Montag, 19. März 2012

AstroPsychologie: Spezielle Tierkreis-Meditationen

Einleitung

Heute hört man viel von Meditation und es werden immer mehr Techniken angeboten, sich selbst und sein Leben besser zu verstehen. Viele möchten mit geistigen Energien in Verbindung kommen, um von dort her Führung und Hilfe zu erhalten. Mit den Tierkreismeditationen möchte ich nicht eine neue Meditations-Technik anbieten, sondern Ihr Interesse auf die Tatsache lenken, dass monatlich auf unser planetarisches Leben immer neue Energien einströmen, die wir bewusst erkennen und im Leben anwenden können.

Die Astrologie befasst sich schon seit jeher mit dem Menschen und seinen Beziehungen zu kosmischen Energien. Die moderne Richtung der »Astrologischen Psychologie« erkennt im Horoskop die menschliche Psyche, ihre vielfachen Lebensäusserungen, Verhaltensstrukturen, Behinderungen und Entfaltungsmöglichkeiten. Meditation befasst sich ebenfalls mit dem Menschen, aber mehr mit seiner geistigen Dimension, mit seinen tiefsten Wesensschichten, seinem Wesens-Zentrum, das ihn mit allem, was lebt, verbindet. »Ohne Meditation kann der Mensch gar nicht wahrhaft Mensch werden«.

In der Astrologischen Psychologie zeichnen wir das Horoskop mit einem Kreis in der Mitte, der das innerste Wesen, das wahre Selbst, das Wesenszentrum des Menschen symbolisiert. In der astrologischen Deutung versuchen wir, die äusseren um diesen Kreis liegenden Räume und Einflüsse zu erfassen.

Die Planeten in den Zeichen und Häusern, die anzeigen, wie der Mensch auf seine Umwelt reagiert; das Aspektgefüge, welches den Bewusstseinszustand, die inneren Motivationen spiegelt und die Tierkreiszeichen, die die genetische Struktur anzeigen, die Erbmasse, das, was der Mensch ins Leben mitbringt, wozu auch die seelisch-geistigen Anlagen gehören.

Der Zodiak oder die Tierkreiszeichen stellen ein kosmisches Bezugssystem dar, das uns mit den psychischen und geistigen Qualitäten der einzelnen Zeichen in Verbindung bringt.

Bei den Tierkreismeditationen handelt es sich um einen Versuch, mit den kosmischen Quellen der Tierkreiszeichen meditativ in Verbindung zu kommen. Die Tierkreisqualitäten kann man als unaufhörlich sprudelnde Quellen reiner kosmischer Energien sehen, die uns eigentlich immer zur Verfügung stehen. Jeder Mensch hat im individuellen Horoskop diese zwölf Grundqualitäten. Aber jeden Monat, besonders zur Vollmondzeit, strömen diese speziellen Qualitäten in erhöhtem Masse auf die Erde und auf die Menschen ein. Sie prägen nicht nur die Mentalität eines Menschen, der in diesem Zeichen geboren ist, also seine Sonne dort stehen hat, sondern sie stimulieren jeweils das ganze Leben auf unserem Planeten.

Nach alter Überlieferung findet zur Zeit des entsprechenden Vollmondes in jedem Monat eine besondere Energieübertragung statt. In den Tierkreismeditationen können wir uns alleine oder als Gruppe direkt bei Vollmond, an den Tagen davor oder danach, in diese einschalten.

Nach Alice A. Bailey sollen die Vollmondmeditationen in der neuen Weltreligion einen besonderen Platz einnehmen. An den monatlichen Vollmondtagen werden Feierstunden mit rituellen Handlungen abgehalten, wobei es »drei grosse Feiern geben wird, die in drei aufeinanderfolgenden Monaten stattfinden ...«. Diese sind: Das Osterfest im April, das Wesak-Fest im Mai und das Fest des guten Willens im Juni.

