Mittwoch, 27. April 2011

Zum Seminar in Düsseldorf: Uranus - Planet des Aufbruchs (Samstag, 7.5.2011, 12-19 Uhr )


Uranus ist ein geistiges Prinzip: Das Prinzip der höheren Intelligenz. Auf einer unbewussteren Ebene wirken sich uranische Einflüsse allerdings oft unruhestiftend aus. Wir betrachten Uranus mit seinen roten Aspekten zu anderen Planeten und erkennen so viele "Merkwürdigkeiten", die wir bei uns und anderen schon immer verstehen wollten!

Belauschen wir zur Einstimmung im Folgenden ein Gespräch zwischen Uranus, Neptun und Pluto - aufgezeichnet von dem Astropsychologen Fritz Gehre:


Hohe, duftende Bäume und ein unablässig springender Brunnen geben dem Garten eine ganz eigene Atmosphäre. Auch die hinter Rhododendron und Mimosen versteckte Mauer läßt die drei um einen marmornen Tisch sitzenden Männer ganz persönlich in ihrer Eigenart sprechen. Der schwere Wein aus Samos ist vielleicht schuld daran, daß das Gespräch so mühelos fließen kann und daß jeder den ändern von innen versteht. Schlank, mit reicher Gestik und gewitzten Augen stellt Uranus sich vor:

Uranus: Welch göttlicher Zufall, daß ich euch hier treffe, denn selten nur kann ich bleiben an einem Ort. Heute verweile ich mal länger als einige Stunden, bis ein neuer Einfall mich woandershin treibt. Ich bin - so sagt man - die Intuition, also das Rasche, das unvorhergesehen da ist. Dabei schütze ich mich vor bösen Geistern, die reinkommen könnten, damit aus dem Einfall nicht ein Unfall wird.

Genüßlich - langsam mit verträumten Augen den Wein genießend - sagt Neptun dazu:

Neptun: Ich selber rieche, höre und empfinde von weitem bereits, was später sich abspielt. Das macht mich oft traurig, denn ich kann es nicht sagen, bleibe in der nebligen Wiese alleine. Dann weiß ich nicht, ob ich mich täusche, oder ob die Welt selber die Täuschung ist! Man nennt mich ganz einfach »übersensibel«, sagt aber auch, daß ich gern helfe.

Elegant sieht er aus, jener Mann mit schwarz gekräuseltem Haar, wie er den diamantenen Edelstein betrachtet, ihn dabei immer drehend. Es ist Pluto, der folgendes sagt:

Pluto: Schaut euch den Stein an, ganz genau, und ihr seht ihn in immer anderer Farbe, anderer Form, in anderen Massen, je nach eurer eigenen Perspektive, eben so, wie ihr hinschaut! Viele Menschen haben Angst, ihre Sichtweise zu ändern, und darum fällt ihnen ihre eigene Wandlung so schwer. Ich selber versuche ihnen die Kraft dazu zu verleihen.

Uranus: Um uns besser kennenzulernen, möchte ich an euch beide je eine Frage stellen, die ihr mir dann beantworten sollt. Seid ihr mit diesem »Fragespiel« einverstanden?

Neptun und Pluto: Wir finden darin einen sehr glücklichen uranischen Einfall und bitten dich, lieber Uranus, frage uns gleich in kurzen Worten.

Uranus: Worin, Neptun, siehst du den Sinn, daß sich die Menschen erst täuschen müssen, bevor sie die hintergründige Wahrheit erfahren? Und von dir, Pluto, möchte ich hören, was jene Angst bedeutet, die der inneren Wandlung vorausgeht?

Neptun: Im Täuschen vertauscht der Mensch seine Sichtweise so lange, bis er erkennt, daß die Liebe viel umfassender ist als sein kleines irdisches Sein.

Pluto: Erst in der Beengung, in der dunklen Höhle, wird es hell im Menschen von einem Licht, das grösser scheint als er selber - und von da wandelt sich alles Bisherige um.

Neptun: Ich frage dich, Uranus, warum du so vieles zerschlägst, bis erst nachher die göttliche Einsicht herein kann? Und von dir, Pluto, möchte ich wissen, warum die Menschheit alles Schreckliche auf dich projiziert?

Uranus: Erst wenn die saturnische Grenze, wie beim Ei die Schale, zerbröckelt, erst dann ist der Weg frei für die sich erneuernde Frucht. Im Zerschlagen liegt also Freiwerden!

Pluto: Menschen, die lieber beim Alten bleiben, werden immer ihre eingefrorenen Sünden auf das projizieren, was sie nicht hereinlassen wollen. Darum bin ich nur schrecklich für jene, die mich von dieser Seite aus sehen!

Pluto: Mein lieber Uranus, sage mir bitte, was für dich der Einfall bedeutet? Und von dir, vielschichtiger Neptun, will ich wissen, was in deinen Augen die Sucht im Grunde hervorbringt?

Uranus: Einfall ist angenommener Zufall, der mit meiner inneren Verantwortung übereinstimmen muß. Den Einfall sehe ich als göttliches Resultat einer langen persönlichen Erfahrung.

Neptun: In der Sucht liegt ein Suchen nach göttlicher Erkenntnis. Doch kommt sie nur dann, wenn der Mensch seine selbstgeschmiedeten Bilder loslassen kann.

Alle drei stoßen mit den Weingläsern an und schauen sich ganz tief in die Augen. Sie wissen, daß sie jenseits der saturnischen Mauern, oder der begrenzenden Körperlichkeit, eine Aufgabe haben. Sie sind dazu da, dem Menschen seinen göttlichen Lebenssinn wieder zurückzugeben!

Aus der Zeitschrift "Astrolog" Nr. 15 vom 23. August 1983

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