Montag, 20. Februar 2012

Herzlichen Glückwunsch allen Fische-Geborenen (19.2.-21.3.)


Das Zeichen Fische ist das veränderliche Wasser-Zeichen im Zodiak. Deshalb sind auch die Gefühle stark ausgeprägt. Der Fischgeborene ist ein Fühltypus. Er kennt alle Nuancen der Gefühle, innere Bewegungen  subtilster Art, die ihn sehr sensitiv und empfindsam machen. Es ist das Zeichen der Hingabe, Fische können sich mit allem identifizieren, das sie lieben. Oft verlieren sie sich in dieser hingebenden Liebe und tun alles, in fast unterwürfiger Selbstaufgabe, für den geliebten Menschen. Diese Fähigkeit des Fischezeichens kann uns heute zum Fische-Vollmond helfen, uns mit unserem innersten Wesen zu identifizieren. Es ist jene Hingabefähigkeit, die zur Einswerdung führt und uns mit dem göttlichen Ursprung verbindet, aus dem wir einst hervorgegangen sind. Es ist eine projektierende Kraft, die uns einen Verbindungsweg zum inneren Wesen und damit Zugang zur transzendentalen Welt gibt. Das ist ein besonderes Verfahren, um mit jenen Bereichen in Beziehung zu kommen, die wir suchen und die wir auch brauchen, um eine wirksame Aufgabe in der Welt leisten zu können. Das bringt uns in Beziehung mit einem Daseinszweck, der grösser ist als unser gegenwärtiger. Schon die geringste Andeutung dieser Hingabebereitschaft entspricht einem Beitrag an den großen Evolutionsplan, der alles Leben auf diesem Planeten der Vervollkommnung entgegenführt. Durch -die wahre Hingabe an ein größeres Ziel vereint sich unser kleiner, persönlicher Wille mit dem göttlichen Willen; wir werden getragen von der idealisierenden und inspirierenden Kraft unserer inneren Vision, die uns Flügel verleiht.

Invokation, Evokation und Gebet

Um nun mit diesen geistigen, aus unserem tiefsten Wesen strömenden Lebensquellen in Verbindung zu gelangen, meditieren wir und sprechen am Schluß jeder Meditation die »Große Invokation«. Invokation heißt zu deutsch Anrufung. Es handelt sich dabei ganz einfach um die Anrufung von höheren Energien und Qualitäten. Wenn wir ein tieferes Verständnis für die schöpferische Wirkung von Invokation und Evokation haben, können dadurch bessere Resultate erzielt werden. Wir können sicher sein, daß auf jeden Anruf eine Antwort erwartet werden kann. Die Antwort ist die Evokation, die Reaktion, die wir selbst hervorgerufen haben. Wenn wir uns vorstellen, daß die Tierkreiszeichen Qualitäten und Substanzen einer lebendigen Wesenheit sind, dann rufen wir diese in unserer Tierkreis-Meditation sozusagen an und erwarten, daß sie sich uns zeigt, sich offenbart und uns antwortet.

Seit Menschengedenken hat man versucht, sich im Gebet höheren Energien oder Mächten zu nähern. Ein großer Mystiker hat einmal gesagt: »Gebet ist der Aufschrei des Herzens, das Kräfte erkennt, die grösser sind als die eigenen«. Immer wenn ein Mensch in Not gerät, fängt er zu beten an. Er wendet sich an eine göttliche Allmacht, von der er Hilfe erwartet. Zum Gebet hat der Mensch schon Zuflucht genommen, bevor die Dämmerung der Geschichte überhaupt anfing. Ich erinnere nur an den Affen, der beim Sonnenuntergang vergaß, seine Banane weiterzuessen, weil er in tiefe Betrachtung versunken war. Später wurden sich die Menschen mehr und mehr bewußt, daß sie von Kräften umgeben waren, mit denen sie in Verbindung treten und von denen sie Hilfe erwarten konnten. Zunächst riefen sie diese Mächte an durch Opfergaben und Unterwerfung, in umständlichen Ritualen und Bittstellungen, wie dies heute noch bei primitiven Völkern üblich ist. Später entstanden religiöse Zeremonien, Andachten und Gottesdienste. Irgendeine Art des Betens oder des Sich-Hinwendens wird es immer geben. Die Wissenschaft von Invokation und Evokation, das sogenannte Mantra-Yoga, ist die modernste Ausdrucksform dieser inneren Notwendigkeit, mit höheren Kräften zusammenzuarbeiten. Jede Art der Meditation und alle Möglichkeiten, mit der subtileren geistigen Welt Verbindung zu suchen, folgen dem Gesetz von Invokation und Evokation. Es ist eine Nachfrage, die ein Angebot bereithält, oder wie es in der Bibel ausgedrückt wird: »Auf halbem Wege komme ich ihnen entgegen.« Das ist das innere Geschehen des Zeichens Fische.

