Philosophie und Weltanschauung, der Pädagogik und der weltweiten Beziehungen.

Der 4. Quadrant: Sein
Ich-Wahrnehmung, Selbstverwirklichung, bewußte ICH-Gestaltung
10., 11. und 12. Haus

Im letzten Quadranten, dem SEINS-Quadranten, geht es um das Bewußtsein an sich, um die bewußte Selbstwahrnehmung. Hier wissen wir, was wir sind, wer wir sind und wo wir stehen. In diesem Quadranten geht es um das selbstgeformte ICH, das bewußt Gewordene, um das, was wir im Leben herausgearbeitet haben.

Es ist der Raum der bewußten Individualität. Hier können wir das ICH, das Selbst, unmittelbar erfahren, in unserem eigenen Bewußtsein als bekannte Größe betrachten und es auch als Maßstab zur Bewertung der Welt verwenden. Hier hat man nicht irgendeine instinktive Reaktion auf Dinge, sondern man nimmt alles, was auf einen zukommt, bewußt wahr und versucht, es zu sich selbst in Relation zu bringen. Der Maßstab ist nicht das DU, sondern das ICH.

Das theoretische Erkennen, das bewußte Verarbeiten, ist natürlich besonders ausgeprägt, weil es von Trieb- und Instinktreaktionen frei ist und sich in höheren Gefilden geistiger Zusammenhänge bewegen kann.

Das Selbstbewußtsein vereinigt in sich das individuelle und das universelle Bewußtsein und geht schließlich in den SEINS-Zustand ein.

Die Sonne und Planeten im 4. Quadranten

Introversion ist die beste Bezeichnung für den Sonnenstand. Der Mensch ist nicht so sehr an der Welt interessiert, sondern an seinen eigenen, geistigen Qualitäten und Fähigkeiten, an seinen geistigen Interessen. Man betrachtet sich selbst und hat meist eine gewisse Zurückhaltung, läßt nur die Menschen an sich heran, denen man Vertrauen schenken kann, die auf gleichem Niveau stehen und die einem von Fall zu Fall nützlich sein können.

Auch hier muß eine gewisse Sicherheit der Selbstbewußheit und der Unterscheidung vorhanden sein, damit andere Menschen einem nicht gefährlich werden können. Oft findet man bei gewissen Stellungen die Situation vom elfenbeinernen Turm, in dem der Mensch nur noch mittelbaren Kontakt zur Welt hat.

Im 10. Haus will man seinen Platz in der Welt haben. Der Mensch will erkannt sein als das, was er ist und will sich als freies Individuum bewegen können. Deshalb bedeutet dieses Feld die soziale Stellung, Berufung und auch das Streben nach Macht. Hier geht es um echte oder falsche Autorität, um echte Führungsbefähigung oder um Prestige- und egoistisches Machtstreben. Die leitende Stellung, die hier angezeigt ist, sollte dem Reifegrad der bewußten Individualität und deren Verantwortungsbereitschaft entsprechen. Macht um der Macht willen findet hier den gerechten Lohn durch Fall von der erreichten Höhe, durch Verlust der angemaßten Autorität.

Das 11. Haus ist das Haus der Freunde, der Wahlverwandtschaften. Hier wollen wir unsere Beziehungen frei wählen, werden nicht mehr getrieben von Wünschen und Begierden. Wir interessieren uns für den Menschen an sich und sind fähig, ihn ohne egoistische Motive zu lieben. Hier entsteht das ideale Menschenbild am Modell der erlebten Freundschaft mit der individuellen Vorstellung einer perfekten menschlichen Gesellschaft. Diese Vorstellungen können auch oft zu weit gehen: dann finden wir den Utopisten, der sich in wirklichkeitsfernen Spekulationen verliert.

Das 12. Haus liegt am fernsten von der Welt, ganz auf der linken Seites des Horoskopes und ist das letzte im ganzen Häusersystem. Hier geht es um Verinnerlichung, um alles, was den Menschen von den anderen absondert und zu sich selbst zurückführt, damit er sich in höhere geistige Zusammenhänge einordnen kann. Hier muß man die Fähigkeit erlangen, in der Stille, ganz im eigenen Selbst zu leben, auch isoliert, einsam und allein sein können. Es ist das Haus der erzwungenen oder freiwilligen Isolationen, der produktiven oder unproduktiven Einsamkeit.

Quelle: Louise und Bruno Huber "Die zwölf astrologischen Häuser", API-Verlag

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