Die drei Vollmondfeste

Auszüge aus dem Buch »Die geistige Hierarchie tritt in Erscheinung« von Alice A. Bailey (Seite 507-509)

»Ich möchte die Möglichkeiten solcher geistigen Ereignisse andeuten und versuchen, den Charakter der künftigen, von der ganzen Welt gehaltenen Festtage vorauszusagen. Alljährlich wird es drei grosse Feiern geben, die in drei aufeinanderfolgenden Monaten stattfinden und daher während des Jahres zu einer länger anhaltenden geistigen Anstrengung und Aktivität führen, die auch den Rest des Jahres beeinflussen. Es werden dies die folgenden Festtage sein:

1.  Das Osterfest

Dies ist der Festtag des auferstandenen, lebendigen Christus, des Lehrers aller Menschen und des Oberhauptes der geistigen Hierarchie. Christus ist der Ausdruck der Liebe Gottes. An diesem Tag wird die von ihm geführte und geleitete geistige Hierarchie anerkannt und das Wesen der göttlichen Liebe nachdrücklich betont werden. Das Datum dieses Festes wird stets vom ersten Frühlingsvollmond bestimmt; es ist das grosse Fest des Westens und aller Christgläubigen.

2.    Das Wesak-Fest

Dies ist der Festtag Buddhas, des geistigen Vermittlers zwischen dem höchsten spirituellen Zentrum Shamballa und der Hierarchie. Buddha ist der Ausdruck der Weisheit Gottes, die Verkörperung des Lichtes und der Verkünder der Absichten Gottes. Dieses Fest wird alljährlich auf den Vollmondtag im Mai festgelegt, wie es jetzt der Fall ist. Es ist das grosse Fest im Osten.

3. Das Fest des guten Willens

An diesem festlichen Tag wird man des in der Menschheit lebendigen Geistes gedenken, der sich zu Gott hinsehnt und versucht, mit Gottes Willen in Einklang zu kommen. Dieses Fest ist der Bezeigung rechter menschlicher Beziehungen geweiht und fällt jährlich auf den Juni-Vollmondtag. Es wird ein Tag sein, an dem man die geistige und göttliche Natur im Menschen anerkennen wird. Seit zweitausend Jahren repräsentiert Christus an diesem Festtag die Menschheit; er steht an der Spitze der Hierarchie und im Angesicht von Shamballa als der Gott-Mensch, der Führer seiner Getreuen und als »der älteste in einer grossen Familie von Brüdern« (Römer 8, 29). In jedem Jahr hat er an diesem Tag vor der versammelten Hierarchie die letzte Predigt Buddhas feierlich gesprochen. Dieses Fest wird daher eine Feier tiefer Invokation und Bitten sein, eine Feier fundamentalen Strebens nach Gemeinschaftsgeist, nach menschlicher und geistiger Einheit; es wird dem menschlichen Bewusstsein die Auswirkung des Heilswerkes von Buddha und Christus vor Augen halten.

Diese drei Feiertage werden bereits in der ganzen Weltgefeiert, obwohl sie noch nicht zueinander in Beziehung gebracht sind; sie bilden ein Teilstück der geistigen Annäherung an Gott, die von der geeinten Menschheit erstrebt wird. Es wird die Zeit kommen, da man in der ganzen Welt alle drei Feste zur gleichen Zeit halten wird; mit deren Hilfe wird eine grosse geistige Einheit erzielt werden, und die Auswirkungen der Grossen Annäherungen — die uns jetzt so nahe bevorstehen — werden durch den vereinten Anruf der ganzen Menschheit dieses Planetengefestigt werden.

Die anderen Vollmondtage werden Anlass zu kleineren Feiern sein, doch werden auch diese als sehr bedeutsam erkannt werden; sie werden ins menschliche Bewusstsein die göttlichen Attribute einpflanzen, so wie es an den drei grossen Festtagen mit den drei göttlichen Aspekten geschieht. Diese Aspekte und Eigenschaften Gottes werden durch ein genaues Studium über die Art und Kraft eines bestimmten Tierkreiszeichens oder von Konstellationen, die jene Festmonate beeinflussen, erschlossen und näher bestimmt werden. So wird z.B. das Zeichen des Steinbocks (im Dezember) unsere Aufmerksamkeit auf die erste Einweihung hinlenken — die Geburt Christi im Innern des Herzens — und auf die Schulung hinweisen, die notwendig ist, um im Leben des einzelnen Menschen dieses grosse geistige Ereignis herbeizuführen. Ich führe dieses Beispiel an, um die Möglichkeiten für die geistige Entfaltung anzudeuten, die uns ein rechtes Verstehen dieser Sterneinflüsse vermitteln kann, und um die alten Glaubensbekenntnisse dadurch aufs neue zu beleben, dass man deren grosse und unvergängliche Beziehung zueinander erweitert.

