Posts mit dem Label Beratungspraxis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Beratungspraxis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 10. Februar 2011

Einführendes zum Häusersystem in der Astrologischen Psychologie


 
"Die Astrologie läßt sich bekanntlich über Jahrtausende zurückverfolgen. Schon in den Frühkulturen finden wir bruchstückhafte Spuren. Ein eigenes System, eine Konzeption der Astrologie, haben wir in geschlossener Überlieferung aber erst seit etwas mehr als zweitausend Jahren. Trotz der Tatsache, daß sie früher nicht schriftlich niedergelegt wurde, verfügt sie über etliche Jahrtausende an Erfahrung. Unendlich viele Generationen von Astrologen, darunter eine Anzahl großer Geister, haben sich mit dieser Wissenschaft auseinandergesetzt und sich bemüht, durch Beobachtung der Menschen und ihres Lebens Regeln abzuleiten, die dann weiter überliefert werden konnten.

Insofern ist sie älter als jede andere Wissenschaft. Man argumentiert sehr oft sogar, daß die Astrologie die Mutter aller Wissenschaften sei, die andere, beispielsweise Mathematik, Astronomie und ähnliche Wissenszweige hervorgebracht habe, weil sich diese ihrer handwerklichen Funktionen und Kenntnisse der Naturgesetze bedienten.

Es ist ein bemerkenswertes Phänomen, daß sich die Astrologie trotz vieler Angriffe über Jahrtausende hinweg bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie große Wandlungen und Entwicklungen durchgemacht. Von einer einfachen, mit magischen Vorstellungen verbundenen Kulthandlung entwickelte sie sich zu einer komplexen Wissenschaft. Besonders im Laufe der letzten Jahrzehnte konnte sie durch psychologische Erkenntnisse bereichert und dem Denken des modernen, intelligenten Menschen angepaßt werden.

Wir haben uns heute noch mit dieser langen Vergangenheit, mit diesem geistigen Erbe, auseinanderzusetzen. Die Astrologie des 20. Jahrhunderts leidet unter einer ganz besonderen Krankheit, – psychologisch gesagt – unter einer speziellen Form der Schizophrenie. Auf der einen Seite versucht sie fast krampfhaft, wissenschaftlich zu sein; auf der anderen Seite jedoch ist sie in ihrer überlieferten Form von mythischen und mystischen Vorstellungen durchsetzt, die Akausales zu erklären versuchen.

Sie leidet heute – ebenso wie die Psychologie – unter dem Beweiszwang der Naturwissenschaften und läßt sich dadurch zu Methoden verleiten, die durch ihre mechanistische Handhabung für die Erfassung des menschlichen Wesens nicht tauglich sind. Daß sich eine Geisteswissenschaft nach den Regeln der Naturwissenschaften beweisen soll, ist an sich schon ein Widerspruch und kann gar nicht gelingen. Die Astrologie sollte sich vielmehr selbst belegen – durch das, was sie zu leisten vermag.

Außerdem haben wir immer noch die seltsame Erscheinung, daß es fast unzulässig ist, z. B. von Jupiter zu sprechen, ohne auf den so mächtigen mythologischen Kollegen Zeus einzugehen, um dann aus seiner literarischen Existenz alle möglichen jupiterhaften Qualitäten spekulativ ableiten zu können. Dabei ist – so meinen wir – unser moderner logischer oder dialektischer Verstand gar nicht in der Lage, die archetypischen Symbolgehalte genügend umfassend in unsere analytischen Begriffe zu übertragen. Das Instrument unseres modernen Intellekts, das sich auf Objektivierbares stützt und verläßt, muß in jedem Falle in seinen Resultaten Substanzverluste gegenüber den Symbolen hinnehmen. Solche Resultate schienen uns von vornherein nicht gut genug. Wir mußten also neu beginnen.

Wir verlagerten das Schwergewicht auf die Erkenntnis innerpsychischer Kräfte und ihrer vitalen Prozesse im Horoskop und nahmen kategorisch Abstand vom Determinationsgedanken der vergangenen Jahrhunderte. Nach jahrelangen praktischen Forschungsarbeiten entwickelte sich daraus die Astrologische Psychologie. Unsere Forschungen orientierten sich ausschließlich an Fragestellungen, die sich aus der Praxis des Therapeuten und Lebensberaters ergaben und nicht an theoretischen Fragen typisch astrologischer Erwägungen.

Das hat zu manchen Korrekturen am historisch überlieferten Deutungsmaterial geführt. Feststehende Begriffe mußten teilweise oder ganz verlassen werden; manche »Regel« hat sich als unhaltbar erwiesen; neue mußten erst erkannt werden. Ein Konzept, das über Jahrhunderte kein eigentliches war, nahm langsam Gestalt an und ist schließlich in ein geschlossenes Gebäude hineingewachsen.

Die heutige Auffassung ist viel weniger mit der unübersehbaren Vielfalt von Regeln der Astrologie dieses Jahrhunderts vergleichbar als vielmehr mit der einfachen, leicht überschaubaren Gesamtschau, wie sie in frühgriechischen oder gar vorgriechischen (babylonisch-chaldäischen) Quellen durchschimmert.

Die Forschung hat uns immer wieder zum »Weglassen« gezwungen, zu einer Bescheidung, die zum Wesentlichen geführt hat. Die Elemente sind zur »Ur«-Einfachheit zurückgekehrt; es sind nur noch 10 + 12 +12 + 7 Teile (10 Planeten, 12 Zeichen, 12 Häuser und 7 Aspekte), mit denen wir denken müssen. Aber wir können sie entsprechend unserer heutigen, intellektuellen Ausrüstung fein graduiert und differenziert einsetzen und handhaben. Und das führt zu sorgfältig gezeichneten, »Punkt-für-Punkt« nachprüfbaren Charakter- und Verhaltensbildern des individuellen Menschen.