Die Sehnsucht des Fische-Menschen

Im Zeichen Fische sehnen wir uns nach einem Abschluß, nach Ruhe und Frieden, nach einem Land, das »unsere Sprache spricht«, nach unserer göttlichen Heimat. Deshalb tritt hier auch hin und wieder der Todeswunsch auf. Gleichzeitig sind aber die aufkeimenden Kräfte zu neuem Leben, zu neuem Anfang im Zeichen Fische verborgen. Es ist das Zeichen der Rückkehr in des Vaters Haus, aus dem wir einstmals fortgegangen sind, von dem aus wir unseren Lebensweg begonnen haben. Es ist das Zeichen, wo sich in geheimnisvoller Weise Tod und Leben, Anfang und Ende berühren, wo das Alte sich mit dem Neuen verbindet. Wenn das Alte vergangen oder aufgelöst ist, sehnen wir uns nach etwas Neuem, was uns wieder belebt und weiter fortschreiten läßt. Das Weitergehen entspricht auch den Füssen, die dem Zeichen Fische zugeordnet sind!

Der esoterische Saatgedanke lautet:
»Ich verlasse des Vaters Haus, und indem ich zurückkehre, erlöse ich«
.

In diesem Saatgedanken ist etwas über die doppelte Wirkung des Zeichens Fische enthalten. Wir gehen fort, wir verlassen den hohen Ort als Seele, inkarnieren uns im physischen Körper, werden ein Gefangener dieses Körpers, und sehnen uns zeitlebens zurück nach der Freiheit und Ungebundenheit des geistigen Seins.

Das Fische-Symbol

Das Zeichen Fische gehört zu den dualen Zeichen. Sein Symbol besteht aus zwei, durch ein Band miteinander verbundenen Fischen oder Schalen. Die eine Schale stellt die Seele dar, die andere die Persönlichkeit oder die Form des Menschen. Die beiden Schalen sind während der Manifestationsperiode aneinandergebunden durch eine Horizontale, den Lebensfaden oder dem Sutratma. Anfang und Ende, Leben und Tod, Mensch und Kosmos treffen sich hier. Eines der Schlüsselworte für die Fische ist Knechtschaft oder Gefangenschaft. Im ersten Teil des evolutionären Zyklus, wenn die Seele sich inkarniert, wird sie zum Gefangenen der Materie. In der zweiten Hälfte, nach der inneren Umkehrung, wenn man sich wieder auf den Weg zurück zum Hause des Vaters begibt, wird die Persönlichkeit zur Gefangenen der Seele.

Der Weg der Seele — Die Rückkehr

Ein anderes Schlüsselwort für die Fische ist Verzicht oder Loslösung. Auch dieser Schlüssel hat doppelte Bedeutung. Zuerst verzichtet die Seele auf die Geborgenheit ihrer eigenen Heimat, die durch das Wort »des Vaters Haus« symbolisiert wird. Sie steigt hinunter in den Ozean der Materie, in das Dunkel. Sie identifiziert sich mit der Form und vergißt ihren wahren göttlichen Ursprung. Erst durch Leid und Schmerz erwacht sie wieder zu ihrem wahren Bewußtsein und wendet sich erneut geistigen Dingen zu.