Wir haben daher folgendes Bild:

- Shamballa - der Willensaspekt – Wesak - Mai-Vollmond (Stier)
- Hierarchie - der Liebesaspekt – Ostern - April-Vollmond (Widder)
- Menschheit - göttl. Intelligenz - guter Wille - Juni- Vollmond (Zwillinge)

Die übrigen neun Vollmonde haben mit den göttlichen Wesensmerkmalen und deren Entfaltung in der Menschheit zu tun.

Die Wissenschaft der Meditation

Um an diesen Energie-Übertragungen teilzunehmen, sollte man sich in der Meditation alleine oder in einer Gruppe schulen. Dabei kann man verschiedene Techniken benutzen. Eine davon ist die reflektierende Meditation, in der man über einen Gedanken nachdenkt; eine andere ist die rezeptive Meditation, in der wir uns innerlich öffnen und in Empfangsbereitschaft sind, und dann die schöpferische Meditation, in der wir bewusst Gedankenformen zu einem bestimmten Zweck erschaffen. In den Tierkreismeditationen arbeiten wir mit allen drei Stufen in einer bestimmten Reihenfolge.

Wir beginnen immer mit einer Gleichschaltung der dreifachen Persönlichkeit, (Körper, Gefühl, Denken) um innerlich still zu werden und ausgerichtet zu sein auf das kosmische Geschehen. Dabei versuchen wir immer tiefer in unser Inneres einzutauchen, bis wir ein Lebendigwerden, ein bewusstes Erleben unseres eigentlichen Selbstes erreichen. Erst dann können wir über die persönlichen Grenzen hinausschreiten, in einen übergeordneten kosmischen Raum eintreten und einen Kontakt zu den dynamischen Energie-Einströmungen der einzelnen Tierkreiszeichen herstellen.

Wenn wir uns entspannen und meditativ nach innen gehen, dringen wir in den Bereich des Menschen ein, der das »Unbewusste« oder »Überbewusste« genannt wird, in dem die archetypischen Symbole wohnen und auch die Abbilder der Tierkreiszeichen. Hier entstehen alle religiösen Bilder, Gottbetrachtungen und Einswerdungs-Prozesse. Hier öffnet sich auch das Bewusstsein zu neuen Dimensionen, die in die tiefere Bedeutung der Zeichenqualitäten eindringen lassen.

Wir können uns bewusst diesen hereinströmenden Energien aufschliessen und einen Kanal aus Substanzen der Denk-, Gefühls- und ätherischen Ebene bauen, die einen direkten Zugang zu der geistigen Bedeutung einer Zeichen-Qualität darstellen. Besonders in Gruppenformation werden die aspirativen Kräfte jedes einzelnen verstärkt, der Kanal wird weiter, offener, so dass man viel leichter mit diesen in Verbindung kommen kann. Man kann aber natürlich auch alleine, im stillen Kämmerlein über die Tierkreiszeichen meditieren.

Ist erst einmal so ein »Kanal« oder »Lichtschacht« gebaut, dann ist es relativ leicht, zu jedem Vollmond mit immer wieder anderen Energien Verbindung aufzunehmen. Man kann in der Meditation einen so hohen Punkt der inneren Angleichung, Konzentration und Identifikation erreichen, dass die speziellen Energien leicht heruntertransformiert werden können. Die Gruppe bildet symbolisch ein Reservoir, ein Gefäss oder einen Kelch, in den die einzelnen Tierkreisqualitäten fliessen und an die Menschheit weitergeleitet werden. Diese symbolische Darstellung, die der entsprechenden Qualität jedes Zeichens angepasst ist, stellt einen wichtigen Teil der schöpferischen Phase in der Meditation dar.

Bei diesem schöpferischen Prozess ist zu beachten, dass ein Energiestrom nur dann ununterbrochen fliesst, wenn er in Bewegung bleibt, wenn er durch die Gruppe hindurch an die Umwelt, die Mitmenschen, die Menschheit weitergegeben wird.

Es ist das Gesetz der Invokation und Evokation, das hier wirksam ist. Die vereinte Kraft des Denkens, das geistige Streben, die gemeinsame Anrufung geistiger Prinzipien setzen die Energien erst in Bewegung. Die Invokation löst meistens eine Antwort, ein Herabströmen oder eine Evokation aus. Es wäre verfehlt, diese Energien und Qualitäten für sich selbst beanspruchen zu wollen. Dadurch würde der Fluss gestaut und automatisch den Gesetzen der Beharrung, der Starrheit, der Kristallisation und des Verfalls anheimfallen, die immer eine Zerstörung in sich tragen. Deshalb wendet sich die Gruppe am Schluss jeder Meditation der ganzen Menschheit zu und strömt die hereingekommenen Energien auf diese aus.