Wir wollen nicht etwa behaupten, daß die Erforschung des Instrumentes »Astrologie« damit erschöpft sei — ganz im Gegenteil Aber wir glauben, eine gesicherte Basis für ein neues astrologisches Denken geschaffen und Anregungen zu weiteren Forschungen gegeben zu haben

Mit vorliegendem Buch möchten wir nun dieses neue Denken in der modernen Astrologie vermitteln. Wir wollen vom Menschen berichten, wie er wirklich ist, wie er lebt und warum er leidet. In den Mittelpunkt des Lebens und des kosmischen Geschehens stellen wir den Menschen und nicht etwa Zahlen, Methoden oder Mythologien. Wir versuchen in diesem Band, der Teil einer Serie über »ASTROLOGISCHE PSYCHOLOGIE« ist, das astrologische Häusersystem aus seinem ursprünglichen Naturerlebnis heraus zu erklären. Sinnlich intensives Wahrnehmen und intuitives Erkennen totaler Zusammenhänge, wie es dem Menschen der Frühkulturen eigen war, brachte die zwölf astrologischen Häuser als Ordnungssystem des menschlichen Verwobenseins mit seiner Umwelt hervor. Mit der Entwicklung der modernen psychologischen Denkweise ist es möglich geworden, die ganze Tiefe und Tragweite der zwölf Häuser oder Lebensbereiche im menschlichen Leben zu erkennen.

Die Häuser sind vom verhaltenspsychologischen Standpunkt aus das wichtigste Deutungselement der Astrologischen Psychologie. Sie sind das Bezugssystem zur realen Welt und zeigen die psychologischen Prozesse auf, die ständig zwischen jedem einzelnen Menschen und seiner individuellen Umwelt ablaufen. Deshalb beginnen wir in unserer Buchreihe mit dem Häusersystem und nicht mit den Tierkreiszeichen oder den Planeten." (Bruno und Louise Huber)

Mittwoch, 9. Februar 2011

Gabriele Vierzig-Rostek: Astrologische Beratungsangebote in Düsseldorf

Ehe, Familie, Partnerschaft
- ein Schwerpunkt in der Astrologischen Psychologie -

Beispiel eines Partner-Klick-Hororoskps (Johnny Depp und Angelina Jolie)



Jeder Mensch will gewürdigt werden. In einer Partnerschaft und in der Familienstituation finden wir sehr häufig einen Anpassungsdruck. Die Kunst des Zusammenlebens besteht darin zu erkennen, wie 'Ich' gemeint bin und mich mit den anderen zu verbinden ohne mein 'Ich' aufzugeben. Selbstverständlich gilt dies für jedes Mitglied der Partnerschaft oder Familie im Einzelnen, auch für die Jüngsten.

Mit der Methode der Astrologischen Psychologie lassen sich vielfältige Möglichkeiten für die Beratung nutzen. Zur Grundanalyse gehört eine Betrachtung des Grund-, Häuser-, und Mondknotenhoroskopes für jede Person in einem umfassenden Einzelgespräch.

Darauf aufbauend erkennen wir im Partnerschaftsvergleich Parallelen oder gegensätzliche Charaktereigenschaften der Persönlichkeiten. Außerdem erkennen wir mögliche Konflikte und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf.

Mit dem Vergleich der beiden Alterspunkte erkennen wir sowohl Spannungen als auch Entwicklungsmöglichkeiten, sowie Wege zueinander.

Wir betrachten das Kinderhoroskop, zeigen die Anlagen und Schwerpunkte des Charakters auf und vergleichen diese mit den Elternhoroskopen. Im Horoskop des Kindes erkennen wir wie es die Eltern sieht, was es sich von den Eltern wünscht und was es tatsächlich erhält. Und wir sehen die Beziehung der Eltern untereinander aus seiner Sicht, was sehr aufschlußreich sein kann. Die anlagebedingte Förderung des Kindes wird im Beratungsgespräch erarbeitet.

Last not least ist es für den Menschen wichtig mit seinem Beruf seiner Berufung nachzugehen. Im Beratungsgespräch analysieren wir die verschiedenen Formen der Intelligenz und zeigen Wege auf für die Verwirklichung der eigenen Talente und Fähigkeiten.



Zur Vertiefung:



Sonntag, 6. Februar 2011

Gabriele Vierzig-Rostek: Astrologische Beratungsangebote in Düsseldorf


Deine Kinder sind nicht deine Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht.
Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken.
Du kannst ihrem Körper ein Heim geben, aber nicht ihrer Seele,
denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen,
das du nicht besuchen kannst, nicht einmal in deinen Träumen.
Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein, aber suche nicht, sie dir gleich zu machen.
Denn das Leben geht nicht rückwärts und verweilt nicht beim Gestern.
Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Laß deine Bogenrundung in der Hand des Schützen Freude bedeuten.

Khalil Gibran


Das Kinderhoroskop als Erziehungshilfe

Über das korrekt berechnete Horoskop nach der API Methode lernen wir unsere Kinder  richtig kennen und verstehen. Wir sehen auf den ersten Blick, was sie für ein Potential mitbringen und wie wir sie als Eltern und Erzieher richtig begleiten, unterstützen und fördern können. Ausdrücklich ist das Kinderhoroskop auch für KindergärtnerInnen und LehrerInnen eine wichtige Hilfe.

Besonders in den letzten zwanzig Jahren scheint es ja schwieriger mit unseren Kindern in der Schule zu sein. Schon die Kleinsten sind sehr häufig als Zappelphillipe klassifiziert und werden mit bedenklichen Beruhigungsmitteln im wahrsten Sinne des Wortes ruhiggestellt. Andere sind sehr still und man stempelt sie zu lernschwachen Sonderschülern ab. Wieder andere sind hochintelligent, aber versagen dennoch in der Schule, weil der Unterricht ihnen zu einfach erscheint und sie abschalten. Dies geschieht häufig, weil sie sich vom Lehrer abgelehnt fühlen. Sie fühlen sich vielleicht auch zu sehr unter Druck gesetzt, was zu einer inneren Blockade führt.

Wir hören immer mehr über die sogenannten Indigo Kinder. Diesen Namen haben sie wegen ihrer tiefblauen Aura. Aura nennt man das unseren Körper umgebende Energiefeld, es ist messbar und heute auch mit Spezialkameras sichtbar zu machen. Über dieses Energiefeld machen wir Kontakt mit unserer Umwelt und nehmen die uns umgebenden Schwingungen wahr. Entweder schwingen wir in Resonanz mit den Menschen unserer Umgebung, empfinden sie als neutral oder wir spüren eine Dissonanz, die uns auf Dauer sehr schwächt. (Dies bezieht sich sogar nicht nur auf Menschen, sondern auch auf andere Wesen und Gegenstände. Daher existiert das große Gebiet Feng Shui, das hier Abhilfe schaffen will.)