Wir erkennen, daß materielle Sicherheit, Erfolg, Anerkennung und Besitz uns nicht viel nützen kann, weil alles Irdische vergänglich ist. Wir erkennen die Nichtigkeit aller materiellen Dinge, weil wir nichts mit hinübernehmen können, wenn der Tod an die Türe klopft. Deshalb geschieht im Zeichen Skorpion, das ja ein Wasserzeichen wie Fische ist, die große innere Umkehr, und im Zeichen Fische kehrt man nach Hause zurück. Auf dem Weg zurück trifft man viele andere, denen man von seiner eigenen Erfahrung berichtet und ihnen die Begeisterung, die Hingabe, den Verzicht und die Loslösung von der Gefangenschaft in der Materie nahebringt, damit auch sie den Weg zurück betreten können.

Opfer und Tod

Das dritte Schlüsselwort ist »Opfer und Tod«. Dies wird in dem Buch »Esoterische Astrologie« von Alice A. Bailey wie folgt beschrieben: »Die Herren des Willen und des Opfers kamen in die Manifestation hinab und opferten ihre hohe Stellung und ihre Gelegenheiten auf den höheren Manifestationsebenen, um die Materie zu erlösen und die darin verkörperten Wesen zu ihrer eigenen Stufe hinaufzuheben. Dies ist die subjektive Absicht, die dem Opfer dieser göttlichen Wesen zugrunde liegt, die wir unserem eigenen Wesen nach selbst sind. Ihre Eigenschaften sind Wissen, Liebe und Wille, und sie sind unaufhörlich von ausharrender Hingabe beseelt. Sie versuchen, den Tod der Formgestalt in seiner okkulten Bedeutung und die darauffolgende Befreiung des innewohnenden Lebens zu einem höheren Bewußtseinszustand hinaufzuführen. In diesem Vorgang sind alle Welterlöser - vergangene, gegenwärtige und kommende -die offenbarten Symbole und ewigen Bürgen. In solchen Erkenntnissen wie diesen muß man die Haupttriebfeder für das Leben des Dienstes suchen. Man findet oft, daß die in diesem Zeichen geborenen Menschen der Menschheit behilflich sind und auf irgendeiner Bewußtseinsebene ihren Bedürfnissen dienen. So werden sie auf das letzte Opfer in den Fischen vorbereitet, das sie zurück in ihren ursprünglichen Beweggrund aufnimmt, wie es der Alte Kommentar ausdrückt.«

Polarität Fische-Jungfrau

Wie bekannt müssen wir im Zeichen Jungfrau arbeiten und unser tägliches Brot verdienen, alles in Ordnung halten, damit das Leben gesichert ist. In den Fischen hingegen, wollen wir von all dem nichts wissen. Wir sehnen uns nach dem von allen irdischen Nöten freien Bewußtsein. Wenn die existenziellen Nöte schweigen und die Erfüllung der täglichen Pflichten nicht mehr die alleinige Richtschnur für uns ist, dann öffnen wir unser Bewußtsein zu neuen Dimensionen. Wir öffnen uns für das Sein, für das überweltliche Ganze. Es tritt das universelle Bewußtsein ans Tageslicht, dessen Wandlungskraft alle statischen Begrenzungen hinter sich läßt und der Dynamik des sich entfaltenden Lebens entspricht.

Im Fischemonat können wir uns auch einmal ausruhen, wir dürfen uns ruhig gehenlassen, alles fallenlassen, was uns bedrückt. Manchmal sollen wir eine Krankheit, die kommt, annehmen als eine Möglichkeit auszuruhen und zu uns selbst zurückzufinden. Dadurch werden die heilenden seelischen Kräfte wieder frei. Manche Menschen machen in diesem Monat die Erfahrung, daß sie auf und davon wollen, sie sehnen sich nach der Ferne, nach Ruhe und Frieden und wollen am liebsten alles, was sie belastet, hinter sich lassen. Sie fliehen vor den Verantwortungen des täglichen Lebens. Das ist die Polspannung von Fische und Jungfrau, der Existenzachse.

