Montag, 10. Januar 2011

Der Mensch und seine Welt: Die astrologischen Häuser



Bruno und Louise Huber
Die astrologischen Häuser - Der Mensch und seine Welt


Dieses Basiswerk ist der Horoskopschlüssel zur differenzierten, psychologischen Menschenkenntnis. Klar und systematisch aufgebaut, ermöglicht es jedem Interessierten einen raschen und positiven Einstieg in die Astrologie und vermittelt... den Astrologie-Studierenden viele AHA-Erlebnisse! Revolutionär ist die Entdeckung der Intensitätskurve, denn sie zeigt den Grad von intro- und extravertiert ganz genau an, und zwar in vollständiger Übereinstimmung mit psychologischen Analysen!

Aus dem Inhalt

 " ... Bei der Dreidimensionalität im astrologischen Häusersystem handelt es sich um eine qualitative Unterscheidung. "Im Folgenden möchte ich die Wirksamkeit der einzelnen Häuser auf den drei Daseinsebenen, der physischen, emotionalen und mentalen beschreiben. Bei den Häusern handelt es sich bekannterweise um formale Bezugsbereiche des äußeren Lebens. Hier sind die Verhaltensweisen angezeigt, die Art und Weise, wie wir uns mit den einzelnen Lebensgebieten befassen. Das Häusersystem differenziert die Einflußnahme der Umwelt auf unser persönliches Leben.

Von den Stellungen der Planeten in den Häusern leiten wir ab, wie wir auf die Umwelt reagieren, was wiederum abhängig ist von Erziehungsfaktoren, Milieueinwirkung, Konditionierung, Kindheitsprägungen, Verhaltensweisen, etc. Im Hinblick auf die dreidimensionale Horoskopdeutung ist deshalb das physische, emotionale und mentale Verhalten ausschlaggebend für den Gebrauch unserer Fähigkeiten in der Welt. Sind wir in einem Haus mehr physisch programmiert, das heißt materiell orientiert, dann sind meistens die zwei anderen Ebenen nicht von Bedeutung. Haben wir eine entsprechende Erziehung genossen oder im Leben etwas dazu gelernt, dann werden wir auch die Gefühlswelt, die menschlichen Beziehungen und das Zusammenleben als soziale Komponente betonen, dann ist die psychische Bedeutung der Häuser wichtiger. Sind wir in einem intellektuellen, auf ethische oder spirituelle Ziele ausgerichteten Milieu aufgewachsen oder haben wir diese Dimension selbst kultiviert, dann wirken sich die Häuser weitgehend in ihrer mentalen Bedeutung aus.

Da unser Leben, unsere Entwicklung nie statisch ist, sondern sich in ständiger Wechselwirkung von innen und außen abspielt und sich dadurch immer verändert, bleiben wir niemals auf nur einer Ebene stehen. Wir können, wenn wir das wollen und uns bewußt darauf einstellen, von einer Ebene auf die andere überwechseln. Wenn heute die physisch–materielle Deutung für Sie von Wichtigkeit ist, dann kann das für die momentane Entwicklungsstufe richtig sein, und Sie können das als Bestandteil Ihres Wesens bejahen und annehmen. Das kann sich im Lauf des Lebens ändern, je nachdem, auf welche Seite hin Ihr Bewußtsein sich verlagert und Ihre Entwicklung vorwärts geht. Da alles dem Gesetz des Ausgleichs unterliegt, wird die Überbetonung einer bestimmten Seite immer wieder ausgeglichen. Anzustreben ist, bewußt auf allen drei Ebenen gleichzeitig zu leben, aber wer kann das schon?

Die Quadranten

Bevor wir mit den einzelnen Häusern beginnen, möchte ich kurz auf die Quadrantenlehre hinweisen, weil diese die Hauptorientierung in der räumlichen Betrachtung des Horoskops ist und die Grundbedeutung der Häuser weitgehend bestimmt. Das Fadenkreuz teilt das Horoskop in vier Teile, die vier Quadranten. Unter dem Horizont befindet sich das Unbewußte, oben das Bewußtsein, links ist der Ich–Raum und rechts der Du–Raum. Die zwei linken Quadranten befassen sich also mit der Ich–Erfahrung, die zwei rechten mit der Du–Zuwendung. Die ersten drei Häuser stehen also im Ich–Raum, de sogenannten Triebquadranten. In diesen Häusern ist das Ich maßgebend, hier will sich das Ich manifestieren, darstellen und durchsetzen. Die Heranbildung eines starken Ich–Zentrums ist in diesen Häusern Hauptgegenstand der Betrachtung.

Das erste Haus

Es ist das Haus der Persönlichkeit, so wie sie der Welt erscheint. Nach C. G. Jung die „Persona“, die Maske, das Image, das wir der Welt zeigen wollen. Es ist das Haus der Selbstdarstellung. Wie könnte man diese Funktion nun auf die drei Ebenen verteilen? Lassen Sie mich das Thema zuerst durch ein paar Schlagwörter abgrenzen, die selbstverständlich nicht vollständig sind, wie Sie aus nachfolgenden Ausführungen sehen können:

1. Physische Ebene: das Eigene, Ewig–Ungeborene, unkorrigierbare Veranlagung.
2. Psychische Ebene: Persönliche Strahlkraft, Selbstgewißheit, Geltungstrieb.
3. Mentale Ebene: Arbeiten am Charakter/Image, Selbstsicherheit, Ich–Behauptung.

