Freitag, 14. Januar 2011

Was ist Esoterik? – Alice A. Bailey, die Sieben Strahlen und die Astropsychologie


Im letzten Blogbeitrag "Beratungspraxis: Lernaufgaben in einer Partnerschaft" finden Sie einen kleinen Hinweis in Klammern: " … (Sie ist 1. Strahl, Wille und Macht für Liebe) … " Was es damit auf sich hat, wird in dem Buch von Bruno und Louise Huber "Astrologie und die Sieben Strahlen", von dem wir nachfolgend einen Auszug wiedergeben, näher ausgeführt:

" … Nach Alice A. Bailey ist die Lehre der Sieben Strahlen die Psychologie des neuen Zeitalters, sie ist eine esoterische Wissenschaft und sie nennt sie auch esoterische Psychologie. Ich möchte zunächst definieren, was wir unter Esoterik verstehen. Schaut man in einem Wörterbuch nach, findet man, daß «Esoterik» vom griechischen «esoterikos» abgeleitet ist, das ganz einfach «innen» oder «verborgen» heißt. Esoterik deutet also auf das, was hinter der äußeren Erscheinung liegt, auf unsichtbare Energien, welche die verschiedenen Erscheinungsformen, Körper und Formen, aber auch deren Wirkungen hervorrufen. Sie bezieht sich auf die feinere Welt von Energien und Kräften, auf das Wesenhafte, das Selbst oder die Seele, die sich hinter allen äußeren Formen verbirgt. Das gilt in bezug auf einen Menschen wie auch auf einen Planeten oder irgendein Wesen. Es kann der Organismus eines Atoms, einer Pflanze, eines Tieres oder eines Menschen sein. In jedem Falle ist der esoterische Faktor das qualitative, vitale Prinzip, aus dem jeder Organismus seine Lebensenergie bezieht.

Esoterik befaßt sich also mit dem Hintergrund des Lebens an sich, das alle Formen durchdringt und am Leben erhält, vom winzigen Atom bis zu den gigantischen Ganzheiten, die wir Planeten oder Sonnensysteme nennen. Deshalb ist es zunächst wichtig zu erfassen, daß jeder Mensch nur ein winziger Teil eines unermeßlichen und alles umschließenden Ganzen ist, daß die Energien, die ihn und das ganze Leben antreiben, die Energien des «einen Lebens sind, in dem wir leben, weben und unser Dasein haben». Um Esoterik verstehen zu können, muß man lernen, daß jede abgesonderte Haltung, jedes Getrenntsein vom Ganzen eigentlich nur eine Illusion ist. Vom Standpunkt der Einheit des Lebens aus gesehen stammt alles Existierende aus einer einzigen Quelle.

Das Studium der Sieben Strahlen ist darum auch die Suche nach der Ursprungsquelle, nach dem «Weg zurück in Vaters Haus», der in der esoterischen Literatur «Einweihungsweg» genannt wird. Mit ihm befaßt sich die esoterische Astrologie, wobei mit Hilfe der drei geistigen Planeten und der drei Horoskope: Mondknoten–, Grund– und Häuserhoroskop, die notwendigen Stufen, Wandlungsprozesse und Bewußtseinserweiterungen ermittelt werden können … "

Die ätherische Welt und die Sieben Strahlen

Das Lebensprinzip, das alle Formen lebendig macht, wird in der esoterischen Literatur auch Äther und in der indischen Philosophie Prana genannt. Äther durchdringt alle Ebenen, nimmt deren Gestalt und Farbe an und schafft auf diese Weise immer neue Ausdrucksformen des Lebens. Es gibt ihn auf allen sieben kosmischen Ebenen. Der Esoteriker weiß, daß hinter der Erscheinungswelt eine ätherische, d.h. geistige Welt verborgen liegt, die eigentlich die beherrschende und belebende Kraft in jedem lebendigen Körper ist. Der Äther oder das Licht des Raumes ist das Gebiet, in dem und durch das die aus vielen Quellen stammenden Energien wirken. Die Lehre der Sieben Strahlen basiert auf dieser Tatsache. Der ätherische Körper des ganzen Universums, unseres Planeten und jedes einzelnen Menschen ähnelt einem goldenen Netz von Energieströmen, das in dauernder, unaufhörlicher Bewegung ist – ein ewiges Medium für den Austausch und die Übermittlung von Energien und von Informationen.

Die Bedeutung der Sieben Strahlen

Aus dieser Betrachtungsweise wird auch die Wirkung der Sieben Strahlen verständlich. Die Sieben kosmischen Strahlen sind sieben Arten oder Erscheinungsformen von Licht, bezogen auf die spezielle Substanz einer Ebene. Das heißt, auf jeder der sieben kosmischen Ebenen entsteht eine andere Farbqualität, wenn sich das Licht auf die Materie oder Substanz dieser Ebene richtet. Die Farben des Spektrums sind ein Beispiel dafür. Wir kennen die Lichtstrahlen, die auf eine Materie gerichtet, Farben entstehen lassen. Auf Grund von Reflexionen auf irgendeine Form von Materie leuchten Farben auf, je nachdem wie die Materie beschaffen ist. Wenn sich z.B. ein Lichtstrahl in einem geschliffenen Glas oder in einem Wassertropfen spiegelt, wird in der Reflexion das ganze Farbspektrum sichtbar. So kann man sich die Wirkung der sieben kosmischen Strahlen vorstellen. Sie durchdringen alles, sie beleben alles, sie sind die Ursache unseres Daseins. Damit stehen sie über der normalen Astrologie. Es sind Urenergien, die unser Leben bedingen, sie sind jene Energieformen, die die Schöpfung erzeugt und in Bewegung erhält.

Was ist Licht?

Licht ist das zentralisierende Lebensprinzip, es ist der Äther, die bewegende und erzeugende Energie des Lebens, Licht ist göttlich. Die sieben kosmischen Energien oder Strahlen sind von einer anderen Warte aus betrachtet, Verkörperungen von sieben Typen von Kräften, die die sieben Qualitäten der Gottheit dokumentieren. Diese sieben Qualitäten wirken sich wiederum in siebenfacher Weise auf die Materie und die Formen aus, die sich im ganzen Universum befinden, und siebenfach ist wiederum ihre Beziehung zueinander. Es ist ein fantastisches Ineinanderwirken und Durchdrungensein von Licht im Universum vorhanden, das man sich kaum in seinem Ausmaß vorstellen kann. Am leichtesten nach dem Gesetz der Analogie.

Deshalb versteht man dieses alles verbindende Lichtnetz am besten mit der Betrachtung, daß es eine ätherische Welt gibt, die in der Esoterik schon immer «mysterium magicum» genannt wurde, aus dem alles Bestehende geboren wird und zu dem alles wieder zurückkehrt. Mit anderen Worten ist Licht und Äther gleich, es ist das Licht der Seele, das Fohat der Monade oder die Universalseele, die als Matrix des Universums gilt.

Interessant dabei ist, daß der Äther in seiner Manifestation auf der Astralebene auch Akasha–Chronik genannt wird. Der Äther ist jene Ursubstanz, in der alles aufbewahrt bleibt, was je einmal gelebt hat. In alten esoterischen Büchern wird die ätherische Dimension auch mit einer Sandwüste verglichen, in der die Spuren sämtlicher Zeitepochen zurückbleiben, auch die jedes menschlichen Lebens. Das Mondknotenhoroskop enthält diese Spuren im Sand.

Äther und Wissenschaft

Auch die moderne Wissenschaft ist heute damit beschäftigt, die ätherische Welt als Welt der Energien zu erforschen. Physiker und Astronomen wiesen nach, daß der Weltraum von elektromagnetischen Strömen und Feldern durchdrungen ist, die ständig in Bewegung sind und ununterbrochen «Informationen» vermitteln. Biologen und Mediziner erforschten die Schlüsselstellung elektromagnetischer Phänomene im Tierreich ebenso wie bei der menschlichen Nervenreizleitung und der Gehirntätigkeit. Scheinbar unbelebte Materie offenbart ihre im Innern pulsierenden Kräfte und ihre Strukturen erst richtig unter dem Elektronenmikroskop.

Die Mikrowelt der Atomphysik erwies sich als experimentelle Fundgrube von Erkenntnissen. Inzwischen sind die Forscher mit der Quantentheorie und den hypothetischen Elementarteilen noch tiefer in die dem Auge verborgene Feinstruktur der Welt vorgestoßen. Zusammenhänge von Energie und Materie, von Ordnung und «Chaos» werden einsichtig; viele Aussagen moderner Wissenschaftler nähern sich für den Laien verblüffend den «alten» Erkenntnissen von Esoterikern und Philosophen.

Die ganzheitliche, holistische Sicht der Welt wird wieder in steigendem Masse als wahr erkannt.

Die Entwicklung der heutigen Wissenschaft ist ein gutes Beispiel für die Tatsache, daß wir durch wissenschaftliche Erkenntnis immer mehr über die Hintergründe unseres Daseins erfahren. Was früher verborgen, geheimnisvoll und esoterisch war und vom gewöhnlichen Sterblichen nicht verstanden werden konnte, wird uns dadurch nahegebracht. Heute erfahren wir viele geheimnisvolle Tatsachen und Zusammenhänge auf rein wissenschaftlich nüchterne Weise, sodaß wir oft gar nicht merken, daß es sich um Mysterien der Vergangenheit handelt, die jetzt ins klare Bewußtsein treten und somit alles Geheimnisvolle und Esoterische verlieren.

Eine andere Annäherung an diese Thematik ist das esoterische Konzept über den Aufbau des Menschen. Dadurch kann der Stellenwert der Sieben Strahlen für den Evolutionsprozeß richtig eingeordnet werden …

Die Sieben Strahlen (Kurzfassung)

Der Typ des 1. Strahls von Wille und Macht ist der Führer. Sein Schlüsselwort ist Selbstvertrauen. Dazu gehören die Zeichen Widder, Löwe und Steinbock.

Der Typ des 2. Strahls von Liebe und Weisheit ist der Lehrer. Sein Schlüsselwort ist der gute Wille. Dazu gehören Zwillinge Jungfrau und Fische.

Der Denker entspricht dem 3. Strahl der aktiven Intelligenz. Wahrheitssuche ist sein Schlüsselwort. Die Zeichen sind Krebs, Waage und Steinbock.

Der 4. Strahl von Harmonie durch Konflikt entspricht dem Künstler. Sein Schlüsselwort lautet Verbreitung von Kultur. Die Zeichen sind Skorpion, Stier und Schütze.

Der Wissenschaftler entspricht dem 5. Strahl des konkreten Wissens. Das Schlüsselwort ist Analyse. Die Zeichen sind Löwe, Schütze und Wassermann.

Der 6. Strahl entspricht dem Reformer. Manchmal sind diese Menschen richtige Fanatiker. In früheren Zeiten mußten Reformer so sein, sonst wären sie mit ihren Vorstellungen nicht durchgekommen. Luther, Calvin und sogar Robin Hood gehörten dazu.

Der 7. Strahl entspricht dem Ritualisten. Was ist damit gemeint? Hierbei handelt es sich um eine Art Schauspiel, das aber nicht auf einer Theaterbühne stattfindet. Es ähnelt eher einem Ritual in einer Kirche. Wir ritualisieren auch unseren täglichen Ablauf. Das kann sehr hilfreich sein. Auch kleine Dinge können magisch sein. Rituelles Leben ist etwas sehr Besonderes und vielleicht werden die Menschen in der Zukunft viel bewußter damit umgehen. Auch der Sterbeprozeß ist ein Ritual oder besser gesagt, er könnte wieder eines werden. Sie erinnern sich an das Bild von Uroborus. Das Ende ist zugleich der Anfang. Das Schlüsselwort ist Materialist.

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