Die Indigo Kinder sind sehr sensitiv auf dieser Wahrnehmungsebene, sie sind bereits mit dieser energetischen Fähigkeit geboren. Man kann Ihnen nichts vormachen, darf sie nicht mit Ausreden abwimmeln oder sie gar mit manipulativen Methoden über Schuldgefühle zurechtbiegen! Diese Kinder wollen ernst genommen und von klein auf wie normale Menschen ins Leben integriert werden. Sie erwarten Liebe, Verständnis und Unterstützung  wie wir Erwachsenen auch.

Im Horoskop erkennen wir die tiefsten Motivationsebenen auf die wir uns einstellen und  in vernünftiger Weise auch einwirken können, denn es ist natürlich weiterhin erforderlich, den Kindern Hilfestellung zu geben und sie auch ihre Grenzen erfahren zu lassen. Über die Horoskope erfahren wir auch sehr viel über uns selbst im Kontakt mit unseren Kindern, zum Beispiel, wie diese uns wahrnehmen. Denn jedes Kind ist ein ganz eigenständiger Mensch mit subjektiven Gefühlen, die wir sehr ernst nehmen müssen. Jedes Geschwisterkind hat eine andere Sichtweise, also empfindet jedes Kind Vater und Mutter sowie Lehrer et cetera unter Umständen völlig anders. Und wir sehen ebenfalls, welches Kind wir (evtl. unbewusst) mehr oder weniger fördern.

Die Astrologische Psychologie macht keine Zukunfts-Vorhersagen, das ist Scharlatanerie! Wir benutzen das Horoskop als Hilfe zur Selbsterkenntnis und wollen die Zusammenhänge der Höhen und Tiefen des Lebens verstehen. Besonders in Kontakt- und Beziehungssituationen ist diese Methode hilfreich. Dies ist ein weites Feld für die astrologisch psychologische Beratung.

Wir müssen wissen, unsere Kinder sind nicht nur da, um von uns zu lernen, sondern wir sollen auch von ihnen lernen. Wenn wir erst einmal das Kinderhoroskop anschauen, wird uns bewusst, das wir auch noch unser eigenes sowie das unseres Partners/ unserer Partnerin dazunehmen sollten. Aus der Analyse des Gesamtbildes verstehen wir auf einmal die ganze Familiensituation und können uns optimal darauf einstellen.


Dazu: Anita Cortesi und vor allem Louise Huber zu den Horoskopen für Kinder

Samstag, 5. Februar 2011

Kurs in Düsseldorf: A2 Intelligenz und Berufsfindung im Horoskop

Beispielhoroskop Albert Einstein

Zwei Beispiele astrologischer Untersuchungen

Von Bruno Huber


Was ist Intelligenz?

Intelligenz ist eine Zentralfunktion des Menschen. Sie setzt ein gut funktionierendes ICH voraus, das über eine Reihe Fähigkeiten verfügt wie beispielsweise Unterscheidungs-, Bewertungs- und Beurteilungsvermögen, ein gutes Gedächtnis, Kombinations- und Lernfähigkeit. Es gibt verschiedene Qualitäten der Intelligenz und der Denkfähigkeit des Menschen. Wir wollen im Folgenden versuchen, diese zu definieren und abzugrenzen.

Fangen wir bei der heute üblichen Auffassung an, nämlich bei dem, was man als schulische Intelligenz bezeichnen könnte. Diese setzt sich zusammen aus Gedächtniswissen, Dialektik, Logik, Kombinatorik, die Fähigkeit mit Informationsstücken systematische Denkprozesse zu verfolgen, die zu einem klaren und konsequenten Ergebnis führen. Diese Fähigkeit wird akademisch hoch bewertet und in der Schule mit guten Noten bedacht.

Verschiedene Denkarten

Je nachdem, was der Gegenstand des Denkens ist, wird sich der Denkprozess entsprechend anpassen. Man kann über Benzin- und Autopreise oder über den Philosophen Sokrates diskutieren. Das sind sehr verschiedene Gebiete und die Denkprozesse werden entsprechend anders ablaufen, sofern der Beteiligte mit den beiden Themen überhaupt etwas anfangen kann. Der eine kann vielleicht eher über technische Prozesse sprechen, der andere über psychologische Fragen. Dies zeigt, dass ein Mensch für bestimmte Denkprozesse besser geeignet ist als für andere. Woran das liegen mag, sei Gegenstand unserer Betrachtung.

Einwirkung des Milieus auf die Intelligenz

Ein weiterer Punkt, Intelligenz zu bestimmen, ist die Frage, in welchem Milieu der Betreffende aufgewachsen ist und welche Bindung ihm zuteil wurde.

Wenn ein Mensch beispielsweise in einer Familie und in einer Umgebung aufwächst, die vorwiegend in praktischen Belangen denkt, dann wird er sich schon als Kind langsam, aber sicher auf diese Art von Denkprozessen einstellen. Und wenn diese mit einer gewissen Ausschliesslichkeit das Milieu bestimmen, werden andere Denkarten an das Kind nicht herankommen. Erst durch die Schule, spätestens beim Studium oder in einer anderen Stadt, werden neue Gedanken auf den jungen Menschen einwirken und die Grundstruktur seines Denkens weiter formen. Dies sind Wirkungen auf das Denken, deren Bedeutung dem Einzelnen meist nicht bewusst ist.

Ein Pfarrerskind beispielsweise wird anders denken als ein Schusterkind. Das sind einfache, aber typische Beispiele, um eine unterschiedliche Milieu-Einwirkung zu erfassen. In einem Pfarrhaus werden neben den täglichen Dingen ganz andere Gedankengänge im Vordergrund stehen. Zwar muss sich das Kind – wie alle anderen Kinder – mit dem üblichen Schulstoff auseinandersetzen, aber es wird zu Hause sicherlich auch über religiöse Inhalte diskutiert. In einer Schusterfamilie hingegen wird das Handwerk des Vaters wie auch die Gedankenwelt der Kundschaft stark prägend auf das Denken des Kindes einwirken.