Im Fischemonat können wir erfahren und lernen, daß es keine Sicherheit in dieser Welt gibt, die beispielsweise die

Jungfrau immer sucht, daß die Sicherheit in der Unsicherheit, oder besser gesagt, im reinen Zustand de kontinuierlichen Bewußtseins liegt. Bewußtsein ist aber nur dann kontinuierlich, wenn es sich ständig bewegt, nirgends anhaftet, sondern immer in Bewegung, im Fluß und auf der Wanderschaft ist.

Keim der Ich-Entfaltung

Im Zeichen Fische liegt auf geheimnisvolle Weise auch der Anfang des Lebens, hier beginnt der Keim der Ich-Erfahrung sich zu bilden, aber er ist noch nicht sichtbar. Genau wie draußen in . der Natur die Knospen noch geschlossen sind, in ihrem Inneren aber bereits die Kraft zum Leben pulsiert, genauso wirken in Fische diese beiden Kräfte. In den Fischen ruht die Vorbereitung für das Kommende. Das Geistige ist hier Forderung und Ideal für die Zukunft, jedoch noch nicht volle, gegenwärtige Wirklichkeit. Die höhere Welt besteht meistens nur in der Vorstellung. Deshalb leben Fische-Menschen oftmals in einer visionären Traumwelt, die mit der Wirklichkeit kaum übereinstimmt.

Einfühlungsvermögen

Im Wesenskern des Fische-Geborenen findet sich keinerlei Härte oder extremes Verlangen nach Ich-Durchsetzung. Vielmehr sind sie beseelt von Hilfsbereitschaft, Mitleid und intuitivem Einfühlungsvermögen in das Wesen anderer Menschen. Dies kann meistens in der

heutigen leistungsorientierten Zeit nicht genügend gewürdigt werden, und dadurch besteht die Gefahr, mit dieser Empfindsamkeit Mißbrauch zu treiben. Solche Menschen werden oft unterdrückt und bleiben mehr oder weniger im Hintergrund. Sie sind oft wenig geeignet, den Existenzkampf zu bestreiten.

In den engeren Gemeinschaften wird immer Harmonie gesucht, da dem Fische-Menschen jeglicher Streit, Konflikt und Zwang zur Durchsetzung unangenehm ist. Ein Gefühl des Nicht-Verstandenseins herrscht oft vor und kann die Ursache von depressiven Stimmungen sein. Er fühlt sich nirgends zu Hause. Er sehnt sich nach »einem Land, das seine Sprache spricht«, nach Menschen, die ihn tief verstehen. Häufig besteht ein Abgrund zwischen seiner Gefühls- und Anschauungswelt und der näheren oder weiteren Umwelt. Was er als seine heiligsten Gefühle und Ideale hält, wird von seinen Mitmenschen durch Nichtverstehen oder durch Verunglimpfung geschmäht. Daran leidet er zeitweise sehr. Ursache dieses Leidens ist sein idealistisches Weltbild, dessen Verwirklichung schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist, - und die Umwelt wird ihm das immer schmerzlich vor Augen halten.

Mystische Neigung - Dualitätserfahrung

Die mystische Neigung des Fische-Geborenen läßt ihn in allem das Höchste suchen; er möchte die nüchterne Wirklichkeit auslöschen und ihr einen anderen Sinn geben. Auf der einen Seite sucht er nach abwegigen Dingen, was ihn oft zum großen Idealisten und Mystiker werden läßt, auf der anderen Seite neigt er dazu, das Leben umzudeuten, der Wirklichkeit einen anderen Sinn zu geben. Wenn er sich zu sehr versteigt, dann kann diese Haltung zu einer Lebenslüge werden. Sein Leben stimmt nicht mit seinen Vorstellungen überein. Eingespannt in den großen Gegensatz von Geist und Materie, findet er schwerlich einen Weg, diese zu vereinigen. Es ist die Dualitätserfahrung, die sowohl im Zeichen Fische wie in allen anderen beweglichen Zeichen psychologische Probleme und geistige Krisen verursacht. Das Symbol der zwei aufrechtstehenden Fische veranschaulicht diese Dualität. Es ist hier die Gegenüberstellung von Seele und Persönlichkeit, die als Dualität auftritt. Es sind aber auch die »zwei Seelen in meiner Brust«, die so oft besungen wurden und zwei Wesensteile darstellen.