Damit ist die Tierkreismeditation in Wirklichkeit eine geistige Dienstleistung, ein Transformationsvorgang, an dem Sie jeden Monat teilnehmen können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vor Urzeiten die Qualitäten der Tierkreiszeichen überhaupt erst auf diese Weise ins Bewusstsein der Menschheit gelangt sind, genau wie jede geistige Beeindruckung, jede neue Offenbarung göttlicher Weisheiten auf diese Weise entsteht.

Wenn wir zu einer gut funktionierenden Meditationsgruppe gehören und auf eine Zeichenqualität besonders intensiv reagieren – vielleicht weil dort unsere Sonne steht oder sich sonst eine wichtige Konstellation in unserem Horoskop in diesem Zeichen befindet – dann ist die Tierkreismeditation meistens mit neuen Erkenntnissen verbunden. Aufgrund bestimmter Techniken des Heruntertransformierens von Energien und Substanzen während der Vollmondperiode und auch der Vorstellungsübung jedes einzelnen Zeichens, werden in den Tierkreismeditationen fast immer Ergebnisse erzielt, denn »Energie folgt den Gedanken«.

Bei der Meditation mit kontrolliertem Denken – der mentalen Meditation – sind die inneren Quellen und Ursachen des Energiestromes mit der äusserlich angestrebten Manifestation verbunden. Den schöpferischen Prozess des Heruntertransformierens kann man folgendermassen beschreiben:

Die Lebenskraft, die alle Manifestation im Sein erhält, ist Energie. Der Mensch ist so ausgerüstet, dass er durch Meditation auf diese Energien reagieren kann. Ein während der Meditation klar ausgerichteter Gedanke oder ein Bild ist ein Mittel, jene wichtigen Aspekte der Lebenskraft oder Energie zu berühren, die wir Licht, Liebe und Leben nennen. Indem wir sie mit unseren Gedanken richtig auslegen, holen wir sie aus der Ideenwelt herunter, lenken sie hin zur geistigen Aktivität und wirken dadurch verwandelnd auf die Lebensformen ein. In den Tierkreismeditationen sollen wir diesen schöpferischen Vorgang immer anstreben. Dieser geht weitgehend über viele moderne Meditationsformen hinaus, wie beispielsweise das »Leermachen«, wobei das Denken von all seinen normalen Funktionen gelöst und dabei oft eher ein Gefühl der Lähmung als das des Friedens erreicht wird. Das Denkvermögen wird auf diese Weise unfähig in der Meditation empfangene Eingebungen auszuwerten.

In den Tierkreismeditationen ist eine wache und schöpferische Beteiligung des Denkens notwendig, um auf einströmende Energien oder Visionen reagieren zu können, diese auch zu registrieren, auszulegen und im Gedächtnis zu behalten. Wie häufig erleben wir, dass Inspirationen oder geistige Eindrücke flüchtig sind. Wenn wir sie mit unseren Gedanken nicht festhalten, dann vergessen wir sie wieder. Deshalb ist es ratsam, immer nach der Meditation – wie übrigens auch nach Träumen – die Gedanken und Ideen, die in uns aufsteigen, sofort niederzuschreiben.

Ein Gedanke oder »Saatgedanke« des betreffenden Tierkreiszeichens, über den »im Lichte der Seele« kontempliert wird, erzeugt neue Gedanken und mentale Erleuchtung, die das praktische Denken interpretiert und anwendet. Mit anderen Worten: Wir bemühen uns, in den Tierkreismeditationen immer tiefer in die Qualitäten der einzelnen Zeichen einzudringen, ein immer grösseres Verständnis zu erlangen, wobei besonders den psychischen und geistigen Zusammenhängen unsere Aufmerksamkeit und unser gemeinsames Bemühen gilt.

Um die Gruppe mental auf die speziellen Tierkreisqualitäten einzustimmen, ist es vorteilhaft, die nachfolgenden Texte über jedes einzelne Zeichen vorzulesen. Die am Ende jedes Zeichens aufgeführte Meditationsform wurde sorgfältig erarbeitet und erprobt. Mit ihr kann man erfahrungsgemäss die besten Wirkungen erzielen.