Daraus leitet sich die Tatsache ab, dass durch das Milieu, in das man hineingeboren wird, gewisse Möglichkeiten geboten oder nicht geboten werden. So ist es manchen Kindern gar nicht möglich zu studieren, weil das Milieu, in dem sie aufgewachsen sind, gar keine Gelegenheit bot, eine Denkweise zu entwickeln, zu schulen oder zu erproben, die dem auf der Universität üblichen Denken entspricht. Dennoch kann ein solches Kind sehr intelligent sein und in gewissen Lebensbereichen sogar das aus akademischen Kreisen übertreffen. Es hat eben eine andere Art der Intelligenz.

Zu unterscheiden ist immer Intelligenz und Intelligenzmilieu. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das eine Kind hatte Gelegenheit, seine Intelligenz in einer bestimmten Weise zu schulen, und das andere hatte sie nicht.

Es kann nicht einfach angenommen werden, dass ein einfacher Mensch, der ungeschult ist, deshalb auch dumm sein müsse, d. h. nicht intelligent. Ein Doktorzeugnis ist noch nicht unbedingt eine Intelligenzbestätigung. Denn unter Umständen ist der Geschulte nur mit einem grösseren Informationsfundus ausgerüstet, auf dessen Erlangung manch eine Schulung heute ausschließlich Wert legt, ohne dabei auch die Denkfähigkeit genug zu fördern.

Demgegenüber ist vielleicht der Bauernsohn durch seine Naturbeobachtung und die organischen Problemstellungen viel mehr zu eigentlich aktiven – ja sogar schöpferischen – Denkprozessen gezwungen. Eine große Menge angelerntes Wissen bedeutet also noch nicht automatisch auch eine entsprechende Denkfähigkeit.

Dies sind nur einige wesentliche Unterscheidungen, wenn wir die Frage der Intelligenz betrachten wollen.

Intelligenzforschung im Horoskop

Wie kann man nun Intelligenz im Horoskop erfassen und welche Elemente im Horoskop deuten auf die Intelligenz eines Menschen hin? Es ist am besten, mit einer bestimmten Fragestellung ans Horoskop heranzugehen, wie zum Beispiel: Wo ist die Intelligenz sichtbar, welche Art von Intelligenz besitzt dieser Mensch, welche Beeinträchtigungen seiner intelligenten Entwicklung hat er, worin sind diese begründet und wie kann man sie eventuell beheben? Dies sind Fragestellungen spezieller und gezielter Art und erfordern nicht, das ganze Horoskop gleich voll zu erfassen. Man kann aber gelegentlich auch durch diese spezielle Fragestellung schon zu einem gesamten Profil des Menschen kommen.

Wenn wir ein Horoskop betrachten, um Intelligenz zu ermitteln, müssen wir unterscheiden zwischen den Planeten, die in Frage kommen, den Zeichen und Häusern und im Prinzip sieben Arten von Aspekten. Welche von diesen Elementen können uns spezifisch über Intelligenz Auskunft geben? …



Von Arnold Buchenrieder

Albert Einstein (siehe Horoskop-Grafiken)

… Ein Beispiel von Albert Einstein bringt uns die „schöpferische Intelligenz“ des Uranus nahe. Einsteins Uranus im dritten Haus im Zeichen der Jungfrau ( Herrscher von Merkur ), steht als So genannter Spannungsherrscher alleine hier im Horoskop. Eine Projektionsfigur beginnt an der Spitze dieses Dreiecks und scheint wie durch einen Lautsprechertrichter etwas mitteilen zu wollen. Saturn in Konjunktion mit Merkur im eingeschlossenen Zeichen Widder im zehnten Haus deuten auf ein nach Innen gerichtetes Denken hin. Diese Konjunktion ist Teil der Projektionsfigur und erhält von Uranus einen „langen Grünen“, einen Quincunx. Der aufsteigende Mondknoten auf der achten Hausspitze erhält ein Sextil von Saturn/Merkur, sowie einen Quincunx von Uranus. Der Mars ist ebenso betroffen, da er eine weite Konjunktion zum aufsteigenden Mondknoten bildet. Zur Erinnerung: Der aufsteigende Mondknoten empfängt Aspekte, sendet sie aber nicht!

Wir bekommen weitere Informationen über Albert Einsteins Intelligenz, sobald wir Mars im Trigon zu Pluto im Stier im elften Haus, sowie im Sextil zur Sonne in den Fischen im zehnten Haus mit einbeziehen. Diese Figur ist ein kleines „Talentdreieck“ und speichert die Forschergebnisse von Mars ab. Jupiter steht im Wassermann im neunten Haus! Er erhält ein Quadrat von Pluto und bildet ein Halbsextil zu Mars. Damit bekommt Einstein ein kleines Lernerfahrungsdreieck. Er beobachtete die Prozesse der Evolution und lernte dabei.

Dazu kommt bei Jupiter noch die Opposition von Uranus. Einstein gilt ja als der Entdecker der Relativitätstheorie. Eines Tages wurde er gefragt, wie er denn das Ganze herausgefunden hätte. Er antwortete, dass er jeden Abend vor dem Schlafen gehen Gott um die Eingebung gebeten hatte. Eines Morgens wachte er auf und war sich des Rätsels Lösung bewusst! Das soll keine Hymne an den lieben Gott darstellen, aber Einstein mußte mit der Projektionsfigur um jede Erkenntnis regelrecht ringen. Quincunxe können lange dauern, bis sie mit dem richtigen Rezept rausrücken. Sie verlangen ein Ringen nach Wahrheit und selbstkritisches Denken. Vor allen darf man nie die Hoffnung aufgeben, oft kehrt man um, obwohl man dem Ziel sehr Nahe gewesen wäre!