Beim Fische-Menschen will sich der eine Teil an alles hingeben, in allem aufgehen, weil dieses Alles für ihn das Große Ganze bedeutet. Es ist die Sehnsucht des Mystikers, in das Allbewußtsein einzugehen. Er hat kaum Angst, sich selbst zu verlieren, weil er tief innen ahnt, daß er sich im Großen Ganzen wiederfindet. Der andere Teil jedoch will sich selbst bleiben. Er will die Individualität in der höchsten Form erleben, fürchtet sich aber vor der totalen Isolation, vor der Einsamkeit, die jedes individuelle Bewußtsein tragen lernen muß.

Leben und Tod

Oft kämpfen im Zeichen Fische die Abbaukräfte des Todes um die Vorherrschaft gegen den neuen Manifestationsdrang. Da das wäßrige Neptun-Zeichen den Fisch-Menschen leicht in einen Zustand der Entgrenzung treibt, so besteht die Gefahr, daß die auflösenden Mächte, die Freud die »Todestriebe« nennt, tatsächlich überhandnehmen. Wenn die Triebkräfte von diesem Todes-wunsch bestimmt werden, entbrennt ein Kampf um die Erhaltung des Lebens. Im positiven Fall wird das Alte überwunden und ausgelöscht, damit das Neue zum Leben erweckt werde. Es geht im wesentlichen darum, den Abgrund, der zwischen Tod und Leben liegt, zu überwinden. Das können wir nur durch den unabänderlichen Willen zum Leben erreichen, sonst werden wir in das Nichts hineingezogen und verlieren den echten Realitätsbezug, der zu einem gesunden Leben gehört.

Es liegt also an unserem eigenen Lebenswillen, der stark genug sein muß, um in das Neuwerden hineinzugelangen. In diesem Monat kämpfen wir alle in irgendeiner Weise um das Leben, sei es physisch, indem wir krank sind, oder psychisch, wenn wir mutlos und enttäuscht sind oder mental, wenn wir nur noch das Negative sehen und Gefahr laufen, in eine Depression zu fallen. Gegen all diese herabziehenden Kräfte müssen wir uns wehren, indem wir das Leben, so wie es ist, voll bejahen und uns bemühen, das Beste aus allem zu machen.

Die Planetenherscher

Bei dieser Betrachtung von Leben und Tod ist es interessant, daß Jupiter der exoterische und Pluto der esoterische Herrscher des Zeichens Fische sind. Jupiter, der die Energie des zweiten Strahles der Liebe und Weisheit übermittelt, verbindet die beiden Fische, die die Seele und die Form darstellen, und bringt sie in funktionelle Beziehung zueinander. Durch diese magnetische Macht entsteht neues Leben.

Der Pluto hingegen vermittelt die Energie des 1. Strahles von Wille und Macht, er hat mit der eingangs erwähnten Hingabefähigkeit und Willensbildung zu tun. Der Planet Pluto hat eine Beziehung zum Tod, allerdings nicht unbedingt im physischen Sinne. Er bedeutet häufig den Tod oder das Ende von alten Zuständen und Zyklen, die kommen und gehen. Pluto stellt auch den Zusammenhang dar mit dem physischen Tod, der alles in tiefen Schlaf versetzt, der alles Gewesene auslöscht, damit Neues entstehe und ein neuer Zyklus der Manifestation oder der Wesensäußerung beginnen kann. In dieses Neuwerden muß man mit einstimmen, indem man seine Willenskräfte zum Leben im eigenen Mittelpunkt sammelt und sein gereinigtes ICH-Zentrum der Welt zum Dienst anbietet. Dies soll im Widder-Zeichen geschehen.