Zum Beispiel: Fische-Meditation

1. Stufe: Vorbereitung

2. Stufe: Wir sitzen aufrecht. Die Augen schliessen wir, können sie zeitweise öffnen, wenn Spannungen auftreten. Die Hände legen wir auf die Oberschenkel, können sie auch öffnen wie zwei Schalen. Die Füsse stellen wir nebeneinander.

Die tiefste Entspannung des Körpers erlangen wir, indem wir den inneren Schwerpunkt in die Leibesmitte verlagern. Wir lassen den Oberkörper kreisen, bis wir das Empfinden haben, jetzt sitzen wir im Schwerpunkt, im Hara. Auch der Atem dient zur Vorbereitung der Meditation. Wir atmen vier Takte und sagen beim Ausatmen »Loslassen - Niederlassen«, halten den Atem an, »Einswerden«, beim Einatmen »Neuwerden«, beim Anhalten »Selbstsein«. Das machen wir ein paarmal.

3. Stufe: Gleichschaltung der dreifachen Persönlichkeit.

4. Stufe: Zur Gleichschaltung oder Identifikation verwenden wir das heilige Wort OM nach jeder dieser drei Stufen, um alle störenden Schwingungen mit magischer, schöpferischer Kraft zu beseitigen.

Zuerst der physische Körper: Wir sitzen auf dem Stuhl und sind getragen vom Stuhl, von der Erde, vom Planeten; wir sind geborgen und sicher im Haus. Wir werden ganz schwer, verlagern unser Gewicht in den Unterleib, pumpen etwas Luft hinein. Der Rücken ist aufrecht, die Kiefer entspannt. Ich lasse alle Muskeln los, halte nichts fest, fühle in meine Stirn hinein, lasse diese locker und entspannt. Die Stirn wird glatt, das Gesicht freundlich, die Zunge liegt im Unterkiefer, der Atem geht ruhig und gleichmässig durch die Nase »Es atmet mich«. Wir widmen unseren physischen Körper dem Dienste der Seele.

OM

Der Gefühlskörper wird beruhigt durch die Imagination eines blauen Wassers, das immer ruhiger wird; die Wogen glätten sich. Das Licht der Sonne oder des Mondes spiegeln sich darin. Wir empfinden Liebe für alle Menschen und widmen den Gefühlskörper dem Dienste der Menschheit.

OM

Der Mentalkörper: Wir lösen unser ICH von unseren Gedanken. Gedanken kommen und gehen. Wir schauen ihnen ruhig zu, entspannen uns, lassen uns nicht stören. Wir sind frei. Wir widmen unser Denken dem Guten für alle Menschen, der Entfaltung und Erhaltung des Lebens, dem göttlichen Plan menschlicher Evolution.

OM

Gleichschaltung mit der Seele

Nun lassen wir den Schwerpunkt ganz langsam (so wie eine Schnecke kriecht) im Innern des Kopfes hinabgleiten, zwischen den Kiefern, durch den Hals, bis in die obere Brust. Hier lassen wir ihn ruhen. Langsam gleitet unsere Aufmerksamkeit, unser Schwerpunkt, von der

oberen Brust weiter hinab, in die Mitte des Körpers, hinter dem Brustbein bis zur Herzhöhe - bis zu der Stelle, auf die wir zeigen, wenn wir ICH sagen. Hier ruhen wir uns aus. Hier lasse ich mich nieder mit meinem ganzen Wesen und Sein. Ich lasse das OM unhörbar in mir erklingen, und gleich Wellenkreisen nimmt der Ton alles mit sich nach aussen: Alles Belastende, alle Sorgen, Mühen, Ängste werden von dem reinigenden, heiligenden TON weggespült, der in mir vibriert.

Dann entsteht in meinem Innern ein Punkt der tiefsten Ruhe und des Friedens; er breitet sich aus gleich einem Vakuum, einem luftleeren Raum, der mich umgibt wie eine schützende Hülle.

5. Stufe: Visualisationsübung Fische

Ich habe Zeit, unendliche Zeit. Nichts drängt mich. Die Zeit steht still. Ich gebe mich ganz dieser lautlosen Stille hin, die mich mit der Ewigkeit verbindet. Ich lausche mit allen Sinnen erwartungsvoll in die Stille hinein, achte auf das, was sich in mir meldet und wachsen will.