Uranus liegt zwar bei Einsteins Horoskop im dritten Haus auf der Denkachse, es ist aber auch ein tiefer Bereich des Unterbewußten. Uranus weiß alles, aber wir sollen es finden und entdecken. Ein losgelöstes Trigon von der Venus im zehnten Haus im Widder zum Schütze Mond im sechsten Haus zeigt seine merkurische Vision des Traumes an …

Ende Dezember 1915 bildete Einstein ein Halbsextil im Alterspunkt zu seinem Mond. Kurz darauf veröffentlichte er seine Ergebnisse der Relativitätstheorie. Drei Jahre später aspektierte er mit einem Trigon seinen Pluto im elften Haus! Rasch verbreitete sich sein Weltruhm, welcher ihn später zum Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts machte! …

Bruno Huber:Intelligenz und Beruf im Horoskop
Methodische Grundlagen der Berufsermittlung
Bruno Huber stellt hier die psychologischen Zusammenhänge zwischen Intelligenz und Selbstbewusstsein anhand der Planetenstellungen in einer leicht verständlichen Weise dar
(API-Verlag, ISBN 3 85523 107 0)

Dienstag, 1. Februar 2011

Gabriele Vierzig-Rostek: Astrologische Beratungsangebote in Düsseldorf

Keine Sorge: so, wie Carl Spitzweg (1808-1885) hier den Astrologen darstellt, stehe ich nicht am Fenster, um Ihnen Ihr Horoskop zu deuten! Aber natürlich darf auch der Humor bei einer Beratung auf astropsychologischer Grundlage – bei allem Ernst – nicht fehlen.

Jeder Mensch braucht irgendwann im Leben Rat

Beratung wird in dieser Zeit der Erneuerung immer wichtiger! Die Zeit spricht jetzt die Sprache des Aufbruchs. Alte Gewohnheiten gehen verloren oder werden unpassend, um mit den Herausforderungen von Heute angemessen umzugehen.

Ihre eigene innere Stimme will wieder Gehör bekommen.

Über Jahrhunderte ging diese rein menschliche Intelligenzfunktion, die auf ganzheitlicher Wahrnehmung von Realität, Gefühl und Verstand beruht, mehr und mehr verloren. Zu sehr vertraut der Mensch nur noch seinem Verstand.

In einem oder mehreren klärenden Gesprächen möchte ich Ihnen diesen Zusammenhang bewußt machen, Wir alle sollten zu den Aufgeklärten gehören, die mit der Zeit voran gehen.

Meine Angebote richten sich an gesunde Menschen zur Klärung von Fragen oder Krisensituationen aller Art!

Sie selbst sind der Schlüssel für Ihr Leben, Ihre Vision ist Ihr Auftrag!
Selbstverantwortung und innere Freiheit sind unser Ziel in unseren Beratungsgesprächen!

Mit der AstroPsychologie
- mit Übungen aus Psychosynthese und
- Energieheilung sowie
- Biosynergetik
arbeiten wir gemeinsam an der Heilung Ihrer Gefühle.

Unterdrückung der Lebenskraft, Unterdrückung eigener Antriebe bewirkt Unzufriedenheit, gar Krankheit. Falsche, zum Teil anerzogene Bewertungen des eigenen Handelns und Fühlens bewirken ebenfalls Unzufriedenheit und Krankheit.

"Erkenne dich selbst"
stand über dem Eingang des Tempels von Delphi. Damals war es eine Aufforderung allein an die Mysterienschüler. Heute kann sich jeder Einzelne von uns diese Forderung zu Eigen machen – und Ihr Horoskop kann Ihnen Ihren individuellen Weg zur Erfüllung dieser Aufgabe weisen. Dabei will ich Ihnen helfen.

In einem Beratungsgespräch können Sie mit mir außerdem klären:

- Fragen Ihres Familiensystems mit dem astropsychologischen Familienmodell.
  Annahme, Verständnis und Vergebung wirken sehr heilend!

- Fragen Ihrer Berufssituation, Berufseignung und Berufung.

- Spirituelle Fragen zum Sinn Ihres Lebens.

In der Beratung vermittle ich Ihnen gerne meditative Entspannungstechniken, die Sie erlernen können und die Ihre Fähigkeit, sich selbst zu helfen, schulen,

Eine Beratung von 45 Min (mit oder ohne Horoskop) kostet 60 €
Bei einer Begleitung über mehrere Wochen: 45 Min 45 €
Sie erhalten auf Wunsch eine CD, die den Inhalt unseres Gespräches aufzeichnet!

Meine weiteren Beratungsangebote:





Geschenkidee: Mit diesen beiden Gutscheinen (pdf) können Sie auch ein Beratungsgespräch bei mir verschenken

Freitag, 14. Januar 2011

Gabriele Vierzig-Rostek, Beratungspraxis: Lernaufgaben in einer Partnerschaft

Durch Partnerschaften erhalten wir große Chancen, uns zu entwickeln, entsprechend aller Aufgaben in einer Inkarnation.

Zuerst verlieben wir uns in ein Bild, welches wir vom Partner, der Partnerin haben. Wir verlieben uns in einen sichtbaren Anteil eines Partners, der unserer eigenen Struktur entspricht. Mit Jupiter sehen wir den Menschen, nehmen ihn wahr, mit Merkur treten wir in verbalen Kontakt. Unser Persönlichkeitsplanet Mond hat jedoch längst ein Urteil «sympathisch, liebenswert» gefällt. Mit Neptun entwickeln wir die Vision einer großen Liebe, die unser Herz erfüllt. Mit Neptun kann man es nicht zwingen!

Anhand eines Fallbeispiels möchte ich Schwierigkeiten in einer Partnerschaft beleuchten, die aus den unterschiedlichen Erwartungshaltungen und der Unfähigkeit, sich auf den anderen wirklich einzulassen, entstehen können.

Es handelt sich um eine junge Frau (Frau J.), Mitte dreißig und einen etwas älteren Mann (Herrn S.), Ende vierzig. (Radix-Grafiken links)

Beide lernten sich kennen und lieben. Beide sagten für sich, es sei noch nie so gut gelaufen, man habe sich erstmalig richtig in einer Beziehung «fallen lassen können».

Nach einer gewissen Zeit begann sich Herr S. (Wassermann-Saturn, Wassermann-Mond am TP 5. Haus – wir nennen dies einen «Glashaus-Mond», Stier-Sonne in 8) über emotionale Reaktionen seiner Freundin zu wundern.

Er fing an, sie in seiner kühlen, sachlichen Art zu kritisieren und eine gewisse Abwehr zu entwickeln, bei der sie sich verletzt und zurückgewiesen fühlte (Ein typischer Fall von Kommunikationsproblemen zwischen den beiden Geschlechtern: Männer bleiben sachlich, Frauen agieren emotional. Männer wollen alles mit sich allein ausmachen, Frauen wollen Anteil nehmen. Sachbotschaften hören sie mit dem «Beziehungsohr»).

Sein plötzliches kaltes und kritisches Verhalten verunsicherte Frau J. sehr. Sie begann, sich zu verbiegen, sprach nicht mehr spontan alles aus, was sie dachte, aus Sorge, es könne wieder «falsch» ankommen.

Sie (Venus-Saturn Konjunktion in Löwe am TP 5, auf seinem Mond sowie Sonne-Mond-Konjunktion in Jungfrau in 6) versuchte, es ihm recht zu machen, für ihn da zu sein und ertrug auch seinen Freundeskreis mit Fassung.

Ihre Venus-Saturn-Konjunktion auf seinem Mond weckte bei ihm eine Assoziation zu seiner Mutter und deren Dominanz, die er nicht ertragen konnte. Er fühlte sich irgendwie eingeengt, dominiert, ohne eine Ursache dafür nennen zu können. Vieles in diesem Zusammenhang lief unbewußt, subtil, ab.

Seine innere Abwehr war aktiviert! Nun empfahl ein guter Freund des Herrn S. einen Psychologen, einen Freund des «guten Freundes». Die beiden waren ohne Frau J. dort und sie haben gemeinsam einen Internet-Test gemacht. Der Psychologe ließ ihn, stellvertretend für Frau J., einen «psychologischen Test» durchführen, der in eine Diagnose, es liege bei Frau J. womöglich eine Borderline-Störung vor, mündete.

Mit dieser Meinung konfrontierte Herr S. seine Freundin nach einem heftigen Streit, während einer von ihr verlangten Aussprache, um seine veränderte, abweisende Haltung endlich verstehen zu können. Frau J. reagierte schockiert und emotional, was der Wassermann Mond und Saturn des Herrn S. nicht vertrug. Sein einmal gefälltes Urteil ist knallhart und unerbittlich (ein Wassermann-Mond trägt die Nähe-Distanz-Problematik per se in sich).

Letztlich hielt die Beziehung dieser Belastung nicht stand. Herr S. trennte sich von Frau J., mit der Überzeugung, die Diagnose Borderline sei wohl richtig, da der Psychologe das ja erkannt habe (In meinen Augen hat er die Flucht ergriffen, weil er die Nähe nicht aushalten konnte).

Herr S. lernte eine neue Frau kennen und einige Monate vergingen, aber mehr und mehr fühlte er sich wieder zu Frau J. hingezogen, was sein «guter Freund» mit Sorge betrachtete. Interessant ist hier die Tatsache, daß die Sonne des guten Freundes ebenfalls auf dem Mond von Herrn S. liegt, also ebenfalls eine Dominanz ausübt. Da er jedoch ein Mann ist, nimmt Herr S. dies nicht als bedrohlich wahr, sondern als Kameradschaft und Anleitung (Vaterrolle). Könnte sich hier eine latente (unbewußte) homosexuelle Neigung verstecken?

Um ein erneutes Zusammengehen von Herrn S. und Frau J. zu verhindern, arrangierte der Freund für ihn einen Termin bei mir, «damit ich Herrn S. den Kopf zurecht rücken solle». Das sagte er wörtlich und erwähnte sogar die Borderline-Störung!

Ich empfinde solche Termine als Belastung, weil von mir etwas erwartet wird, was ich weder liefern kann noch will! Ich bin dem Klienten verpflichtet, der bei mir erscheint!

Ich kannte zu diesem Zeitpunkt keine Einzelheiten und empfing Herrn S. ohne Vorurteil.
Er war eine sympathische Erscheinung. In einem zweistündigen Erstgespräch ging ich auf seine Kindheit, die Familiensituation und seine gelernten Beziehungsmuster ein und befragte ihn auch zu seiner Einstellung gegenüber Homosexualität (er ist ein Typ, auf den Männer stehen). Klare Antwort: Ich «verabscheue» alles Homosexuelle.

Sonst sagte er von sich aus wenig und ich mußte viele Fragen stellen. Es kam heraus, daß er seine Mutter gehaßt und sein Vater ihm sehr Leid getan hat, weil der unter seiner Frau sehr litt (dies ist immer noch so, die Eltern leben noch). Sein Bruder sei ihm immer als Vorbild vorgehalten worden und er selbst sei eher das schwarze Schaf gewesen. Auf meine Frage nach aktuellen Beziehungen erzählte er mir, «es habe bisher nur eine Frau gegeben, die er liebte, auf die er sich richtig eingelassen habe und bei der er sich wirklich fallen lassen konnte. Diese leide jedoch unter einer Borderline-Störung und daher sei er nicht mehr mit ihr zusammen».

Ich fragte ihn, wie er auf Borderline-Störung komme und er meinte «das sei beim Psychologen abgeklärt worden». Ich habe es nicht weiter hinterfragt (leider…).


Ich erklärte ihm (Grafik links: Radix,-, Mondknoten-,  Häuserhoroeskop) er stehe auf ungewöhnlichen, starken Frauen, die man in keine Schublade stecken kann. Aber ich sagte auch, daß er eine instinktive Abwehrhaltung zeige und sich nicht wirklich gut auf Beziehungen einlassen könne, schon aus Angst vor Verletzung (Wassermann-Mond am TP, Saturn IP in 5, Opposition Mond/Uranus im Quadrat zu Venus und Merkur). Konflikte mit Frauen und verbaler Schlagabtausch bezüglich unterdrückter Gefühle seien so zu sagen vorprogrammiert. Dabei fordere der Mondknoten in Löwe in 11, sich auf das Leben einzulassen, auf wenige wichtige Menschen und sein Herz zu zeigen.

Etwa acht Monate später kam Frau J. zu mir. Ich hatte die Beratung mit Herrn S. längst vergessen. Sie kam ohne sein Wissen und berichtete mir, daß sie wieder mit Herrn S. zusammen sei. Er hatte exakt an dem Tag, den ich ihm als eventuell wichtig für sein Beziehungsthema genannt hatte, den Drang verspürt, wieder bei ihr zu sein.
Er habe sich jedoch, anders als bei Beginn der ersten Beziehungszeit, nicht mehr «fallen lassen» können und weiche ihr aus, wenn sie das Gespräch über die vergangenen Verletzungen suche (Typische Vermeidungshaltung vieler Männer). Auch körperliche Nähe vermeide er ständig. Sie fühlte sich sehr verunsichert und fürchtete, die so genannten guten Freunde könnten wieder einen Weg finden, die Beziehung zu zerstören.

Da sie ausdrücklich ohne sein Wissen zu mir kam, habe ich sein Horoskop nicht hinzugezogen, was sie verstanden hat.

Ich habe Frau J. (Grafik links: Radix,-, Mondknoten-,  Häuserhoroeskop) als angenehm und vernünftig kennen gelernt (Sonne/Mond-Konjunktion in Jungfrau im 6. Haus, verbunden mit Venus und Saturn in Löwe im 5. Haus, Merkur Spitze 6 in Jungfrau) und sie machte auf mich einen absolut gesunden Eindruck. Daß sie durch die ausweichende Haltung ihres Freundes frustriert war, erschien mir völlig normal und verständlich.

Ihre Lebensgeschichte klingt abenteuerlich. In Marokko geboren, mußte sie als Kind ihre Heimat verlassen, verlor alle Freunde als die Eltern nach Deutschland übersiedelten. Ihre Schwester ist gestorben, eine zweite hatte Drogenprobleme und eine dritte lebt in einer unglücklichen Ehe.

Sie selbst hat einen guten Job und steht auf eigenen Beinen, eine starke Frau mit einer besonderen Ausstrahlung. Ihr Aspektbild ist nicht kohärent, aber ihre klare Wahrnehmung und Urteilsfähigkeit machen sie fähig, aus dem Bauch heraus spontan angemessen zu reagieren. Sie kann Privatleben und Beruf trennen, ohne die jeweiligen Themen zu vermischen. Ihre innere Motivation kann als «kardinal-veränderlich», etwa als «Handlungs- und Beziehungstyp» bezeichnet werden. Die Zeichen-Häuser Verteilung ist ideal.

Zu ihrem Glück fehlte Frau J. nur das Gefühl, von Herrn S. angenommen und verstanden zu sein. Sie wünschte (und wünscht) sich eine verläßliche Beziehung, in der lebhaft kommuniziert wird und erwartet von ihm, daß er sich zu ihr bekennt und dies auch anderen mitteilt, damit die Einmischungen aufhören. Dafür war sie bereit, alle vergangenen Verletzungen zu verzeihen (z.B., sein Glaube, sie sei Borderline). Natürlich hätte sie sich gewünscht, daß er einmal Stellung bezieht.

Weil er sich nicht wirklich zu ihr bekannte, es vermied, Stellung zu beziehen, blieb der nagende Zweifel. Eine Jungfrau-Sonne denkt oft, nicht gut genug, Jungfrau Mond, nicht liebenswert zu sein.

Ich empfahl ihr, Ruhe zu bewahren und anzuerkennen, daß er bei ihr sei und dies sei eben seine Art Zuneigung zu zeigen. Mit der Zeit würde schon Ruhe einkehren (weil ich sein Horoskop nicht dazu nahm, wußte ich nicht mehr, was ich mit ihm besprochen hatte, wo seine wichtigen Planeten standen).

Bald zog bei den beiden wieder eine Krise herauf. Leider erfuhr ich davon erst zwei-drei Monate hinterher.

Seit einem Pfeiferschen Drüsenfieber in jungen Jahren hatte sie eine Leberstörung zurückbehalten. Weil es ihr nicht so gut ging (wenn eine Laus über die Leber läuft, ist das ja auch kein Wunder), fragte Herr S. wieder den «guten Freund» nach einem Arzt. Es wurde ein Termin arrangiert, mit entsprechender Vorankündigung (Borderline). Der Arzt redete drei Stunden lang auf sie ein und versuchte ihr zu erklären, daß sie von Herrn S. abhängig sei. Der Beweis: ihr Leiden und ihre Krankheit!

Frau J. fühlte sich von diesem Arzt nicht verstanden, ging nach Hause und berichtete Herrn S. darüber. Der reagierte jedoch wieder nach dem alten Muster, übernahm sofort die Diagnose des Arztes – diesmal Abhängigkeit – und meinte, dafür könne und wolle er keine Verantwortung übernehmen.

Das führte bei Frau J. zu einer emotionalen Reaktion. Sie trennte sich im Zorn von ihm und erklärte, sie wolle ihn nie wieder sehen, denn das sei ja der einzige Weg, ihm ihre Unabhängigkeit zu beweisen (Sie ist 1. Strahl, Wille und Macht für Liebe).

Seit dieser Zeit habe ich die junge Frau begleitet und unterstützt, zuerst in der Hoffnung, die Beziehung sei noch zu retten, später mit dem Ziel, ihr bei der Überwindung zu helfen. Nachdem sie allen Mut zusammen genommen, ihre erlittenen Enttäuschungen zu Papier gebracht und ihm geschickt hatte, ist sie damit auf einem guten Weg.

Den Makel der «Diagnosen» konnte sie so nicht stehen lassen, davon mußte sie sich befreien, als Reinigungsprozeß war das wichtig!

Was könnte aus diesem Beziehungsgeschehen zu lernen sein?

Ihr Mondknoten steht in Konjunktion mit Pluto in Waage im 7. Haus. Sie soll erkennen, daß sie leiden wird, wenn sie sich in Partnerschaften dominieren läßt. Ihr Lernziel ist, ihrer inneren Überzeugung zu folgen, in sich ruhend Harmonie aufzubauen, innere Ausgeglichenheit auszustrahlen, die der eigenen Wahrheit folgt und sich nicht am Einfluß anderer orientiert. Dort kann ein Partner an ihre so gewonnene Stärke anknüpfen und ihre Aufgabe, in geistiger Kraft ruhend auf den Partner einzugehen, unterstützen (Dies bezieht sich auf alle Kontaktpersonen, geschäftliche oder private Partner-Personen, nicht nur speziell auf Herrn S.).


Die Angst, den Partner zu verlieren resultierte im tatsächlichen Verlust. Wenn man versucht, etwas zu vermeiden beschäftigt man sich genau mit dem, was man nicht möchte. Dies wirkt wie ein Katalysator auf genau diese Art von Energie, die dadurch angezogen wird. Nach dem Prinzip der Resonanz folgt auf alles, was wir aussenden, ein gleichwertiges Resultat. Für diese Folgerichtigkeit steht Pluto, hier betont durch den Mondknoten.