Im Fische-Symbol verbindet ein Band die beiden Wesenszüge. Dieses Band ist das Zentrum. Es ist das ICH und stellt symbolisch den Sitz des wahren Selbst dar. Dies hat eine verstehende Beziehung zur inneren wie auch zur äußeren Welt. Es ist das tiefste Wesenszentrum, das alles in sich vereinigt, sowohl das individuelle wie auch das universelle Bewußtsein. Ein ähnliches Symbol ist das Kreuz, das ja im Fischezeitalter durch Christus eine so tiefe Bedeutung bekommen hat. Der Mittelpunkt des Kreuzes als Punkt des Bewußtseins vereinigt das Innen und Außen, das Oben und Unten. Um wahres Selbstbewußtsein zu erlangen, darf der Fisch sich weder im uferlosen Nichts verlieren noch sich in einem überspitzten Ichgefühl isolieren, sondern er muß die Mitte finden, die ihn mit der transzendentalen Welt verbindet.

Wandlung und Geburt des Ich's

So geschieht im Fische-Zeichen eine echte Wandlung des eigenen ICHs. Diese Wandlung gleicht dem Stirb-und Werde-Prozeß im Skorpion. Aber sie vollzieht sich tief im eigenen Innern, in der Stille, in der Einsamkeit, fern vom bunten Treiben der Welt. Die Wandlung und das Neuwerden kommen gleichsam wie der »Dieb in der Nacht auf leisen Sohlen«, - oft, ohne daß man es merkt. Es bricht eine neue Dimension ins Bewußtsein ein, -ähnlich wie in der Natur der Tag erwacht, nachdem in der Dämmerung ein verheißungsvolles Sehnen spürbar wurde. Fischequalität ist dieser Dämmerung ähnlich. Man schreitet über das hinaus, was vorher dem weltorientierten Selbst so wichtig erschien. Man wird empfänglich für höhere, geistige Eindrücke, nachdem die Nacht oder der Schlaf alle vorherigen Eindrücke ausgelöscht hat. Man wird wieder demütig, fast kindlich gläubig, unschuldig, und gibt sich an etwas Höheres hin. Man ordnet sich in das Große Ganze ein und fühlt sich geborgen, weil man sich selbst aufgegeben und persönliche Ansprüche überwunden hat.

Dies geschieht mit relativer Leichtigkeit im Zeichen Fische und während des Fische-Monats, denn jetzt kommen die meisten Triebkräfte zur Ruhe, - eine kurze Weile nur, bevor das Leben von neuem erwacht und über einen hinwegbraust und weltliche Dinge wiederum unsere Aufmerksamkeit fordern. In dieser Ruhepause gelangt man zur Wirklichkeit des eigenen Selbst, - in einem höheren Sinne in ein Stadium der Kontemplation. In dieser »Ruhepause zwischen zwei Tätigkeiten« wird das magnetische Feld erzeugt, das uns hinaus- oder hineinträgt in das Innerste unseres Wesens, in das Einssein mit dem ALL. In diesem inneren Wesenskern ist das Sein, aus dem heraus wir existieren. Dieses Sein ist das transzendentale, das göttliche Selbst, von dem alles Leben ausgeht und in das es wieder zurückkehrt. Es ist das Große Leben des EINEN, in dem wir leben, weben und unser Dasein haben. Nach diesem All-Bewußtsein strebt das Fische-Zeichen. Es fühlt sich dort aufgehoben.

Um in dieses Schwingungsfeld des EINEN LEBENS zu kommen, brauchen wir die metamorphotische Kraft des esoterischen Herrschers Pluto. Er zerstört die Bande, die uns an die Materie fesseln. Pluto führt direkt ins innerste Wesenszentrum hinein und bringt alles Hinderliche aus den niederen Regionen an die Oberfläche, um es dann zu zerstören. Man kann dies als eine Art esoterische Psychoanalyse betrachten.

Wie bereits erwähnt, hat Pluto mit dem Tod, mit der Zerstörung der Form und der Wandlung zu tun. Wenn wir im Zeichen Fische den Tod und das Sterben richtig verstehen und akzeptieren können, liegt darin zugleich das Überwinden des kleinen ICHs, das uns an diese Welt bindet. Dies führt uns zum Gewahrwerden eines größeren Lebens und tieferen Wesens in uns selbst. Wir alle haben das schon erlebt: Wenn wir uns in das Unmögliche schickten und unser kleines Ich aufgaben, fühlten wir uns im Innern aufgefangen von einer höheren Ordnung und einem tieferen Sinn; und gleichzeitig kehrte das Unbegreifliche, das uns widerfuhr, an seinen Platz zurück und störte uns nicht mehr. So fühlt sich der Fische-Mensch, der sich in seine eigenen Tiefen fallen läßt, von ganz woanders her aufgefangen und durchflutet von einer Wärme und Liebe, die nicht von dieser Welt sind, die ihn aber in all seiner Verlassenheit aufnehmen und bergen. Die vereinenden Kräfte des eigenen Selbst, die Erfahrung eines größeren Lebens und Seins, die Einheit aller Seelen, machen den Fische-Menschen unverwundbar. In diesen Erfahrungen, die Tod, Widersinn und Verlassenheit dieser Welt übersteigen, liegen die Quellen eines neuen Lebens und eines neuen Anfangs in dem Sinne: »Siehe, und ich mache alles neu«. Diese Worte wurden uns verheißungsvoll von Christus verkündet, der als Welterlöser gilt und zum Zeichen Fische eine wesentliche Beziehung hatte.

Die erlösende Funktion

Auf die erlösende Funktion (siehe Esoterischer Saatgedanke) der Fische ist von H.P. Blavatsky deutlich hingewiesen worden. Sie sagt in der Geheimlehre (Bd. I S. 717): »Diese Konstellation leuchtet als das Symbol aller vergangenen und zukünftigen spirituellen Erlöser, die Licht spenden und mentale Dunkelheit vertreiben«.

Es ist gut, sich von der Rolle eines Erlösers einen klaren Begriff zu machen, denn Selbstsucht und Bequemlichkeit der Durchschnittsmenschen haben einen falschen Begriff vom Wesen und von der Funktion eines Erlösers geschaffen. So ist besonders während des christlichen Zeitalters geglaubt worden, daß Erlösung erreicht werde durch das stellvertretende Opfer dessen, der die Sünden anderer auf sich nahm. Viele denken, es genüge, an den Erlöser zu glauben, persönliche Ergebenheit für ihn zu fühlen und ihn anzuflehen, um auf diese Weise Erlösung zu erlangen und in das Paradies aufgenommen zu werden. Das ist eine naive Vorstellung von der wahren Natur der Erlösung.

Erlösung bedeutet vor allem Freiwerden von der Knechtschaft des Lebens auf den drei niederen Ebenen, Freiheit vom Rad der Wiedergeburt. Erlösung bedeutet Loslösung von materiellen Begierden und Wünschen und folglich Umgestaltung der Persönlichkeit. Erlösung fordert deshalb Selbstbemühung und tätige Mitarbeit von jedem einzelnen Menschen. Es gibt verschiedene Wege und Arten der inneren Befreiung.

Im neuen Zeitalter: Freude statt Leiden

Im neuen Zeitalter liegt die Betonung in bezug auf Erlösung nicht wie in der Vergangenheit auf Opfer und Leiden, sondern auf der Freude, was in den folgenden inspirierenden Worten ausgedrückt worden ist: »... Eine neue Art der Erlösung wird anbrechen. ... Der Becher des Leidens und die Agonie des Kreuzes sind dem Ende nahe. Freude und Stärke werden ihren Platz einnehmen. Statt des Leidens werden wir die Freude empfinden, die sich zum Glück entwickeln und dann schließlich zur Seligkeit führen wird. Wir werden die Kraft haben, welche nichts anderes kennen wird als Sieg.« Diese erlösende Mission der Fische ist im Saatgedanken deutlich ausgedrückt und wird uns die Befreiung von der Todesfurcht bringen; denn der Tod ist nichts anderes als das Hinüberwechseln in einen anderen Bewußtseinszustand, in dem neues Leben zur Entfaltung drängt.

Aus dem Buch von Louise Huber:
"Die Tierkreiszeichen. Reflexionen – Meditationen"
(API-Verlag, Adliswil)

1 Kommentar:

  1. Es ist interessant in den Blogs zu stöbern und zu schauen, was über die Fische geschrieben wird. Hier ein paar Bilder zu dem Tierkreiszeichen Fische http://frankkoebsch.wordpress.com/2012/02/20/sternzeichen-fische/
    Frank

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