Auf der materiellen oder physischen Ebene zeigt sich das persönliche Auftreten, die Persona, vorwiegend in der physischen Gestalt, in der Körpersprache, der Gebärde, dem Mienenspiel. Es kennzeichnet die eingeborenen Haltungen, den Habitus und die Gepflogenheiten, sich zu geben. Auf dieser Ebene sind wir meist determiniert und blind, den Erbfaktoren ausgeliefert, die durch das Aszendentenzeichen gekennzeichnet sind. Sie schlagen durch und kontrollieren uns. Damit einhergehen unkorrigierbare Veranlagungen, Verhaltensweisen, Ich–Bezogenheit, Egoismus, Eigensinn, unberechtigte Ich–Ansprüche. Hier kommt man nicht auf die Idee, an seinem Image, seiner Persönlichkeit zu arbeiten, man ist überzeugt, daß man so, wie man ist, richtig sei. Dies zeigt sich in einer sturen Selbstgewißheit mit einer Kritiklosigkeit gegen sich selbst. Diese Undifferenziertheit macht unbeweglich, einseitig, ichhaft, je nach Zeichen narzißtisch, um sich selbst kreisend. Das Selbstverständnis ist so groß, daß man nicht über die „eigene Nase“ hinaussehen kann. Die Welt kreist um einen, man läßt nichts anderes gelten, als nur sich selbst.

Auf der psychischen Ebene ist man an der Vergrößerung des persönlichen Einflusses interessiert. Man will wahrgenommen werden und durch die eigene Strahlkraft Eindruck machen. Um die persönliche Eigenart demonstrativ zum Ausdruck zu bringen, setzt man sich in Szene, stößt andere zur Seite, man will besser sein als sie. Man begibt sich in Konkurrenz zur Umwelt, betrachtet die anderen als Rivalen, als Gegner, als Feinde. Man weist Kritik energisch zurück, fühlt sich selbst als der alleinig Richtige und tut alles, damit man die Beachtung findet, die man glaubt beanspruchen zu dürfen. Je nach Zeichen will man sich unter keinen Umständen anpassen, weil man glaubt „Die Welt gehört mir, die anderen müssen sich nach mir richten“. Diese psychische Egozentrik ist meistens mit einem starken Geltungstrieb verbunden und mit Zurückweisung anderer bei Nichtbeachtung der eigenen Person.

Auf dieser Ebene geraten wir häufig in Konflikt und verschanzen uns hinter einem selbstüberschätzenden Ich–Anspruch, hinter einer Maske. Vor allem in Selbstverteidigungs-Situationen wird das Ich–Bild verzerrt, wächst über das normale Maß hinaus, man kämpft gegen Windmühlen, bricht brüsk jegliche Beziehung zu Menschen ab, die einem nicht passen. Dadurch wird man zum einsamen Ich–Menschen, zum Eigenbrötler, der nur sich selbst kennt und niemanden mehr an sich herankommen läßt, der sich stolz und unnahbar hinter seinen eigenen Ich–Burg verschanzt und kontaktarm wird.

Auf der Mental–Ebene unterscheidet man sich strikt von anderen, das Ich wird gezeigt, bestens dargestellt, die Ich–Sphäre wird als ein besonderer Raum erlebt und muß respektiert werden. Hier arbeitet man intelligent an der Ich–Stärkung und drängt nach selbstbestimmender Tätigkeit. Man will jemand Besonderer sein, etwas Einmaliges leisten, worauf man auch stolz sein darf. Es wird ein großer Aufwand mit der Ich–Bildung betrieben, man eignet sich Fähigkeiten an, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und überdurchschnittlich sind. Die meisten interessieren sich nur für solche Dinge, die dem eigenen Ich dienen, sie wollen sich durch Brillieren, durch Übertrumpfen, durch Bessersein von anderen unterscheiden. Manche identifizieren sich mit Eigenschaften, die sie nicht besitzen, dann leiden sie unter der ständigen Angst entlarvt zu werden.

Der geistige Lernauftrag dieses Hauses: Durch das Heranbilden eines starken Ich–Kerns wird man unverwundbar. Das Gefühl der Einmaligkeit soll nicht zu Konkurrenzkämpfen führen, sondern innerlich stark und sicher machen. Für das, was als richtig erkannt wurde, soll man mit seiner ganzen Person eintreten. Man darf sich nicht in die Ecke drücken lassen, sonder muß sich behaupten und mutig Angriffe oder Feindschaften abwehren. Aus diesem starken Erleben der eigenen Kraft kommt die Gewißheit, die Überzeugung, daß man richtig liegt, der eigene Standpunkt kann klar gemacht und durchgesetzt werden, Erfolgserlebnisse stärken das Ich ... "

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