Ich erklärte ihr, es sei wichtig, für klare Botschaften in der Selbstdarstellung zu sorgen, damit keine wie auch immer gearteten Mißverständnisse möglich sind. Das Ziel, der AC im Widder, sagt: «Ich trete hervor und von der Ebene des Denkens aus herrsche ich». Das lernt sie über Interaktionen mit dominanten Partnern (MK und Pluto in 7 in Waage).

Der Fehler von Frau J. war, sich nicht von Anfang an klar und deutlich abzugrenzen, bzw. darauf zu bestehen, daß Herr S. eine klare Abgrenzung gegenüber falschen Freunden vornimmt. Zu Beginn der Beziehung hatte sie dies getan, war aber dann durch den Einfluß der anderen, auf die sich Herr S. bezog, auf die «Ich-bin-nicht-gut-genug-Schiene» (Jungfrau) abgerutscht.

Die Schwierigkeit ist hier zusätzlich, daß Herr S. den Freund (Grafik links: Radix,-, Mondknoten-,  Häuserhoroeskop) schätzt, der eine unantastbare väterliche Rolle erfüllt (Sonne-Konjunktion Mond auf dem Mond von Herrn S.). Er darf keinen Fehler machen! Wie beim Vater, der unter der Mutter gelitten hatte und seiner Meinung nach ebenfalls unschuldig (fehlerfrei) war.

Die Angst einer verschlingenden Frau (Frau J. mit Pluto in Waage in 7, Saturn auf Mond, TP 5) anheim zu fallen, beflügelte die vom guten Freund und den versierten Ärzten und Psychologen aufgestellten Thesen. Dies reinigte so zu sagen sein Gewissen. Es ist ihm nicht bewußt, daß er selbst ein Glashaus um sich herum gebaut hat (Wassermann-Mond mit Saturn).

Herr S. ist als fix-veränderlicher Typ (Sachtyp mit Beziehungsorientierung) energiegeladen, voll von innerem Druck, leistungsfähig, mit Aggressionspotential. Sein Horoskop hat viele rote Aspekte, die nach aktiver Entladung streben, um nicht autoaggressiv und destruktiv zu werden. Gleichzeitig zeigt er eine innere Stabilität, die äußere Ruhe zeigen kann, sich nicht beeinflussen läßt, jedenfalls nicht von Frauen (Venus ist schwach angehängt. Eher waagerechte Aspekte deuten auf einen Menschen, der sich mit anderen vergleicht und in Konkurrenzsituationen zu hause ist. Nach dem Motto, ich kenne das alles, laßt mich in Ruhe. Oft überfordert ihn diese innere Unruhe, die er gekonnt hinter nettem, jungenhaften Auftreten versteckt (Mars-Jupiter-Sonne, «Auge» beim Du-Punkt).

Das Nähe-Distanz Problem des Herrn S. und die Sehnsucht von Frau J. nach einer ganz natürlichen, geordneten Beziehung, schlossen sich gegenseitig aus. Sie hat ein sehr ruhiges Aspektbild, völlig ohne Aggressionspotential, nur blau und grün. Ein Sehnsuchts-Bild, dessen kardinale Energie trotzdem starken Willen ausstrahlt .

Es hätte auch anders kommen können. Herr S. wäre durch Frau J. von seiner ursprünglichen Angst vor Nähe geheilt worden, wenn er sich richtig eingelassen hätte! Dieses Wagnis wollte er nicht eingehen. Uranus in 11 blieb im alten dogmatischen Muster gefangen, lieber zerstören, als sich einlassen.

Am Rande sei noch zu erwähnen, daß der gute Freund (siehe  Häuserhoroskop im Triple  von  "Guten Freund") von Herrn S. ebenfalls massive Beziehungsprobleme hat und kräftig seine Projektionen verteilt. So jemand als Ratgeber für eine gelungene Beziehung, verbietet sich von selbst.

Sein Häuserhoroskop zeigt eindrucksvoll eine, die übrige Drachenfigur durchschneidende, abgelöste Venus-Pluto-Opposition auf der Individualachse. Wir sehen ein durch Prägung gefundenes Verhalten, Frauen mit Sarkasmus zu bestrafen. Eine tiefe Verletzung seiner Anima ist wahrscheinliche Ursache. Alles Weibliche lehnt er massiv ab. Weibliche Energie schenkt uns Liebes- und Hingabefähigkeit. Er kann nicht zugeben, nur im Erleben eines Orgasmus Liebe spüren zu können. Durch jede Frau wird er immer wieder daran erinnert. Frauen sind so zu sagen «Schuld daran», daß er kein entspanntes Leben führen kann (Drachenfigur. Mit ihr ist keine Diskussion möglich. Neptun in 12 in Verbindung zum Mond in 5 deutet aber auch die Chance an, sich echter Liebe zu öffnen. Davon ist er noch entfernt, latente Homosexualität?).

Auch dieser Herr ist zweimal bei mir gewesen und ich wunderte mich damals, wie sehr seine Geschichte der von Frau J. im umgekehrten Verhältnis entsprach. (Erst im Nachhinein sind mir diese komplexen Zusammenhänge voll bewußt geworden!)


Was diese Geschichte allerdings noch zeigt:

Man sollte mit dem Urteil von manchen so genannten Psychotherapeuten (heute kann ein Arzt nach einigen Wochenendkursen mit entsprechender Anzahl an Fortbildungspunkten «Psychotherapie» auf sein Schild schreiben) skeptisch umgehen. Ich kenne Psychologie-Professoren, die Diagnosen wie «Borderline» oder «manisch-depressiv» im Freundeskreis leichtfüßig verteilen. Das ist eine Schande!

Vielleicht sollte man sich bei Partnerschaftsproblemen Rat nur bei einer Frau holen?! Frauen geben diesem Thema generell einen höheren Stellenwert. Es gibt keine objektiven Sichtweisen. Alle Erkenntnis ist zuerst subjektiv, bevor sie in Relation gesetzt und objektiviert werden kann! Jede Situation und jeder Mensch erfordert individuellen Umgang.

Dabei kann das persönliche Horoskop nach der Huber-Methode mit all seinen verschiedenen Möglichkeiten sehr hilfreich sein! 
Gabriele Vierzig-Rostek