Montag, 20. Juni 2011

Bewusstsein

Was ist eigentlich „Bewusstsein?
Von Gabriele Vierzig-Rostek

Zuerst die offizielle Definition aus Wikipedia: "Bewusstsein (lat. conscientia „Mitwissen“ und agr. συνείδησις syneidesis „Miterscheinung“, „Mitbild“, „Mitwissen“, συναίσθησις Mitwahrnehmung und φρόνησις von φρονεῖν bei Sinnen sein, denken) ist im weitesten Sinne die erlebbare Existenz mentaler Zustände und Prozesse. Eine allgemein gültige Definition des Begriffes ist aufgrund seines unterschiedlichen Gebrauchs mit verschiedenen Bedeutungen schwer möglich. Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich vor allem mit den klarer definierten Bewusstseinszuständen ... "

Ich befasse mich seit 20 Jahren auf verschiedene Weise mit diesem Thema.
Aus AstroPsychologischer Sicht und aus Spiritueller Einsicht und Erfahrung habe ich folgende Erklärungen gefunden.

Bewusstsein ist ein seelisch-geistiger Raum. Es ist das Zentrum jedes einzelnen Menschen, das ihn lebendig erhält. Es ist die Lebensenergie, die den Menschen beseelt, mit Inhalt füllt und eigentlich seine gesamte Wahrnehmung bestimmt. Alles, was ein Mensch wahrnimmt, was er erlebt, wie er mit sich selbst und anderen umgeht sind Inhalte dieses einen, individuellen Bewusstseins. Im Rahmen oder im „Kokon“ dieses Bewusstseins lebt der Mensch. Es hüllt ihn ein und bestimmt, was hinein darf und was nicht, um das Gesamtbild zu bewahren. Astrologisch steht Saturn als „Hüter der Schwelle“ bereit, dieses Bewusstsein zu schützen. Inhalte, die evtl. eine eingefahrene Meinung, eine altvertraute Sichtweise oder eine Gewohnheit hinterfragen oder bedrohen, blockt er ab. Das Ergebnis: der Mensch ist sich in seinem Ich-Gefühl sicher. „Ich weiß, wer ich bin und wie ich das Leben einordnen und unter Kontrolle halten kann“. Das gesamte Weltbild eines Menschen wird durch sein Bewusstsein bestimmt.

Aus esoterischer Sicht (Lehre, die hinter die offensichtlichen Erscheinungsformen blickt), besteht das menschliche Bewusstsein aus 3 Anteilen, die sich am Anfang des Lebens entfalten. Es sind mitgebrachte Erfahrungen (ein Drittel), Inhalte, die durch die Familie/Ahnenreihe beigesteuert wurden (ein Drittel) und das dritte Drittel ist neu zu gewinnen, zu erweitern. „Bewusstseinserweiterung“, was bedeutet das? Das ist ein Modewort geworden. Es bedeutet, eingefahrene Inhalte durch neu dazu gewonnene Erfahrungen, die sich zu größerer Gesamterkenntnis verdichten und daher zu Neuem Bewusstsein (Erweiterung) führen, ergänzen zu wollen (aus der persönlichen Sicht) und zu sollen (aus einer globalen Sicht). Es geht also auch darum, die Wahrnehmung dafür zu schulen, welche Inhalte förderlich und welche abträglich sein könnten.

Die christlichen Religionen beschreiben den Menschen als dreifache Persönlichkeit (Körper, Seele, Geist – Vater, Sohn und Heiliger Geist). Der Mensch soll sich unter Gottes Führung nach bestimmten Regeln entwickeln, dabei aber gläubig, unterwürfig (abhängig ?) bleiben.

Buddhistische Lehren sehen mehr das seelisch-geistige Erleben, haben das „Bewusstsein“ meines Erachtens besser beschrieben, Freiheit ist hier ein wichtiges Gut.

Man kann Bewusstseinszustände untersuchen (klinische Psychologie), aber der Begriff Bewusstsein selbst ist, siehe oben, schwer zu fassen.

Wer will sich jetzt dazu erheben, menschliches Bewusstsein zu beurteilen oder gar zu verurteilen, wenn es sich um sich selbst oder um andere handelt? Wie sehr beeinflussen andere die eigene Einstellung des Einzelnen zu sich selbst?

Das Bewusstsein ist eine ständig präsente Erfahrung, die den Menschen einhüllt. Inneres Erleben beschäftigt ihn ununterbrochen. Das stellt sich je nach Typ und Mentalität, sogar nach Geschlecht, unterschiedlich dar, die einen denken viel, andere fühlen mehr und es ist ein ständiger innerer Vergleich zwischen erwünschten und tatsächlich erzielten Lebensinhalten vorhanden. Je nach Intensität der inneren Überzeugung entstehen unzählbar vielfältige Charaktere, die alle in ihrem eigenen Bewusstsein „gefangen“ bzw. „aufgehoben“ sind. Und je nach I-Q und E-Q des Einzelnen gestaltet sich dieses Unterfangen sehr komplex.