Plötzlich sehe ich vor mir einen langen Gang, schmal und dunkel. In der Ferne leuchtet ein Licht auf, ich erkenne eine lichte Gestalt, die mir zuwinkt. Magnetisch werde ich von ihr angezogen. Ich lasse alles liegen und stehen und gehe langsam den Gang entlang auf die Gestalt zu. Sie kommt mir entgegen und ruft meinen Namen, der mich ganz persönlich trifft und in mir nachklingt. Wir treffen uns, schauen uns im tiefen Erkennen in die Augen.

Dann legt sie den Arm um meine Schulter und sagt: »Du bist am Ziel, komm, folge mir!« Gemeinsam schreiten wir langsam in das grössere Licht hinein.

Wir meditieren über den Saatgedanken:

»Ich verlasse des Vaters Haus,
und indem ich zurückkehre, erlöse ich.«

6. Stufe: Gruppenbemühung

Wir weiten unser Bewusstsein über unseren Umraum hinaus aus und verbinden uns mit den Menschen um uns herum und mit allen, die sich den geistigen Energien zur Vollmondzeit in der Meditation nähern. Wir stehen als Gruppeneinheit auf der Mentalebene in Empfangsbereitschaft auf die kosmischen Energien, die jetzt verfügbar sind. Wir erschauen einen Lichtpfad, der sich von der Menschheit bis zu jener Quelle erstreckt, wo die Liebe Gottes wohnt, die sich auf unserem Planeten durch Christus ausdrückt. In diese Liebe fühlen wir uns eingeschlossen und widmen die Gruppe dem Weltdienst.

Wir stellen uns vor, wie wir alle gemeinsam einen Kelch in die Höhe heben in einer hochkonzentrierten inneren Aspiration, in einem Anruf an die geistigen Kräfte des Lichtes und der Liebe, die in unser empfangsbereites Bewusstsein, - symbolisch in den hocherhobenen Kelch, - fliessen. Wir erheben ganz langsam die Hände:

»O DU, in dem wir leben, weben und sind,
die Kraft, die alle Dinge neu macht,
wende das Schicksal.der Menschheit dem Besseren zu,
rühre die Menschenherzen überall,
damit sie sich öffnen für den Geist der Liebe,
der Bruderschaft und gegenseitigen Verantwortung.
Lass den Willen zum Guten
die Triebfeder allen Handelns sein
und das Friedensreich auf Erden erstehen.
Möge die Liebe des Einen Lebens ausströmen
in unsere Herzen, durch unsere Gruppe
und in die ganze Welt.«

7. Stufe: Weitergabe an die Menschheit

Wir senken langsam unsere Hände und wenden uns der Menschheit zu. Wir lassen durch uns hindurch diesen lebendigen Kraftstrom von Licht, Liebe und schöpferischem Willen in das Bewusstsein der Menschheit ausströmen und sich ausbreiten.

Wir übermitteln den Energiestrom gemeinsam durch die grosse Invokation an die Menschheit.

Die grosse Invokation

Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
ströme Licht herab ins Menschen-Denken.
Es werde Licht auf Erden!

Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
Möge Christus wiederkommen auf Erden!

Aus dem Zentrum, wo der Wille Gottes thront,
lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
zu dem Endziel, dem die Meister wissend dienen!

Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichtes
und siegle zu die Tür zum Übel!

Mögen Licht und Liebe und Kraft
den Plan auf Erden wieder herstellen!

OM OM OM

Diese Invokation gehört nicht irgendeiner Person oder Gruppe, sondern der ganzen Menschheit.

»Die Schönheit und Stärke dieser Anrufung liegt in ihrer Einfachheit und darin, dass sie bestimmte Hauptwahrheiten zum Ausdruck bringt, die von allen Menschen als ganz natürlich angenommen werden, nämlich: Die Wahrheit, dass eine Ur-Intelligenz existiert, der wir unklar den Namen Gott geben; die Wahrheit, dass hinter allem äusseren Schein Liebe die treibende Kraft im Universum ist; die Wahrheit, dass eine grosse Individualität auf die Erde kam, von den Christen Christus genannt, und diese Liebe so verkörperte, dass wir sie verstehen konnten; die Wahrheit, dass Liebe und Intelligenz die Auswirkungen dessen sind, was Gottes Wille genannt wird; und schliesslich die selbstverständliche Wahrheit, dass sich der göttliche Plan nur durch die Menschheit selbst entfalten und auswirken kann.« – Alice A. Bailey.

Quelle: Louse Huber "Tierkreiszeichen. Reflexionen, Meditationen"
(API-Verlag, Adliswil)

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