Bewusstsein lässt sich nicht bestimmen. „Die Gedanken sind frei“ sagt das alte Sprichwort. Es gibt mehr rational geprägte, mehr emotional und heute auch mehr geistig-spirituell geprägte Inhalte. Alle haben ihre Berechtigung. Das Ziel sollte sein, diese jeweiligen Anteile zur rechten Zeit am rechten Ort anzuwenden. Dann spricht man von Kompetenz und von Selbst-Beherrschung im Sinne von Selbst-Erkenntnis.

Das wiederum bewertet das eigene Bewusstsein und ebenfalls die Anderen. Daraus entsteht eine umfassendere ggf. gesichertere Erfahrung und Erkenntnis. Im besten Fall stimmen die Selbst- und Fremd-Bewertungen überein.

Wenn nicht, entstehen all die bekannten Probleme, die ich hier nicht umfassend aufzählen will, da dies den Rahmen für eine kurze Stellungnahme sprengen würde.
Der Mensch lebt also in seiner eigenen Welt, in der Welt, die sein eigenes Bewusstsein ihm gestaltet.

AstroPsychologie ist Lebensberatung auf hohem Niveau.
In der AstroPsychologie (Huber Schule) haben wir mit dem Kosmogramm-Triple eine wunderbare Möglichkeit, einen Menschen ganzheitlich zu erschauen, zu erfassen und zu beschreiben. Wir können im Radix erkennen, wie sich dieser Mensch in seinem Bewusstsein sehen möchte, wie er sich ausleben und seine Erfüllung finden möchte. Wir erspüren mit dem Mondknotenhoroskop unbewusste Anlagen und Muster, die sein Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen (den größten Anteil am menschlichen Bewusstsein hat sein Unbewusstes) und wir finden im Häuserhoroskop die Erklärungen für seine Außenwirkung, sein Verhalten und die Reaktionen seiner Umwelt darauf. Hier sehen wir auch den Grad seiner Prägung, die durch Erziehung und Umwelteinfluss bedingt ist.

Das Ziel, das sich jeder einzelne Mensch selbst gesetzt hat, liegt in der bestmöglichen Erfüllung seiner eigenen Bewusstseinsstruktur im Leben (Radix-Aspektbild). Die Impulse, die aus dem Unbewussten heraus diesen Weg lenken, helfen bei diesem Weg ebenso, wie die bewusste Ausrichtung auf das innere Ziel: die Erkenntnis, Entwicklung und Umsetzung der geläuterten, archetypischen Eigenschaften des AC-Zeichens.

Voraussetzung dafür ist das persönliche Gespräch mit dem Klienten, in dem sich sein Erleben mit allen Einflüssen und Resultaten wiederfindet. Es gehört eine Portion Intuition dazu, empathisches Zuhören und Einfühlungsvermögen sowie Verständnisbereitschaft. Der AstroPsychologe unterstützt den Klienten, es geht um die Analyse von Talenten, Fähigkeiten und Motivation sowie Möglichkeiten, diese umzusetzen. Sein Ziel ist, das Bewusstsein des Klienten zu motivieren, mit Selbst-Verantwortung zu einem selbstbestimmten und erfüllten Leben zu gelangen. Das ist ein Prozess, den der AstroPsychologe anstoßen und begleiten möchte.

AstroPsychologische Beratung ist Lebensberatung, keine Ereignisprognostik!

Alle bisher gemachten Aussagen beziehen sich auf einzelne Menschen, auf individuelles Bewusstsein.

Weiter existieren Gruppenbewustsein, Menschen leben mit einer gleichen Zielsetzung oder gleichen Idealen, Massenbewusstsein und Volksbewusstsein. Die Geschichte lehrt solche Beispiele kollektiven Bewusstseins...

Im Zeitgeist erleben wir Trendbewusstsein, Modebewusstsein was von der Werbung ausgenutzt wird. So wird das individuelle Bewusstsein mehr oder weniger subtil unterwandert...

Ein jedes Lebewesen, Tiere und Pflanzen (Pflanzen auch, sie reagieren auf Angriffe mit Totstellreflex) hat ebenso ein Bewusstsein, wie die Erde als Ganzes. Das sehen wir gerade an den unzähligen Naturkatastrophen, durch die die Erde ihren Unmut über die Malträtierung durch den Menschen zum Ausdruck bringt.

Es gibt außerdem einen großen Anteil an Unbewussten Inhalten. Beim Einzelnen ebenso, wie im Kollektiv. C.G. Jung formulierte den Begriff Kollektives Unbewusstes. Hier stoßen wir ebenfalls auf die Archetypen.

Wir unterscheiden Bewusstsein auch nach Inhalten, wie kognitives, interpersonelles, politisches, emotionales, psychosexuelles, moralisches Bewusstsein. Diese werden von entsprechenden Gestaltungsmodellen formuliert (Politik, Religion, Integrales Modell). Hier werden Inhalte beschrieben, erklärt und (in Stufen oder Ebenen) eingeordnet.

Mit diesem Thema setze ich mich in einer späteren Arbeit auseinander.

Gabriele Vierzig-Rostek, Mai 2011

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen